Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer (2018)

  • Ich war heute im Kino und habe mir spontan "Jim Knopf" angesehen.
    Der Film ist sehr gut und wird dem Buch von Michael Ende sehr gerecht, auch wenn die Handlung an macnhen Stellen minimal verändert wuirde.
    Allerdings ist dieser Film verglichen mit der AUgsburger Puppenkiste viel aufregender und spannender inszeniert, daher würde ich diesen Film, wenn überhaupt, erst ab 12 Jahren empfehlen.
    Habt Ihr diesen Film schon gesehen?

  • Hab ich, und ehrlich gesagt kann ich deinen Enthusiasmus nicht nachvollziehen. Ich fand den Film sehr anstrengend. Er ist unglaublich hektisch, inhaltlich überladen, und er wird der Tiefsinnigkeit des Buchs in keiner Szene gerecht, auch weil er sich überhaupt keine Zeit für irgendwas nimmt. Ein Ereignis jagt das andere.
    Ich fand es sehr bezeichnend, das sich Kinder, die mit mir zusammen den Film gesehen hatten, danach über das Lummerland-Lied unterhalten haben und es gesungen haben.
    Dabei handelt es sich um das Lied der Augsburger Puppenkiste, das im Film nämlich nicht zu hören ist. "Eine Insel mit zwei Bergen..."
    Ich finde das sehr bezeichnend für den gesamten Film: Er verlässt sich nämlich darauf, dass die Leute, die den Film sehen, das Buch von Michael Ende und/oder die Serie der Augsburger Puppenkiste positiv in Erinnerung haben und will diese positive Erinnerung für sich ausnützen. Insofern wildert er hier in fremden Gefilden. Alle anderen versucht er mit ein bisschen Action und ein bisschen Fantasy zu ködern. Aber auch da bleibt alles in Ansätzen stecken.


    Darüber hinaus ist er lieblos und schlampig gemacht, handwerklich ungenügend. Dazu muss man sich nur einmal konsequent die Komposition der Filmbilder und die Einzelschnitte betrachten. Teilweise sind die so knapp hintereinander gesetzt, dass man den Eindruck bekommt, der Regisseur wollte die Bildkomposition lieber dem Gehirn des Betrachters überlassen, das nicht schnell genug zwischen den einzelnen Bildern unterscheiden kann. Auf diese Weise erkennt man auch wo die Hektik herstammt.


    Ich habe gelesen, dass der Film mit 25 Millionen Euro Produktionskosten eine der teuersten deutschen Produktionen ist. Ich frage mich schon, wo dieses Geld hingeflossen ist. Falls man damit Hollywood Konkurrenz machen wollte, kann ich nur sagen: Schuster bleib bei deinen Leisten.


    Ich kenne von Dennis Gansel sonst nur noch Die Welle. Und auch der Film leidet von Anfang bis Ende darunter, dass die Filmschaffenden sich bis zum Schluss ganz offensichtlich nicht entscheiden konnten, für wen sie den Film eigentlich machen wollten und versucht haben allen möglichen Gruppen ein bisschen was zu bieten.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Der Film war Dir zu hektisch? Ich fand ihn stellenweise langwierig, um nicht zu sagen, langweilig.
    Irgendetwas stimmte aber auch mit dem Projektor nicht! Das Bild war den ganzen Film über dunkelgrün angehaucht... das ist mir in dem Kino jetzt zum wiederholten Mal aufgefallen!

  • Positiv finde ich allerdings, das schon am Anfang des Films subtil gesagt wird, dass es egal ist, wer man ist und wo man herkommt, da man immer man selbst bleiben soll und die Gefühle, die andere für einen selbst empfinden und vor allem auch zeigen, echt sind!

  • Die Handlung ist sehr gut umgesetzt


    Auch das kann ich nicht bestätigen. Ein Beispiel ist die Szene mit dem Scheinriesen, vor dem alle Menschen Angst haben. Das ist in dem Film nur eine kurze Episode. Aber das steckt viel mehr dahinter. Abgesehen von der Tiefsinnigkeit der Frage Schein und Sein lässt der Film sogar das Offensichtliche unter den Tisch fallen, dass der Scheinriese nach seinem kurzen Treffen weiter ganz allein sein wird.
    Die Szene mit den Geiern in der Wüste muss im Buch auch eine richtige Intensität besitzen. Im Film ist sie noch nicht einmal eine kurze Episode.


    Ach ja, beim Scheinriesen ist mit noch ein Schnitzer im Film aufgefallen: Wir sehen wie Jim, Lukas und der Scheinriese sich vom Publikum entfernen. Eigentlich dürften nur Jim und Lukas kleiner werden, nicht aber der Scheinriese. Im Film werden aber alle drei kleiner. Ich weiß nicht, ob die Filmcrew das übersehen hat, oder ob sie das einfach klammheimlich unter den Tisch fallen gelassen hat.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Positiv finde ich allerdings, das schon am Anfang des Films subtil gesagt wird, dass es egal ist, wer man ist und wo man herkommt, da man immer man selbst bleiben soll und die Gefühle, die andere für einen selbst empfinden und vor allem auch zeigen, echt sind!


    Einen Sprecher etwas aus einem Buch vorlesen zu lassen, ist noch kein Hinweis auf eine gelungene Umsetzung in einen Film.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Und ebendies kam im Buch nicht vor!
    Was den Scheinriesen Herrn Tur Tur betrifft: Ich schätze, das sollte zeigen, dass er eben doch nur normal groß ist.
    Nebenbei gab es eine Szene, in der er riesig wirkte, Jim und Lukas allerdings klein.

  • Hier ist ein Grund wieso ich diesen film sehr mag :


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  • Die Fortsetzung: Jim Knopf und die Wilde 13 (2020)


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    https://de.wikipedia.org/wiki/…pf_und_die_Wilde_13_(Film)

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