Wir tanzen um die Welt (D, 1939)

  • Ich habe gerade eine alte Betamax Kassette vor mirl iegen mit den Filmen "If I Were King" (USA, 1938) und "Wir tanzen um die Welt" als Aufschrift, wobei "Wir tanzen um die Welt" durchgestrichen ist. Das Band alsse ich aber bei Gelegenheit trotzdem mal durchlaufen, vielleicht ist ja noch eine Ansage oder so zu finden.


    Zu "Wir tanzen um die Welt" haben wir hier noch gar kein Thema.


    YouTube und Dailymotion präsentieren den Film aktuell auf ihren Plattformen


    [...]


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    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

    Einmal editiert, zuletzt von Vogel Specht ()

  • Es ist merkwürdig, dass dieser Film nicht auf der Vorbehaltsliste steht. Verbreitet er doch ganz simpel chiffriert NS-Ideologien.

    ??? :/ Wo und wie genau? Konnte nichts dergleichen entdecken...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Na ja, welche Geschichte erzählt der Film? Der Inhalt ist wohl folgender:


    Nach früherer, enger Beziehung von Jenny Hill zu Jonny Hester hat sich diese emanzipiert und verweigert eine erneute Zusammenarbeit, die für Hester finanziell äußerst attraktiv wäre. Da sich Jenny Hill Jonny Hester nicht "unterwerfen" will beschließt dieser Jenny Hill zu bekämpfen bis sie klein begibt oder diese zu vernichten. Es ist ihm jedes mittel recht um Jenny Hill zu schädigen, sie in misskredit zu bringen, oder die Moral ihrer Truppe zu untergraben.

    Doch so sehr sich Jonny Hester und seiner Vasallen sich auch bemühen, sie schaffen es nicht nachhaltig da die Truppe zu schädigen, da sich diese unter der starken Führungsperson Jenny Hill sich durch so große Disziplin und Kameradschaft auszeichnet.


    Wenn man weiß, dass die Nazis "New York" als Chiffre für das soganannte "Weltjudentum" nutzen, kann man den Film auch aus einer anderen Perspektive sehen. Ersetzt man Jonny Hester, New York durch das sogenannte "Weltjudentum", und die Truppe der Jenny Hill durch Deutschland, schaut der Film schon ganz anders aus.


    Vordergründig haben wir einen unterhaltsamen Revuefilm, der aber eine unterschwellige propagandistische Komponente enthält.

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    Wenn man weiß, dass die Nazis "New York" als Chiffre für das soganannte "Weltjudentum" nutzen, kann man den Film auch aus einer anderen Perspektive sehen. Ersetzt man Jonny Hester, New York durch das sogenannte "Weltjudentum", und die Truppe der Jenny Hill durch Deutschland, schaut der Film schon ganz anders aus.


    Vordergründig haben wir einen unterhaltsamen Revuefilm, der aber eine unterschwellige propagandistische Komponente enthält.

    Das mit dem Chiffre steht Wo?
    Ich habe es bis jetzt nicht gewußt.


    Ohne Beweise deiner These mit dem „Chiffre" wäre deine Aussagen zu dem Film nur schwer nachzuvollziehen (freundlich Ausgedrückt).

  • ja verstehe schon, aber deswegen würdest du den Film auf die Vorbehaltsliste setzen lassen??? Wieviele Filme aus der Zeit damals spielten in den USA, England, Frankreich und auch in Wien (Salamon Mayer Rothschild) und nichts zu vergessen Frankfurt (Mayer Amschel Rothschild)... Also ich finde deine Aufregung nicht aufregenswert... ;)


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Sehr interessante Ausführungen E.W.Emo. Ich kenne den Film nicht, aber die Schilderung ist interessant, gerade im geschichtlichen Kontext. Aber ich sehe da auch keinen Grund, den Film deswegen auf die Vorbehaltsliste zu setzen. Die Leute denken heute ganz ganz anders und ziehen diese Schlüsse nicht. Ich denke dass selbst damals nur wenige den Film so interpretiert haben.

    Zumal ich es nicht zielführend finde, Erwachsenen Leuten Filme zu verbieten/vorzuenthalten. Aber das ist ein anderes Thema.

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    Konfizius

  • Wo bleiben die Beweise deiner These ????

    Natürlich kann man fast 80 Jahre später viel in diese Filme rein deuten und überall die NS Keule sehen .

    Mit dieser Logik müssten ALLE Filme der Zeit in den Giftschrank verschwinden . Ob "Quax ,der Bruchpilot " (1941) , "Verherrlichung der Luftwaffe " oder "Die Feuerzangenbowle " (1944) , ein Lehrer vertritt NS Schulpolitik .

    Ich glaube kaum das die Zuschauer damals in dem Film mehr als einen Revuefilm gesehen haben .

    Außerdem war New York damals wie heute , Broadway , ein Zentrum der US Unterhaltungsindustrie.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Broadway_(Theater)


    @ Sebastian

    Schau Dir den Film mal an und urteile DANN selbst .

  • Zur Entstehungszeit des Filmes 1938/39 (und erneut im Frühjahr 1941) war ein Höhepunkt der NS-Propaganda gegen das sogenannte "Weltjudentum" in den USA. Unter anderem zu sehen in der von Hans Diebow (Bildredakteur im Eher-Verlag) herausgegebenen Hetzschrift: Die Juden in USA. Über 100 Bilddokumente, Berlin 1939. Das Titelbild zeigt den New Yorker Bürgermeister Fiorello LaGuardia der erklärter Nazi-Gegner war und von daher ein beliebtes Angriffsziel der NS-Propaganda.

  • aber ich verstehe nicht ganz warum manche den deutschen Film dieser Zeit gemeint ist der Unterhaltungsfilm, auf die Judenhetze der Nazis herunterbrechen?... Die Regisseure waren großteils keine Parteimitglieder und gehörten auch meistens zu den Regierungsgegnern also zum linken Spektrum. Du machst hier leider den Fehler den viele heutzutage machen: Du betrachtest diese Filme mit den Augen eines Menschen anno 2018. Den Fehler machen viele. Damals haben die Menschen ganz anders gedacht und gefühlt. Was damals noch Linke waren wären jetzt im rechten Spektrum (Weimarer Republik). Man MUSS die Filme der Zeit mit dem Augen eines Zuschauers der Zeit sehen. Weil alles andere wäre falsch. Man sieht sich z.B. ein Gemälde von Klimt oder Bruegel an und überlegt warum hat der Maler das damals so gemalt. Der Maler konnte ja nicht ins Jahr 2018 schauen und dann sagen na ja dann male ich das Bild eben so wie wenn es ein Mensch in der Zukunft bewerten würde. Das ist so. Man muss die Werke und Leute von damals im Kontext der Zeit damals sehen. Alles andere hat nichts mehr mit Wissen sondern eher mit Glauben zu tun. ;)


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    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


    Einmal editiert, zuletzt von Quax ()

  • Ich finde es legitim Dinge so zu interpretieren wie E.W. Emo, wobei man immer vorsichtig sein sollte es überzuinterpretieren. Ich kenne das auch in anderen Bereichen sehr gut wie schnell das funktioniert.


    Da ich den Film nicht gesehen habe, kann ich dazu wenig sagen. Emos Schilderung ist aber auf den ersten Eindruck auf jemanden der den Film nicht gesehen hat schlüssig - aber wie schon geschrieben, selbst wenn es so gedacht war, bin ich mir sicher, dass der Großteil des Publikums DAMALS den Film so gar nicht wahrgenommen haben. Nichtmal unterbewusst. Aber das wäre ein Thema für eine Doktorarbeit.


    Quax sein letzter Beitrag fasst die Problematik perfekt zusammen finde ich.

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    Konfizius

  • E.W.Emo ist immer noch den Beleg schuldig , das die Nazis " New York " als Chiffre für das " Weltjudentum " benutzen ????

    Der Artikel der " Banater deutschen Zeitung " der einen antisemitischen Bericht einer amerikanischen Zeitung zitiert ,das soll deine Quelle sein ????

    Das Banat , war ja früher Siebenbürgen und ist heute meist Teil des Staatsgebietes von Rumanien .

    Klar gab es die schlimmen antisemitischen Ausfälle auch im Film , aber was mich sehr stört einen Musikfilm wie "Wir tanzen um die Welt " (1939) dafür an den Pranger zu stellen.

    Die Figuren die Harald Pausen und Herbert Hübner spielen sind nicht antisemitsch ,anders bestimmte Rollen in Filmen wie " Robert und Bertram " oder "Leinen aus Irland " ,beide auch aus dem Jahr 1939 !!!!!

    Es gibt Filmhistoriker die sagen nicht die Propagandafilme wären schlimm ,sondern die vielen angeblichen Unterhaltungsfilme , ohne allerdings Dinge konkret zu beweisen.

    E.W. Emo tut leider ähnliches . :thumbdown::thumbdown:

  • Ein Chiffre für ein sogenanntes Weltjudentum im alten deutschen Film, das ist wirklich sowas von lächerlich.. Wer hat denn diesen Artikel überhaupt verfasst bitteschön?????

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • E.W.Emo verweist ja auch auf andere Publikationen. Ich denke, dass es gut ist, wenn wir hier nicht zu sehr emotional reagieren. Wie schon geschrieben, finde ich alle Überlegungen legitim, soweit es erstmal Überlegungen sind. Die Frage ist nur, ob man deswegen Filme heute "verbieten" sollte. Zumal heutige Zuschauer in der Mainstreampresse nicht solche Artikel lesen wie die, die E.W.Emo anspricht.


    Interessant wäre es, wenn es tatsächlich Unterlagen von damals geben würde, oder auch Brief-Korrespondenzen, wo die Filmemacher selbst darüber schreiben, wie sie diese Propaganda dezent in die Unterhaltungsfilme mit einfließen lassen. Gibt es solche Beispiele (auch in Bezug auf andere Filme)? Wenn das tatsächlich ein propagandistsiches Mittel war, ist es legitim auch andere Unterhaltungsfilme unter diesen Aspekt zu betrachten. Soweit es aber in individuellen Fällen keine klaren Belege gibt, ist das immer mit Vorsicht zu genießen.
    Wir hatten erst in den letzten Tagen Diskussionen die zeigen, wie schnell man durch Überinterpretationen Filme nachträglich schlechter darstellt als sie es eigentlich verdient hätten.


    Aber da kennt Ihr alle Euch besser aus als ich, sowohl was die Filme angeht als auch die Forschung/Fachliteratur. Ich will hier nur ein wenig schlichtend wirken und hoffe dass es mir etwas gelingt :)

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    Konfizius

  • Vogel Specht

    In einer TV-Landschaft, in der man tunlichst die Unterhaltungsfilme vor ´45 meidet (sehr zum Leidwesen der Freunde des alten dt. Films) ist es oft schwer, nicht emotional zu reagieren. Natürlich ist es legitim (also gesetzlich einwandfrei) sämtliche Filme aus der Zeit vor ´45 und auch danach (es gibt nicht wenige Leute , die sagen die Sissi-Filme wären im 40er Jahre NS-Stil gedreht worden usw.) als Propagandafilme zu bezeichnen. Ich seh das allerdings überhaupt nicht so.

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    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • @ Matthias77

    Besser hätte ich das auch nicht schreiben können . :thumbup::thumbup::thumbup:

    Schließlich ist der alte deutsche Film ein liebes Hobby von mir und es geht mir nicht um Verherrlichung sondern um Sachlichkeit und wenn hier einfach Dinge aus der Luft gegriffen werden ,dann wird man auch emotional.

    http://www.filmportal.de - kennzeichnet jede Filmproduktion von 1933-1945 als NS-Film

    Die Folge kennen wir ,das faktische AUS für diese Filme im TV ,bis auf sporadische Ausnahmen wie jetzt im MDR " Sensationsprozess Casilla " ,dann aber gekürzt ,wobei hier auch die Murnau-Stiftung , dem Sender das Material so zur Verfügung gestellt hat.