Kolberg (D, 1943-1944)

  • Ich glaube, die ganzen Filme mit „militärischem“ Inhalt kann man mittlerweile zeigen, denn das kann der Zuschauer in der heutigen Zeit innerhalb der geschichtlichen Aufklärung schon gut einordnen, denke ich. Sonst dürfte man bestimmte Spielfilme, die der Authentizität halber markig gedreht sind, ja auch nicht zeigen.

    Ich staune im Nachhinein aber immer noch, dass damals in den 1970er Jahren die „Deutsche Wochenschau“ immer unkommentiert in den Dritten Fernsehprogrammen gezeigt wurde. Als Kind hab ich die immer mit meinem Opa geguckt, da flogen die Stukas, bejubelt vom Wochenschausprecher, und keiner hat‘s mir erklärt.


    Schlimmer sind eh die emotionalisierenden Filme. Ich finde, dass selbst Ausschnitte aus „Jud Süß“, wie sie jetzt z.B innerhalb dieser Dokumentationen zum 100. Ufa-Geburtstag gezeigt wurden, immer noch verstörend sind. Dieser Film, unkommentiert im Fernsehen, wäre logischerweise fatal.

  • Ich frage mich warum "Alarm in Peking " (1937 ) , "Der Herrscher " (1937) oder auch der Kriminalfilm "Falschmünzer " (1940) heute noch unter Vorbehalt stehen ???

    Ich erinnere mich das der in zwischen verstorbene Filmhistoriker Michael Althen damals bei Cine Classic gesagt hatte man würde gerne den Emil Jannings Film " Der Herrscher " zeigen ,aber es gäbe kein okay von Murnau das war 1997 im Pay TV.

  • Ich vermute, dass ein Antrag gestellt werden muss. Dann wird sich so ein Film nochmal vorgenommen und es heißt Daumen rauf oder es bleibt bei Daumen runter. Wenn so ein Antrag nicht gestellt wird, bleiben die Filme halt Vorbehaltsfilme.


    Fräulein G.: Glaubst du auch, dass Filme wie Stukas gezeigt würden? Ich hab den noch nie ganz gesehen, aber das, was ich kenne, kommt mir schon recht aggressiv vor. Und Der große König ist ja auch nur unter Schnittauflagen freigegeben.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich frage mich warum "Alarm in Peking " (1937 ) , "Der Herrscher " (1937) oder auch der Kriminalfilm "Falschmünzer " (1940) heute noch unter Vorbehalt stehen ???

    Ich erinnere mich das der in zwischen verstorbene Filmhistoriker Michael Althen damals bei Cine Classic gesagt hatte man würde gerne den Emil Jannings Film " Der Herrscher " zeigen ,aber es gäbe kein okay von Murnau das war 1997 im Pay TV.

    Warum viele Filme heute noch unter Vorbehalt stehen, weiß wahrscheinlich nicht mal die FWMS selbst ( zB „Ritt in die Freiheit“)....

    Anders herum werden auch ganz plötzlich Filme zu VB- Filmen, die das nie waren:

    „Robert und Bertram“ wurde noch 1992 und „Der Herrscher“ im selben Zeitraum auf VHS veröffentlicht, bevor beide 1996 zu VB -Filmen deklariert wurden; „Ich klage an“ hat zumindest noch eine FSK-Freigabe...

  • @k.r

    Genau ,das ist es ja warum die FWMS heute für ein trübes Bild abgibt . Es gibt keine klare verständliche nachvollziehbare Linie im Umgang mit diesen so genannten "Vorbehaltsfilmen ".

    Das es den Jannings Film "Der Herrscher " als offiziele VHS gab ,war mir neu .

  • @k.r

    Genau ,das ist es ja warum die FWMS heute für ein trübes Bild abgibt . Es gibt keine klare verständliche nachvollziehbare Linie im Umgang mit diesen so genannten "Vorbehaltsfilmen ".

    Das es den Jannings Film "Der Herrscher " als offiziele VHS gab ,war mir neu .

    ja, ist bei Eurovideo ( gelbe Reihe ) unter der VHS-Nr. 12145 erschienen!

  • Fräulein G.: Glaubst du auch, dass Filme wie Stukas gezeigt würden? Ich hab den noch nie ganz gesehen, aber das, was ich kenne, kommt mir schon recht aggressiv vor. Und Der große König ist ja auch nur unter Schnittauflagen freigegeben.

    Ich kenne beide Filme nicht bzw. nur Ausschnitte. Ich finde aber auch nicht, dass die gezeigt werden müssten. Zumindest „Stukas“ ist mit Sicherheit klar kriegsverherrlichend - wem sollte das was bringen, wenn der öffentlich gezeigt würde?


    „Robert und Bertram“ wurde noch 1992 und „Der Herrscher“ im selben Zeitraum auf VHS veröffentlicht, bevor beide 1996 zu VB -Filmen deklariert wurden;

    „Robert und Bertram“ wurde als reguläre VHS veröffentlicht? Bist Du Dir da sicher, dass das ein renommierter Verleih war? Ich kenne auch hier nur die Ausschnitte, die letztes Jahr innerhalb der Ufa-Doku liefen. Aber das hat mir schon gereicht, die waren voll antisemitisch. Kann mir nicht vorstellen, dass das mal im Handel war.

  • Ich kenne beide Filme nicht bzw. nur Ausschnitte. Ich finde aber auch nicht, dass die gezeigt werden müssten. Zumindest „Stukas“ ist mit Sicherheit klar kriegsverherrlichend - wem sollte das was bringen, wenn der öffentlich gezeigt würde?


    „Robert und Bertram“ wurde als reguläre VHS veröffentlicht? Bist Du Dir da sicher, dass das ein renommierter Verleih war? Ich kenne auch hier nur die Ausschnitte, die letztes Jahr innerhalb der Ufa-Doku liefen. Aber das hat mir schon gereicht, die waren voll antisemitisch. Kann mir nicht vorstellen, dass das mal im Handel war.

    Aber doch :

    https://www.ebay.de/itm/Robert…assiker-VHS-/163027204447

  • Zum 75. Jahrestag der UFA wurden damals viele Filme auf offizieller Kauf-VHS veröffentlicht ( Reihe: „Die grossen UFA-Klassiker“), von denen einige heute als „heißes“ Eisen gelten , zB „Ein Mann will nach Deutschland“, ... reitet für Deutschland“, „Die Affäre Rödern“ uva..

  • Genau!! Ich habe aus dieser Zeit (90er Jahre) ca. 60 Original-VHS; davon sind nur ca. 10% auf DVD erschienen!!

    (Wer weiss z.B. noch, dass auch „Altes Herz wird wieder jung“ , „Brand im Ozean“ und „Weisse Sklaven“ veröffentlicht wurde?

  • In derselben Reihe ist damals auch der Trenker-Film "Condottieri" von 1937 erschienen, der - obwohl kein VB-Film - es anders als praktisch alle anderen Trenker-Tonfilme bis heute nicht in Deutschland auf DVD geschafft hat, vermutlich wegen gewisser 'Tendenzen' und ein paar offenkundig von Riefenstahls "Triumph" inspirierten Szenen. Künstlerisch ist das nämlich einer der besten Trenker-Filme. In Italien gibt's eine DVD, aber leider nur mit der italienischen Sprachversion (und wenn ich mich recht erinnere, auch ohne jegliche Untertitel).

  • In derselben Reihe ist damals auch der Trenker-Film "Condottieri" von 1937 erschienen, der - obwohl kein VB-Film - es anders als praktisch alle anderen Trenker-Tonfilme bis heute nicht in Deutschland auf DVD geschafft hat, vermutlich wegen gewisser 'Tendenzen' und ein paar offenkundig von Riefenstahls "Triumph" inspirierten Szenen. Künstlerisch ist das nämlich einer der besten Trenker-Filme. In Italien gibt's eine DVD, aber leider nur mit der italienischen Sprachversion (und wenn ich mich recht erinnere, auch ohne jegliche Untertitel).

    Auf VHS erschien in der gelben Reihe ebenfalls der Trenker-Film „Germanin“, eine Veröffentlichung auf DVD erscheint heute undenkbar..

  • Von International Historic Films gibts einige sehr spannende Veröffentlichungen, aber ich hab gehört, dass die vom Zoll abgefangen werden, wenn es Vorbehaltsfilme sind.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Von International Historic Films gibts einige sehr spannende Veröffentlichungen, aber ich hab gehört, dass die vom Zoll abgefangen werden, wenn es Vorbehaltsfilme sind.

    Nein werden sie nicht. Hans Westmar und Stukas kamen über Amazon.com problemlos an.


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Echt :huh: Selbst, wenn die stichprobenartige Kontrollen machen werden die Filme nicht einbehalten? Dann könnte ich ja doch mal was bei denen bestellen

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)