In diesem Thema hier Lindenstraße hat Retro folgendes geschrieben, was mich dazu inspiriert hat, dieses Thema zu eröffnen, denn ich glaube, da gibt es viel zu besprechen:
Zum Glück gab es ein Mittel dagegen. Mühle, Dame, Mensch ärgere dich nicht, Halma, Trilma. (Oma, du bist dran - Wie, ach hast du schon?) Brettspiele waren damals die Milch im Kaffee. Ich glaub ich hab in meinem ganzen Leben mit niemandem so oft gespielt wie mit Oma. Und da verzeih ich ihr das Mitschauen gewisser Serien und Sendungen gerne.
Wie war Euer Verhältnis zu den Großeltern oder sogar Urgroßeltern?
Urgroßeltern habe ich bewusst nur eine Urgroßmutter miterlebt. Sie war körperlich leider nicht mehr fit und war eher distanziert. Ich glaube sie war auch eher den Urenkeltöchtern zugewandt, kann das aber im Nachhinein nicht mehr richtig sagen. Gestorben ist sie, als ich 9 Jahre alt war. Als eine Cousine von mir geboren wurde, hat sie auf mich aufgepasst - und das ist sonst nie vorgekommen. Und das war richtig schön. Wahrscheinlich war sie auch wegen der Geburt der Cousine so gut drauf. Sie saß auf ihrem "Scheßlong" und wir spielten mit ihren Stöcken - wir haben sie immer gegeneinander gedrückt (also die Gummienden).
Bei ihr gabs manchmal die kleinen Ritter-Sport-Schokolade. Ansonsten hatte sie auch immer das klassische Zwieback rumstehen, das mochte ich aber nicht.
Ihr Schlafzimmer habe ich sehr düster in Erinnerung. Es war ein Dunkler raum mit einem großen religiösen Bild (was wohl ein Druck war) über dem Bett. Mit dunklen Möbeln und alles sehr eng.
Faszinierend an ihr war, wenn sie Obst bearbeitet hat im Garten. Sie hat z.B. Birnen geschälft und die Bienen sind ihr dutzendeweise auf den Armen herum gekrabbelt und sie hat sich nichts anmerken lassen und wurde auch nie (?) gestochen.
Das mal zu meiner Urgroßmutter - die mich aber auch wenig geprägt hat muss ich sagen. Dennoch habe ich von ihr das meiste Familiäre bekommen können. Andere Nachlässe sind bei mir nicht gelandet. Sehr schön finde ich zwei handgeschrieben Kochbücher von ihr aus einer Hauswirtschaftsschule in den 1920er Jahren. Die wurden in den Jahrzehnten drauf noch erweitert. Auf die Kochbücher war ich lange scharf, meine Oma hat sie lange bei sich behalten, sie mir dann aber doch vor ein paar Jahren überlassen.