Fußball Weltmeisterschaft 2018

Ja, da tut mir der nächste Weltmeister fast schon wieder leid.

Auch interessant: Bisher hatte eine deutsche Mannschaft nur ein mal gegen ein asiatisches Team verloren. Das war am 19.12.2004. Der Gegner war der gleiche - Südkorea.

Japan kam durch die Fair-Play-Wertung gegen Senegal ins Achtelfinale.

Tunesien hat nur ein einziges WM-Spiel gewonnen - das allererste 1978. Seitdem keines mehr, bis heute: Gegen Panama gab es einen knappen 2:1-Sieg, dabei gelang den Tunesiern das 2500. WM-Tor.

Bei einem Unentschieden zwischen England und Belgien hätte auch die Fair-Play-Wertung über den Gruppensieg entschieden, aber Belgien gewann mit 1:0.

Belgien hat ein Top-Team. Die können noch weit kommen.

Wir bleiben ja trotzdem auf Augenhöhe mit Brasilien, auch wenn die drei Weltmeisterschaften mehr gespielt haben.

Spanien ist soeben gegen Russland im Elfmeterschießen ausgeschieden. Damit setzt sich ein seltener Fluch fort: Noch nie konnte Spanien bei Europa- oder Weltmeisterschaften gegen den Gastgeber gewinnen. Dies war der 10. Anlauf.

Zum Vergleich: Deutschland hatte 2016 gegen Frankreich das erste Mal überhaupt gegen einen Gastgeber verloren.

Der Hauptgrund könnte der Trainerwechsel zwei Tage vor Turnierbeginn gewesen sein. Spanien hat insgesamt nicht überzeugt, aber die Russen spielten sehr destruktiv, indem sie teilweise ein 5-5-System spielten.

Das Tor zum 1:0 der Spanier war ein kurioses: Ignaschewitsch versuchte, Sergio Ramos im Strafraum zu Fall zu bringen. Das gelang ihm auch, dabei hatte er sich aber vom Ball abgewandt. So sah er nicht, dass ihm das Leder an die Wade und von da ins Tor sprang.

Für Andres Iniesta schließt sich der Kreis. Sein 1. Länderspiel war 2006 gegen Russland, heute war sein letztes, wieder gegen Russland.

Kasper Schmeichel hat gerade einen Elfmeter gehalten und damit wohl das Elfmeterschießen ermöglicht. Der Elfer war berechtigt, aber Modric hat ihn in der 116. Minute nicht verwandelt.

Das war ein Elfmeter-Krimi: Am Ende siegt Kroatien mit 3:2.

Respekt an Luca Modric: Nach dem verschossenen Elfmeter trat er wieder an. Diesmal hat er getroffen.

Japan ist haarscharf an der Sensation vorbeigeschrammt. Mit 2:0 führten sie schon, doch Belgien konnte das Spiel noch drehen, und in der Minute 90+4 erzielten sie das 3:2.

Ein japanischer Sieg wäre vom Namen her eine Sensation gewesen, von der Statistik her nicht. In den bisherigen 5 Spielen gegen Japan brachten die Belgier nur 1 Sieg zustande. Dies war nun der zweite im sechsten Spiel.

Brasilien kam zu einem ungefährdeten 2:0 gegen Mexiko. Nun spielen beide Teams gegeneinander. Belgien ist unter seinem Trainer seit 2 Jahren in Pflichtspielen ungeschlagen.

Achtung Achtung! Soeben ist etwas historisches passiert: England hat ein Elfmeterschießen gewonnen! Ja, es ist wahr!

Umgekehrt wäre auch verrückt gewesen, weil Kolumbien noch nie gegen England gewonnen hat.

Den Engländern sei es diesmal zu gönnen. Die Kolumbianer haben äußerst unfair gespielt, nicht nur die Spieler, auch die Betreuer an der Seite haben kleine Nickligkeiten gegen die englischen Spieler ausgeteilt. Der Schiri hatte das Spiel kaum im Griff. Beim Elfmeter, das England das 1:0 brachte, brauchte er fast 4 Minuten, um den Strafraum freizukriegen. Erst eine Gelbe Karte (allerdings gegen einen Engländer) veranlasste die Spieler, den Strafraum zu räumen.

Ein Kolumbianer hätte für die Tätlichkeit Rot sehen müssen. Eine klare Fehlentscheidung, in der der Videoschiedsrichter nicht eingriff.

Wo wir gerade bei Kuriositäten sind: Keine andere Mannschaft bekommt bei Weltmeisterschaften so viele Elfmeter zugesprochen wie England - und sie haben alle verwandelt, heute allein der dritte bei diesem Turnier. Jetzt klappt es auch beim Elfmeterschießen. Gareth Southgate ließ nicht nur Elfmeterschießen üben, sondern auch, was man macht, wenn man vom Mittelkreis zum Elfmeterpunkt läuft. Eine mentale Sache, keine Frage.

Es war übrigens das 66. WM-Spiel der Engländer. Das sollte ein gutes Omen sein, wegen der gewonnenen WM 1966.

Mir fällt da eine Geschichte ein. England hatte sich auch um die Ausrichtung der WM 2018 beworben. Die Vergabe an Russland kam für die Briten unerwartet, man war dort ziemlich verärgert. Aber Barbara Ellen, Kolumnistin der Zeitung "The Observer", meinte dazu: "Gewinnt die WM, Jungs, nicht das Recht, sie auszutragen."

Dass das eine vom anderen abhängt, war ihr wohl nicht bewusst.

Ich habe mich heute gefragt, warum auf dem uruguayischen Trikot 4 Sterne zu sehen waren. Tatsache ist: Es reichte diesmal auch wieder nicht zum 3. Stern. Frankreich gewann mit 2:0.

Das Spiel zwischen Brasilien und Belgien war der erwartete Leckerbissen der WM. Allerdings verpassten es die Brasilianer, in der 1. Halbzeit mitzuspielen. So rannten sie nach der Pause einem 0:2 hinterher, verloren dann schließlich mit 1:2. Das brasilianische Spiel erinnerte mich fatal an das deutsche gegen Südkorea.

Der schlechteste Mann in einem guten Spiel war zweifellos der Schiedsrichter. Er hätte Neymar nach einer Schwalbe im Strafraum gelb geben müssen. Dazu hat er Brasilien einen tatsächlich berechtigten Elfmeter verweigert. Wozu Videobeweis? Krasse Fehlentscheidungen gibt es auch so, genau wie ich es schon vermutet hatte.

Jetzt trifft Belgien auf Frankreich. Ich bin sicher, dass der Sieger Weltmeister wird. Nichts gegen Schweden, England, Kroatien oder Russland, aber die werden es gegen Frankreich oder Belgien sehr schwer haben.

Aber Überraschungen gab es ja schon genug.

Makabres Angebot eines belgischen Bestattungsunternehmens: Der erste Belgische Nationalspieler aus dem Viertelfinale, der stirbt, soll dermaleinst eine Bestattung geschenkt bekommen. Da kann sich manch älterer Spieler fragen, ob sich eine Lebensversicherung trotzdem lohnt.

Kurioses gibt es noch von der WM zu berichten: Zum ersten Mal in der WM-Geschichte stehen weder Deutschland noch Brasilien oder Argentinien unter den letzten vier. Das gab es noch nie. Und um dem noch einen draufzusetzen: Alle drei sind in Kasan ausgeschieden.