"Der Verschwender" (ORF 1984) mit 98! österreichischen Kinderdarstellern

  • Ich glaub ich kann mich noch dunkel an diese Produktion aus den 80er Jahren erinnern. Wobei ich nicht mehr sicher weiß, ob ich sie dann auch tatsächlich gesehen hab. Jedenfalls gab es damals ein großes Ausschreiben/Casting. Meine Eltern wollten unbedingt, dass ich mich da bewerbe. Aber ich war einfach zu schüchtern dazu. :P Wirklich lustig, dass ich diese Produktion zufällig auf yt gefunden habe. Dieses Raimund-Stück stammt aus dem Jahre 1834. Wer den Sprachwandel der letzten Jahre mitbekommen hat, wird eventuell merken, wie sehr der österreichische Akzent zurückgegangen ist bzw. sich mit dem Bundesdeutschen vermischt hat. Gerade bei dieser Produktion fällt es mir besonders auf.

    Jedenfalls hochinteressant und wirklich zum Schmunzeln, wie die Kleinen da so die Großen mimen. Auch die Produktion ist noch traditionell, inklusive Kostüme, Musik und Bühnenbild. Meiner Meinung nach nicht nur etwas für Literaturfans. Schade, dass es sowas nicht mehr gibt.



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    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Extrem spannend - vielen Dank für die Erläuterung und das Video! Ist das mit der Mundart auch Deine direkte Beobachtung? Oder war der Dialekt ggf. ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Jungdarseller?


    Es ist immer wieder spannend, wenn solche alte Film- und TV-Schätze bei YouTube auftauchen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Nein, das ist meine direkte Beobachtung. Der Akzent in Österreich hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. (besonders bei den Jugendlichen und Kindern). Solche "native Speaker" wie von 1984 würden sich gar nicht mehr finden lassen.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Schade.... in Bayern (also im richtigen Bayern, um München herum) habe ich die letzten Jahre mitbekommen, dass das immer mehr gefördert wird. Mein Neffe in München bekommt sogar Dialektworte in der Schule beigebracht. Und auch sonst haben lokale Dinge, auch wieder lokale Filme usw. Hochkonjunktur.

    In Baden kriege ich auch mit, dass der Dialekt wohl erhalten bleibt, wobei ich noch unsicher bin ob er sich entschärft im laufe der Generationen oder gleich bleibt.


    Zu dem Thema haben wir auch schon eigene Themen im Forum:

    Dialekte & Sprache
    Dialekt-Raten

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Naja, es geht mM nach ja nicht nur um Dialektwörter. Das "Hannover-Fernsehdeutsch" hat die Kinder stark eingefärbt. Auch viele Schauspieler wie Birgit Minichmayr klingen mittlerweile, wenn sie hochdeutsch sprechen dem Akzent nach eher "preussisch", als österreichisch. Im Dialekt der Großstädte reden viele schon öst./"bundesdeutsch" gemixt. Ich hab einmal wo gelesen, dass fing so richtig mit irgendeiner dailysoap an. Das Schönbrunner Deutsch ist so gut wie verschwunden, genau so wie dieser typische Münchner Akzent (wenn in Schriftsprache gesprochen wird, meine ich. Ein typisches Beispiel ist Irm Hermann. Jüngere Schauspieler klingen nicht mehr so). Im übrigen tragt auch das sog. "Kiezdeutsch" in der BRD und in Österreich zu diesen Veränderungen bei.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Das hört sich wirklich dramatisch an. Das ist in der BRD sicher auch so, wobei ich den Eindruck habe, dass es einen Gegentrend gibt, aber selbst dann wird der Dialekt an sich zumindest immer mehr glattgebügelt von Generation zu Generation. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass der Gegentrend auch immer stärker wird, es auch konkrete lokale Aktivitäten gibt, den Dialekt wieder mehr in den Alltag zu integrieren. Vielleicht auch nur eine Wunschvorstellung... aber mal sehen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius