Gewohnheiten alter Generationen

  • Wir hatten gesternabend bei meiner Schwiegerfamilie eine kleine Feier. Dort hat meine Schwiegermutter erzählt, dass es bei ihrer Oma (?) früher so war, dass wenn es gewitter hat, sie immer mit ihrer Geldkassette (darin war das Geld und die wichtigsten Papiere) auf der Treppe saß, damit sie bereit ist das Haus schnell zu verlassen, falls der Blitz einschlägt.
    Jemand anderes (der Freund einer Cousine meiner Frau) sagte, dass es bei seiner Oma noch als er Kind war (wohl in den 70ern/80ern?) es so war, dass wenn Gewitter war, man frische Kleidung zurecht gelegt hat, für den Fall, dass man aus dem Haus muss.


    Kennt Ihr ähnliche Geschichten Eurer Großeltern?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Meine Großmutter hat immer gesagt, man soll die Fenster fest schließen und alles abdunkeln. Im Idealfall noch die "Wetterkerzen" - also nach katholischem Brauchtum - ,sogenannte Gewitterkerzen anzünden. Das waren und sind schwarze Kerzen mit Marienbild, die auch extra dafür geweiht wurden, sie werden in Wallfahrtsorten nach wie vor angeboten.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Fernseher aus, Licht aus, Kerze an (nicht aus katholischen Gründen, sondern damit man auch was sieht 8))!


    Auf dem Land war es lockerer: "Nein, Blitzableiter gibt es hier nicht. Es ist ja auch noch nie ein Blitz eingeschlagen." In der Tat: Flache Häuser werden kaum vom Blitz getroffen. Inwieweit es sie in den Städten der 1970er gegeben hat, weiß ich nicht.

  • Fernseher aus, Licht aus, Kerze an


    Wenn bei uns ein Gewitter zu Besuch war, wurden auch noch die Stromstecker des Fernsehers und des Radios aus den Steckdosen gezogen und vom Fernseher sogar der Antennenstecker.


    Die Älteren erzählten dann immer lachend, dass früher bei Gewittern auch schon mal die Scheune des ein oder anderen Bauern abbrannte, obwohl kein Blitz einschlug . . . :evil: . . . die Versicherung wird's schon richten . . . ^^

  • 1999 gabs bei unserem Nachbarn, der ne Amateur-Funk-Antenne hatte, einen Blitzeinschlag, das ging auch zu uns rüber und viele technische Geräte waren kaputt. Mein Vater war zum Glück gut versichert und es wurde alles zum Einkaufspreis ersetzt, was bei einem alten Computer praktisch war. Die Folge davon war, dass ich durch diesen Blitzschlag und dem neuen Computer meine "Internet-Karriere" beginnen konnte - aufs Internet war ich schon lange scharf zu der Zeit.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Wenn bei uns ein Gewitter zu Besuch war, wurden auch noch die Stromstecker des Fernsehers und des Radios aus den Steckdosen gezogen und vom Fernseher sogar der Antennenstecker.

    Stimmt, noch 1999 hat es den nagelneuen Fernseher meiner Eltern erwischt. Das Versandhaus zeigt sich kulant. Wohl auch ein Grund, warum es die heute nicht mehr gibt... :D

  • Meine Urgroßmutter (Jahrgang 1896, gestorben 1991) hat am späteren Vormittag immer einen Zwieback, übergossen mit ca. einem halben Achtel Rotwein (bei Zimmertemperatur) gegessen. Zur Stärkung des alternden Herzens- das war die Intention.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Meine Uroma geb. 1902 hat jeden Tag Aspirin mit Melissengeist eingenommen. Soll wohl auch für das Herz gewesen sein. Sie wurde 83 Jahre alt.

    Einen Herrn, der 103 Jahre alt wurde, habe ich kurz bevor er gestorben ist gefragt, wie man so alt werden kann. Er meinte: "Ich habe nie gesoffen, nie geraucht, war immer schlank- das wird es wohl sein." Ich habe daraufhin bei einer Dame die ihn gut kennt nachgefragt, und sie meinte, dass er immer so selbständig alles machen will, möglichst wenig Hilfe in Anspruch nimmt. Ich selbst denke, er ist wohl ein sehr heiterer Typ gewesen, da er bei der Unterhaltung dauernd gegrinst hat.

                                                                                                                                  animiertes-fruehling-smilies-bild-0009

  • Ich glaube drei der typischsten und häufigsten "Gewohnheiten alter Generationen" sind der Sonntägliche Kirchgang und die täglichen Nachrichten anhören/anschauen/lesen. Und dass immer die ganze Familie gemeinsam am Tisch zum Essen saß.

                                                                                                                                  animiertes-fruehling-smilies-bild-0009

  • Ich glaube drei der typischsten und häufigsten "Gewohnheiten alter Generationen" sind der Sonntägliche Kirchgang und die täglichen Nachrichten anhören/anschauen/lesen. Und dass immer die ganze Familie gemeinsam am Tisch zum Essen saß.

    Die Sonntagskleidung würde ich noch nennen. Die ist ja seit den 2000er Jahren ziemlich ins Abseits geraten. :(


    https://de.wikipedia.org/wiki/Sonntagsstaat

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Den "Klassiker": Kaffee und Kuchen um 15:00 samt Schlagrahm ;) gibt es so leider nicht mehr. Ist mir gerade eingefallen.


    Vor 25 und 30 Jahren haben meine Omas noch ihre Bekannten (nur weiblich) und Freundinnen zum Kaffee eingeladen. Bei uns war das immer um 15:00 Uhr. Dann und wann gab es später mal ein Gläschen Wein und einen kleinen Imbiss. Die heutigen 75-jährigen schwören eher auf "Brunch" und den allseits beliebten Prosecco. :)

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist