Vorsicht Stempelautogramme!

  • Das ist zwar Schriftzug mit vielen Lücken in der "Farbe" aber das ist klar Tinte, also kein Stempel oder?


    https://www.ebay.de/itm/Heinri…-AK-der-30er/392790330941

    Jep! Eindeutig!

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Heftig wie hoch da die Gebote in den letzten Sekunden wurden. Ich hab für mein Heinrich George-Autogramm viel weniger gezahlt. Allerdings sind aus der Zeit fast alle signierten Karten von Heinrich George gestempelt. Wobei ich bei dem Autogramm nicht meine Hand für die Echtheit ins Feuer legen würde.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Hier bin ich mir auch fast ganz sicher, dass das ein Stempel ist. Ziemlich sorgfältig draufgedrückt und deshalb kaum zu erkennen.

    https://www.ebay.de/itm/FERN-A…b3af96:g:qoEAAOSwKMNb4yNT


    Und hier ist noch ein Stempelautogramm von Karin Hardt:

    https://www.ebay.de/itm/Karin-…de97cd:g:d2oAAOSwKNpeggBc

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • In dem Fall würde ich bei Andra sagen, dass das ein Tintenschriftzug ist, die Tinte nur leicht verwischt ist. Auch bei Hardt tendiere ich in diese Richtung...? Bei Andra sieht man - finde ich - gut wie sich die Tinte "zieht" und so die Lücken entstanden sind. Bei Stempel schaut das immer etwas anders aus?


    Das Auktionshaus Kiefer hat in seinem neuen Auktionskatalog prominent ein Autogramm von Tucholsky beworben - hier bin ich mir sicher, dass das ein Stempel ist: https://www.kiefer.de/auktion_…l_details.aspx?KatNr=2062

    Was sagst Du Austernprinzessin ? Wenn Du auch zu der Einschätzung kommst würde ich dort mal hin schreiben. Habe sowieso vor auf einen Artikel in dem Katalog diesmal zu bieten.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zitat

    In dem Fall würde ich bei Andra sagen, dass das ein Tintenschriftzug ist, die Tinte nur leicht verwischt ist. Auch bei Hardt tendiere ich in diese Richtung...?

    Karin Hardt ist ganz sicher ein Stempel. Diesen Stempel mit seinem Schriftzug, der Farbe und dem Druckbild kenne ich mittlerweile fast auswendig, weil ich das so oft gesehen habe. Das ist 100%ig ein Stempel.

    Bei Fern Andra habe ich die Kopie vergrößert und noch einmal unter der Lupe betrachtet. Wenn es ein Tintenschriftzug wäre, dann müssten Spuren vom Schriftzug zu sehen sein, die ich selbst mit der doppelten Vergrößerung nicht gefunden habe. Dazu kommen diese seltsamen Randspuren. Die kenne ich bisher nur von einem Stempel von Pola Negri. Das dritte Merkmal ist der Schritzug selber. Fern Andra hat ihre Unterschrift immer sehr schnell und schwungvoll durchgezogen, aber nie so gemalt wie hier. So etwas kenne ich ausschließlich von Stempeln. Wenn man sich das "Fern" anschaut, sieht man den dunklen Rand und den helleren Innenraum. Auch das spricht mit großer Wahrscheinlichkeit für einen Stempel.

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  • Alles klar - da bist du wohl tiefer in der materie drin als ich. Aber könnten die "Radspuren" bei Fern Andra nicht die Pixelstellen sein, die durch die Vergrößerung aufkommen? Aber stimmt schon - beim "F" unten da schauts nach Stmepel aus aber im "Schwung" beim "F" links oben das schaut nach "gezogener Tinte" aus. Schwer zu sagen.


    Was sagst du zu Tucholsky?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das Auktionshaus Kiefer hat in seinem neuen Auktionskatalog prominent ein Autogramm von Tucholsky beworben - hier bin ich mir sicher, dass das ein Stempel ist: https://www.kiefer.de/auktion_…l_details.aspx?KatNr=2062

    Was sagst Du Austernprinzessin ? Wenn Du auch zu der Einschätzung kommst würde ich dort mal hin schreiben. Habe sowieso vor auf einen Artikel in dem Katalog diesmal zu bieten.

    Puh, ehrlich gesagt traue ich mir da keine richtige Einschätzung zu. Du hast schon recht, dass die Unterschrift sehr gemalt aussieht, aber man kann sie nicht vergrößern. Ich kenne auch keine Vergleichsautogramme von Tucholsky. Gefühlt würde ich sagen, dass es kein Stempel ist, weil es doch einige Stellen gibt, die nach Schriftzug aussehen. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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  • Aber könnten die "Radspuren" bei Fern Andra nicht die Pixelstellen sein, die durch die Vergrößerung aufkommen? Aber stimmt schon - beim "F" unten da schauts nach Stmepel aus aber im "Schwung" beim "F" links oben das schaut nach "gezogener Tinte" aus.

    Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich habe mir dann aber die Stellen in "andra" angesehen, wo diese Schriftspuren zu sehen sein müssten. Und die fehlen da.

    Allerdings gefällt mir der ganze Schriftzug nicht. Wegen dem gemalten Aussehen bin ich überhaupt nur so skeptisch geworden, weil mich die Karte nämlich eigentlich interessiert hätte.

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  • Sehr spannend, von welchen Stummfilmstars und -sternchen ich mittlerweile Stempel gefunden habe (u.a. Erna Morena, Hedda Vernon, Lilly Flohr, Claire Rommer, Pola Negri, Lisa Weise) und von welchem nicht: Ossi Oswalda hatte eine äußerst erfolgreiche Karriere über 14 Jahre, und von ihr habe ich mehr Autogramme gesehen als von allen anderen deutschen Stummfilmstars. Aber es war kein einziges Stempelautogramm dabei. Sie scheint überhaupt nicht gestempelt zu haben. Sonst wäre mir da was untergekommen. Das spricht doch für eine gewisse Nähe zu ihren Fans, denn sonst hätte sie nicht so viele Karten signiert, ohne zu stempeln :)


    Weitere "stempellose" Namen aus der Stummfilmzeit sind z.B. Hanni Weisse, Willy Fritsch, Erika Glässner oder Hella Moja. Ich glaube, Wanda Treumann gehört auch dazu. Von Henny Porten, Cilly Feindt und Lotte Neumann gibt es auch (vergleichsweise) sehr viele Signaturen, aber keine einzige gestempelte.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Diese Karte von Lisa Weise habe ich vor ein paar Tagen gekauft. Etwas auf gut Glück, denn für 4,80 kann man nicht viel falsch machen. Ich hänge sie hier mal als Beispiel ran, wie sorgfältig Stempelautogramme aufgedrückt sein können.



  • Ist das ein Stempel? Erst dachte ich klar "ja", zumal Rektoren in großen unis das meistens so gemacht haben. Aber es gibt so verwischte Stellen. Gibts das bei Stempel auch?

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    Konfizius

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Stempel ist. Allerdings ist das jetzt eine eher schnelle Einschätzung.

    Man kann es gut erkennen, wenn man z.B. sich überkreuzende Linien anschaut. Da sieht man gut ob sich die Linien wirklich überkreuzen oder eine Fläche gedruckt wurde. Da sammelt sich zwar auch öfter Tinte, aber drüber oder drunter.

    Verwischungen gibt es bei Stempeln häufig.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Es sieht aus wie ein Dokument mit Lichtbild. Die sind, aus meiner beruflichen Erfahrung heraus, immer eigenhändig unterschrieben worden. Ausnahmen könnte es geben, wenn das Dokument massenweise ausgegeben wurde, damit sich der Rektor keine Sehnenscheidenentzündung zuzieht. ^^


    Aber dann waren die Unterschriften eher gedruckt als gestempelt, was im Prinzip ja keinen Unterschied macht.

  • Aber dann waren die Unterschriften eher gedruckt als gestempelt, was im Prinzip ja keinen Unterschied macht.

    Mag sein, dass das heute anders ist, aber die Unterschrift des Rektors ist auf keinen Fall eigenhändig. Aus der Zeit kenne ich genug Unterschriften, um das beurteilen zu können.


    Für eine Originalunterschrift sind die Lücken viel zu gleichmäßig. Bei Originalunterschriften ist das nie der Fall, weil eine Unterschrift dafür zu ungleich ist, z.B. weil sich der Winkel des Stifts beim Schreiben verändert oder weil man unterschiedlich fest aufdrückt.

    Für Stempelunterschriften ist das hingegen typisch.

    Auch die Tatsache, dass das "i" in der Mitte kaum Farbe, an den Seiten aber einen Umriss hat, ist typisch für einen Stempel.


    Ich weiß nicht seit wann Unterschriften gedruckt wurden, aber da wäre die Farbe gleichmäßig verteilt. Druckautogramme aus den 10er und 20er Jahren haben scharfe Umrisse und haben eine vollkommen gleichmäßig verteilte Farbe, selbst wenn sich der Originalunterschrift teilweise stark angenähert wird. Spätestens an den scharfen Umrissen identifizieren Händler/Sammler Druckautogramme.


    Teilweise sind sie aber nicht leicht zu unterscheiden. Ich hatte genau dieses Problem erst vor ein paar Wochen mit einem Autogramm. Der Händler hat es sich unter dem Mikroskop angesehen und wieder reingestellt, weil er bei einem Druckautogramm den scharfen Rand gesehen hätte. Ich war überzeugt davon, dass es ein Druckautogramm war.

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  • Gut dann lag ich doch richtig. Nur das verwischte hat mich stutzig gemacht.


    Rektoren von Universitäten haben bereits schon im 19. Jahrhundert fläechendeckend gestempelt, sogar auf richtig wichtigen Urkunden habe ich das schon entdeckt.


    Vielen Dank für Eure Einschätzungen :)

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    Konfizius

  • Ich habe eine Signatur von Hedda Vernon in Netz gefunden. Sie ist zwar günstig, aber leider gestempelt, was man allerdings nicht leicht erkennt.

    Was Stempelautogramme angeht, waren besonders Lisa Weise und Hedda Vernon zu dieser Zeit ganz schlimme Finger ;) Später kam noch Claire Rommer dazu :| Wenn man die Anzahl der Autogramme von ihnen sieht, die überhaupt erhalten sind, und dann sind da noch so viele gestempelte dabei... 😬

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