So ich hab jetzt mal ein eigenes Thema dazu eröffnet.
Inhaltlich wurde das Thema schon oft angesprochen, gerade von Shairaptor, Mathias und mir. Hier haben wir schon ausführlich drüber gesprochen:
Was waren die größten Filmhypes?
Ich setze das hier mal fort, damit alles seine Ordnung hat
Shairaptor hat zuletzt geschrieben:
QuoteJa stimmt, es wurde sich immer weniger zugetraut in Kinderserien. Als ob es der Kinderseele schadet. Vergesst nicht "WatershipDown" mit den Hasen und dem Bright Eyes Lied. Kinder halten sowas aus! Auch In einem Land vor unserer Zeit (1988) der erste Teil, ist recht düster und melancholisch teilweise!
Ab Teil 2 (1994) war es dann nur noch Happy Dinosaurier Quatsch, wo die Dinos dann auch alle singen und wo man eigentlich nur noch mit den Augen Rollen konnte! Fremdscham, ohja!
Benjamin Blümchen die Hörspielreihe wurde nachdem Elfie Donelly nicht mehr mitwirkte auch immer lächerlicher a la P.C. Einfach ohne Ecken und Kanten, ja kein Risko eingehen, najo ihr kennt ja die ganzen Argumente.
Jaa genau der Weggang von Elfie Donnelly aus ihren Haupthörspielserien in den frühen 90er Jahren ist auch ein wichtiger Aspekt! Den kann man wunderbar mit einbringen.
Und stimmt - in den Kinderserien der 90er Jahre wurde viel verweichlicht, viel ging in Richtung "Dutzi Dutzi gaga gaga" - und "das darf man nicht, das sollst du nicht, achte auf die mülltrennung!" und gleichzeitig wurden viele Produktionen auf Kinder gemünzt. Also von oben herab. Während viele alte Kinderproduktionen für die ganze Familie gute Unterhaltung waren, wurden die neueren Produktionen billiger produziert und voll auf Kinder gemünzt. Dabei ist es für Kinder gut und wichtig, wenn sie sich nach oben entwickeln können. Also viele Ankerpunkte haben, die sie zwar noch nicht verstehen, die sie aber schonmal wahrnehmen können, um sie dann später zu verstehen. Wo sie beim gemeinsamen schauen mit den Eltern sich ggf. auch mal drüber unterhalten können, was das heisst, was das bedeutet usw. Viele neue Produktionen haben das dagegen nicht drin, sondern nur das, was Kinder sowieso schon verstehen.
Eine Sache die noch ein wunderbares Beispiel für den Niedergang in den 90ern ist: POWER RANGERS. Das Spielzug war gut, ich gebs zu, die Serie habe ich gehasst, hab sie aus Mangel an Alternativen trotzdem manchmal geschaut. Was in den 80ern noch Galaxy Rangers waren, oder Saber Rider, war in den 90ern dann Power Rangers
Und dann gabs eben im Samstagmorgenprogramm so kleinkinderprogramm aus den USA der total schlecht synchronisiert wurde. Wo dann jemand sich in ein Dinokostüm gesteckt hat. Ähnlich wie später (war auch 90er oder) die TELETUBBIES - auch so ein beispiel
Beitrag von Mathias77
QuoteVlt könnte man da auch einen eigenen thread aufmachen, aber ich muß das jetzt hier anbringen nachdem ich eure Diskussion mitverfolgt habe. Für mich persönlich ist dieses Verlassen der sog. "Generation Perrine" ein einschneidendes Erlebnis gewesen und das Fernsehen hatte ab Ende der 80er Jahre bzw. der frühen 90er nicht mehr dieses Niveau von früher. Wie seht ihr das in diesem Kontext?
Vorsicht, natürlich ist dieser Artikel ziemlich überzogen...
Ich habe den Artikel noch nicht in Ruhe gelesen aber schon jetzt habe ich gute Eckpunkte gesehen zu denen ich gleich was schreiben muss. Ich habe eben ja schon erwähnt, dass früher die Produktionen für die GANZE Familie gemacht wurden, nicht nur von oben herab für die Kinder. Und da passt Niklaas und Perrine gut dazu. Heidi hab ich als ganz kleines Kind am Rande gesehen, nicht viel. Es hat mich auch nicht geprägt, mit meiner kleinen habe ich es vor einiger Zeit mal ein wenig geschaut.
Und da hast Du absolut recht Mathias, dieser historische Bezug ist heute nicht mehr oft drin in den Produktionen. Nur noch, wenn Klassiker neu aufgelegt werden (wie bei Heidi z.B.) - in 3 D - da wirken die Figruen so Seelenlos finde ich, Zeichentrick hat da viel mehr zu bieten.
Niklaas, Heidi, Perrine, das waren Fleißarbeiten - richtige Mammutproduktionen, die einen unschätzbaren kulturellen Wert haben - Grenzübergreifend. Wenn man auch mal bedenkt wie aufwändig es war Meister Eder und sein Pumuckl zu produzieren. Das passt gut mit ins Beispiel. Die neue Heidi Serie habe ich teilweise auch gesehen und ganz schlecht ist sie nicht. Sie ist auch nicht wesentlich anders als die alte Serie, aber allein die Animationen wirken schon so hölzern. Wenn ich mich richtig erinnere sind da auch Begriffe und Redewendungen mit drin, die man erst heute benutzt.
Niklaas habe ich 2009 das erste Mal gesehen, 2013/14 kurz bevor meine Große zur Welt kam nochmal. Und die Serie hat mich so umgehauen. Sooo gut gemacht, so eine Dramarturgie und auch so lehrreich was das Leben angeht, soziales Verhalten, historische Bezüge usw. Die Serie hat mir selbst als Erwachsener so viel gegeben. Leider wurde das deutsche Ende durch die deutsche Bearbeitung verhunzt. Aber gut...
Perrine kenne ich nur ein paar Folgen, das müsste ich mir auch nochmal anschauen. Aber die Serie hat mir auch gleich gefallen.
Achja nachdem oben Elfie Donnelly angesprochen wurde. Noch ein Beispiel ist für mich Wrestling. Bis ca. 1994 war das Wrestling, was man im TV gesehen hat noch so aufgebaut, dass es gute und böse gab. Die guten eine Vorbildsfunktion hatten und die Guten letztenendes dann doch irgendwieg gewonnen haben. Es waren viele Ringen-Elemente mit drin, nicht zu brutal, wenn man so will auch noch ein bisschen was für die ganze Familie.
Nachdem WCW dann soviel Quotendruck brachte, wurde das WWF-Wrestling total umgebaut in "WWF Attidute" und Bösewichter, Prolls und Rüpel waren plötzlich die Helden. Sie waren versoffen, die Kämpfe wurden immer härter, Blut muss kräftig fließen und man wusste am Ende nicht mehr wo vorne und hinten ist.
Dieses Beispiel trifft das eigentlich ganz gut und fand auch genau in der Zeit statt, über die wir uns hier unterhalten.
Wo ich diesen Werdegang nicht feststellen kann sind PC und Videospiele, das war eine einheitliche Evolution bis heute, die man nicht damit in verbindung bringen kann. Also Egoshooter usw. gab es ja auch von Anfang an.