Die ganz alte Rechtschreibung

  • Durch alte Handschriften und alte Drucke stoße ich immer mal wieder auf die "ganz alte Rechtschreibung". Und ich finde sie in vielerlei Hinsicht logischer als die überarbeitete Version. Die letzte Rechtschreibreform gab es ja im Jahr 1996 (?), vorher gab es eine im Jahr 1900 (wenn ich mich richtig erinnere) und die meine ich.


    Im 19. Jahrhundert wurde z.B. ein "sattes T" geschrieben - also statt Tor hat man Thor geschrieben oder statt Tee hat man Thee geschrieben (da merkt man auch noch viel mehr die Verwandtschaft zum heutigen Englischen) und ich finde das total logisch und besser als die Variante ohne h.


    Was man z.B. auch umgestellt hat war das "C", dass man vieles dann mit "K geschrieben hat - Carl/Karl, Cöln/Köln, Claus/Klaus. Damit kann ich eher leben.


    Ansonsten gab es vorher oft ja keine richtige Norm und vieles haft man nach Gefühl geschrieben. Witwe ist z.B. ein Wort, was man früher oft mit 2 t geschrieben hat - also "Wittwe".

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Was ich auch sehr schön und logisch finde - in alten Briefen habe ich die Schriftweise "Ältern" für "Eltern" gefunden. Wahrscheinlich ist das auch die Herkunft des Wortes, also "Die Älteren".

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das ist tatsächlich so.

    In "meiner" Grundschule hatten wir ein interessantes Wörterbuch mit Cartoon-Känguruhs, in dem auch auf alte Schreibweisen, etc. eingegangen wurde. Dort wurde dies unter anderem erklärt. Auch die alte Schrift an sich wurde vorgestellt.

    Ausserdem wurde geklärt, dass es zwar Ungeheuer und Ungetüme gibt, aber keine Geheuer oder Getüme, was sehr eigentümlich ist ;)

  • Es gibt in Berlin ein Kuriosum:

    Es geht um die Stadt Cottbus - eindeutig mit C

    Die U-Bahnstation in Kreuzberg heißt aber "Kottbusser Tor", was ich schöner finde.

  • Was ich auch sehr schön und logisch finde - in alten Briefen habe ich die Schriftweise "Ältern" für "Eltern" gefunden. Wahrscheinlich ist das auch die Herkunft des Wortes, also "Die Älteren".

    Meines Wissens sollte das auch mit der neuen Rechtschreibreform wieder eingeführt werden, setzte sich aber offensichtlich nicht durch.


    Ja, das Kottbusser Tor, gleich zwei Fehler sind darin. Cottbus wird mit C geschrieben und der Cottbuser nur mit einem S, aber die Preußen hatten ein Genauigkeitsbedürfnis wie sonst kein deutschsprachiges Land, und so wurden auch Eigennamen umgeschrieben, die weder von der Reform von 1905 noch von der letzten betroffen waren. In Hellersdorf gibt es eine Cottbusser Straße, da ist wenigstens nur ein Fehler drin. ^^ Die Coburger Straße wurde aus dem selben Grund in Koburger Straße umbenannt.


    Die letzte Reform war aus meiner Sicht inkonsequent. Dass daß jetzt dass geschrieben wird, beseitigt den Fehler nicht, es ist das am häufigsten falsch geschriebene Wort. Warum schreibt man nicht immer das? Wird doch gleich ausgesprochen.