• Hatte ich kürzlich auch gelesen und mir daraufhin den Katalog gekauft. Sehr empfehlenswert, sind u.a. viele Fotos drin, die wirklich neu und nicht so oft gesehen sind.


    Dafür hab ich was anderes gelesen, wo ich erst zustimmend genickt, aber dann bei näherer Recherche nur noch den Kopf geschüttelt habe, nämlich hier: Tanz auf dem Vulkan. Diese „Expertin“ (dieses schöne, typisch deutsche Wort - wir brauchen immer und überall „Experten“, sonst sind die Äußerungen nichts wert...) hat auch gerade ein Buch für schlappe 69€ veröffentlicht. Im Interview sagt sie noch, dass, sinngemäß, der Film in der Weimarer Republik eben nicht nur expressionistisch gewesen sei, sondern durchaus populär. Woraufhin ich interessiert bei Amazon einen Blick ins Buch und dort auch ins Personenverzeichnis warf, weil ich genau solche Äußerungen sonst immer vermisse, wenn’s nur um „Metropolis“ oder „Caligari“ geht, aber populäre Komödien unterschlagen werden.

    Also - Marlene Dietrich kommt gerade noch 3x vor, Willy Fritsch gar nicht, Lilian Harvey auch nicht... aber dafür jede Menge Leute, die exakt nur für Expressionismus stehen oder aber von denen ich noch nie gehört habe. Da frage icb mich: was sind das für Leute, die die Zwanziger Jahre so beurteilen??! Und das ist nicht ihr erstes Buch. Aber das wäre so wie wenn man in 100 Jahren über den deutschen Film zwischen 2010 und 2020 schreibt und die Box Office Hits von Til Schweiger oder Matthias Schweighöfer unterschlägt und nur Michael Hanecke erwähnt. Man muß sowas wie „Keinohrhasen“ nicht mögen, aber nichts anderes war damals „Der Kongress tanzt“ ... das kann man doch nicht einfach übergehen??!!