Großstadtmelodie (1943) mit Will Dohm und Paul Henckels

  • Zitat von k.r.:

    Zitat

    "Ich selbst habe vor 5, 6 Jahren beim ZDF den Film "Großstadtmelodie" von 1943 gekauft. Hat alles sehr gut geklappt, der einzige Wermutstropfen: es war nur die geschnittene Version."


    Interessant
    Hat der Film auch 45€ gekostet oder sind die Preisklassen beim ZDF, je nachdem um welchen Film es sich handelt, unterschiedlich?
    Eine Sache würde mich ja auch noch interessieren: Weißt Du / Wissen Sie, weshalb der Film geschnitten wurde und um welche Szenen es sich handelt?


    Ich habe auch schon mal davon gehört, dass es alte deutsche Filme gibt, die im Nachhinein gekürzt wurden. Das war glaube ich (bin mir aber nicht sicher) auch bei dem Film "Maria, die Magd" (1936) der Fall.

  • Soweit wie ich noch weiss war der Preis für den Mitschnitt ca. 35 Euro (ich will mich da nicht festlegen, es gibt/gab dazu konkrete Preislisten).
    Der Mitschnitt basiert auf der TV-Ausstrahlung vom 06.07.1980.
    Das ZDF hatte nach Anfrage von mir nur die geschnittene Fassung, die ungeschnittene ist m.E. noch nie gezeigt wurden: Es fehlen zB. die Sportpalastrede? von Goebbels und einige Szenen mit Furtwängler und Werner Hinz, in der das Hoheitszeichen voll zu sehen ist.
    Die Hauptrollen spielen übrigens Hilde Krahl, Karl John und Werner Hinz.

  • Interessant. Danke für die Informationen. Wenn ich das richtig verstehe, wurden also die Szenen herausgeschnitten, die propagandistische Inhalte haben, sodass der Film heutzutage keine problematischen Szenen mehr enthält?


    Könnte es sein, dass der Mitschnitt auf der TV-Ausstrahlung von 1980 basiert, weil der Film danach nicht mehr im Fernsehen ausgestrahlt wurde?

  • Zitat von k.r.:


    Interessant
    Hat der Film auch 45€ gekostet oder sind die Preisklassen beim ZDF, je nachdem um welchen Film es sich handelt, unterschiedlich?
    Eine Sache würde mich ja auch noch interessieren: Weißt Du / Wissen Sie, weshalb der Film geschnitten wurde und um welche Szenen es sich handelt?


    Ich habe auch schon mal davon gehört, dass es alte deutsche Filme gibt, die im Nachhinein gekürzt wurden. Das war glaube ich (bin mir aber nicht sicher) auch bei dem Film "Maria, die Magd" (1936) der Fall.


    Ich habe auch schon mal davon gehört, dass es alte deutsche Filme gibt, die im Nachhinein gekürzt wurden. Das war glaube ich (bin mir aber nicht sicher) auch bei dem Film "Maria, die Magd" (1936) der Fall.


    Das ist richtig. Auch die im Umlauf befindlichen Kopien sind vom Schnitt betroffen.
    Es handelt sich dabei um die Anfangsszene, wo Frau Körber mit dem Jungen auf dem Spielplatz ist und in Rückblende die Wehrmachtssoldaten auf der Brücke marschieren und das Lied "Annemarie" singen.
    Der Schnitt ist nicht sehr gut gelungen.

  • Soweit wie ich noch weiss war der Preis für den Mitschnitt ca. 35 Euro (ich will mich da nicht festlegen, es gibt/gab dazu konkrete Preislisten).
    Der Mitschnitt basiert auf der TV-Ausstrahlung vom 06.07.1980.
    Das ZDF hatte nach Anfrage von mir nur die geschnittene Fassung, die ungeschnittene ist m.E. noch nie gezeigt wurden: Es fehlen zB. die Sportpalastrede? von Goebbels und einige Szenen mit Furtwängler und Werner Hinz, in der das Hoheitszeichen voll zu sehen ist.
    Die Hauptrollen spielen übrigens Hilde Krahl, Karl John und Werner Hinz.


    Dieser Film wurde zweimal im TV gebracht:
    Wie schon erwähnt im ZDF - Euro 45 für Mitschnitt und im nicht mehr existierenden Sender IA.
    Bei letzteren gab es Szenen, die im ZDF nicht gezeigt wurden z.B. Szenen aus dem Berliner Tiergarten - im ZDF wurden hingegen Szenen gezeigt, die nicht bei IA zu sehen waren.
    Auffällig sind neben der Sportpalastszene auch Passagen im Reisebüro, wo Hilde Krahl einen Wartenden mit "Heil Hitler" ansprach.


    Und auch bei den Anfangsszenen in Wasserburg wurde eine Passage nur gelöscht, weil das Wort "Deutschlandsender" darin vorkam.

  • Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich, kommt drauf an was der Sender für eine Linie hat. Also ob von oben etwas vorgegeben wird oder ob die direkt zuständigen das selbst einschätzen/entscheiden können. Zu der Sache gibts ja kein Gesetzt. Außer natürlich §86a, wobei das bei historischen Stoffen ein anderer Fall ist.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Also ich habe die ungeschnittene Fassung des Films in guter Qualität. Nach dem Krieg lief der Film nur in zensierter also geschnittener Fassung im TV.


    Herausgeschnitten wurden:


    - eine kurze Goebbels-Rede in der er über Selbstbestimmung spricht
    - eine singende Menschenmasse die nach dem Führer ruft und Sieg Heil Rufe
    - dann gibt es einen kurzen Monolog von Mathias Wieman (ist aber auch in der geschnittenen Fassung zu hören)
    - Furtwängler vor großem Hakenkreuz
    - mit Hakenkreuzen geschmückte Straßen
    - eine in Formation fliegende deutsche Fliegerstaffel
    - Soldaten bei der Wachablöse
    - ein großer deutscher Reichsadler
    - ein landendes deutsches Passagierflugzeug mit großem Hakenkreuz am Heck



    Hier ist die leider geschnittene Fassung auf YouTube zu sehen:
    https://youtu.be/rAu3O4Y2Woc




    Ich mag den Film sehr gerne. Hilde Krahl und Karl John. Und natürlich auch Werner Hinz in einer guten Rolle.



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    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • M.E. wurden problematische Filme bei den ÖR's meist geschnitten ausgestrahlt (z.B."Das Herz der Königin"); im PayTV wurden solche Filme meist "durchgewunken" (z.B."Wien 1910").
    Noch schlimmer war es bei den VHS in den 80er/90er: bei einem Label cut, beim anderen uncut (z.B. "Wunder des Fliegens"); die Videos von Roger Vollstädt waren meist alle cut.

  • k.r.

    Und was ist da jetzt so schlimm dran? Gottseidank wurde so manches "durchgewunken", ansonsten würden viele Filme auch nicht in Sammlerkreisen vorliegen. Die VHS-Veröffentlichungen waren noch schlimmer?? Cineasten können nur froh sein, dass damals noch vernünftige Leute an den richtigen Schaltstellen saßen.

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist