Fundstücke / Fragen

  • Das ist böses Denken.


    Die Variante mit dem Lehrgeld gefällt mir besser.


    Aber Du hast Recht, ich wäre fast auch schon mal so einem linken (hat nicht mit einer politischen Orientierung zu tun) Verkäufer aufgesessen. Habe es aber GottseiDank früh genug bemerkt.

  • Ja das gibt es. Ist natürlich nicht erlaubt und auch illegal, aber das gibt es. Das merkt man dann auch oft, wenn man etwas nicht ersteigert hat, zweitbieter war, und nach kurzer Zeit schon ein Angebot kriegt es als Zweitbieter zu kaufen. Dann schaue ich mir meist die Auktionsergebnisse an. Wenns sowieso ein Schnäppchen war, greife ich manchmal gleich zu, ansonsten schreibe ich, dass ich es zu meinem letzten Gebot das über dem Gebot des 3. Bieters war kaufe, sonst nicht.


    Also


    1. bieter (gefälschter Nutzer) hat 99 EUR geboten
    2. bieter (ich) habe 98 EUR geboten
    3. bieter (ggf. ein echter nutzer) hat 78 EUR geboten


    Dann versuche ich es für 79 EUR zu bekommen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe fast ein wenig den Eindruck, dass viele Stummfilm-Freunde NUR in die Stummfilm-Unterabteilung hier schauen. Deswegen möchte ich an der Stelle mal auf das Personen-Thema Bruno Kastner (1890-1932) hinweisen, dort gabs jüngst nicht nur einen Zeitungsartikel über ihn (inkl. neuer Erkentnisse), sondern ich habe vor 2 Tagen eine Biographie über Kastner geschrieben mit 95% neuen und bisher (meist wahrscheinlich) unveröffentlichten Informationen, direkt aus seinen Nachlass bzw. den Nachlass seiner Witwe. So wird nicht nur sein Geburtsdatum oft falsch ausgewiesen, sondern auch sein Suizid-Grund und auch die Ehe mit Ida Wüst - laut Wikipedia ging die bis 1927, in Wirklichkeit wurde die Ehe bereits 1923 geschieden.


    Siehe auch hier:


    http://deutsche-filme.com/schauspieler/bruno-kastner.htm


    Und hier der Text seines Abschiedsbriefes vor dem Suizud:


    https://geschriebene-geschicht…auspielers-bruno-kastner/

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Vielen Dank! Das war auch extrem spannend die Unterlagen durchzugehen. Wobei ich sicher noch so manche Details entdecken kann, aber das ist halt auch ein Zeitaufwand.


    Gerade habe ich nochmal bei steffline und bei cyranos nachgeschaut, was sie so über Kastner schreiben.


    Bei steffline ist das korrekte Scheidungsjahr mit Ida Wüst angegeben (im Gegensatz zu Wikipedia)


    Sie listet auf, dass Bruno Kastner auch in "Der müde Tod" mitgespielt hat - stimmt das oder ist das ein Fehler?


    Cyranos ist auf Details des Unfalls eingegangen:

    1924 verunglückte er schwer mit dem Motorrad in Lugano und musste
    ein Jahr pausieren. Die Folgen des Unfalls verheimlichte er wohlweislich,
    denn hätte seine weibliche Anhängerschaft gewusst, dass er nach
    dem Unfall im ärztlichen Sinne des Wortes kein Mann mehr war, sie
    hätten ihm wohl nicht länger die Treue gehalten.

    Wahrscheinlich gab es schon in einigen Artikel oder in Biographien von Kollegen Hinweise darauf.


    Was ich nochmal in den Unterlagen recherchieren müsste: das mit dem stottern, denn ich gabe von "angeblichen Stottern" geschrieben, ich meine auch dass seine Witwe igrendwo mal geschrieben hat, dass das nicht der Fall war. Bin mir aber nicht mehr sicher, das müsste ich nochmal konkrt belegen. Wobei meine Quelle eben nur die Witwe ist, da weiss man auch nie ob sie was besser im nachhinein darstellen wollte, als es ggf. eigentlich war.

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    Konfizius

    Einmal editiert, zuletzt von Vogel Specht ()

  • Hat jemand eine Ahnung welcher Schauspieler das sein könnte? Besser kriege ich das Bild qualitativ leider nicht hin.


    - Es kann auch nur ein Theaterschauspieler sein (ich glaube der Brief müsste aus der Zeit von 1890 bis 1910 sein)
    - Der Brief ist in die USA gesendet worden


    Das was ich bisher ungefähr vermute zu lessen schreibe ich mal nicht um Euch nicht zu beeinflussen.


    Vielen Dank schonmal!


    -

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    Konfizius

  • Super, vielen Dank! Ich hatte auch Otto vermutet und war bei Knarsdorf oder Kraschord oder so. Alternativ zu Otto habe ich gedacht, dass ggf. Ottmar abgekürzt wurde oder so, also "Ottm."


    Kienscherf könnte absolut passen.


    Schade, dass er nicht im Film tätig war, denn die Briefe werde ich wohl bald kriegen. Oder gibt es doch einen Filmbezug? Immerhin hat er bis 1957 gelebt.

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    Konfizius


  • Wirklich sehr unscharf. Vielleicht Otto Kienscherf? Der war auf jeden Fall mal in den USA tätig.

    Also es sind tatsächlich Briefe an und von Otto Kienscherf. Mal sehen wie viele es sind. Das Paket kam heute bei mir an.

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    Konfizius

  • Von der Kampagne gegen den Tonfilm habe ich auch schon mal etwas gelesen. Dass Plakate mit so einem Maß an Aggression damals veröffentlicht wurden, ist schon extrem. Sehr erschreckend! Aber damals war das eher eine Notsituation. Viele Filmschaffende des Stummfilms fürchteten um ihre Arbeitsplätze und befürchteten ihre Entlassung, falls sich der Tonfilm durchsetzen sollte.


    Leider waren ihre Befürchtungen zum Teil auch berechtigt. Für viele Stummfilm-Schauspieler bedeutete der Tonfilm das Ende ihrer Karriere, unter ihnen auch unzählige Stummfilm-Stars. Auch die Angestellten, die für die Erstellung der Zwischentitel zuständig waren, wurden entlassen. Auf der anderen Seite brachte der Tonfilm aber auch viele neue Stars hervor, die zuvor in der Stummfilmzeit nur unbekannte Nebendarsteller waren

  • Ja, dieses Plakat ist schon sehr überspitzt, und aus heutiger Sicht so unverständlich, dass es schon wieder witzig ist. Aber zu der Zeit, als der erste Tonfilm kam, war der Tonfilm künstlerisch gesehen zunächst wirklich ein Rückschritt. Der Stummfilm war Ende der 20er Jahre künstlerisch wirklich hoch entwickelt, durch Kameraführung und Dramaturgie, aber auch schauspielerische Leistung hatte er sich von einer Jahrmarkts Attraktion zu einer wirklichen Kunstform entwickelt. Durch die noch sehr anfällige und sensible Tontechnik dieser Anfangszeit waren die ersten Tonfilme sehr statisch und wirkten steril einfallslos gegen die Stummfilme, die ja keine Rücksicht auf Mikrofone und Nebengeräusche nehmen mussten. Außerdem war auch die Tonwiedergabe in den Kinos mitunter so schrecklich, dass viele davon angewidert waren und sich den Stummfilm zurückwünschten. Erst im Laufe der Zeit wurde die Technik und damit auch die Filme besser. Das ging dann so schnell, dass Anfang der 30er der Stummfilm dann schon antiquiert war und relativ schnell in Vergessenheit geriet.