Sexfilmwelle 1918-1920

  • Mittlerweile sind auch frühe Pornofilme auf zwei DVD's erhältlich, es handelt sich dabei allerdings nicht um Spielfilme, sondern um Kurzfilme, die auf den DVD's zusammengefasst wurden. Und das sind keine harmlosen Erotik- sondern "wirkliche" Pornofilme, die ich mir aus filmhistorischem Interesse mal ansah.:whistling:


    "The Good Old Naughty Days" ist die bekanntere der beiden DVD's, die Filmchen, wohl aus den 1920er Jahren, lassen wie gesagt, an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, wenn es auch etwas befremdlich ist, zu sehen, dass der beste Freund des Menschen vor allem der beste Freund des Mannes ist. Auch erfährt man hier, falls man es nicht schon vorher wusste, dass Bananen nicht nur zum essen da sind.:whistling:


    Die letzten Minuten dieser DVD zeigen tatsächlich Pornotrickfilmchen, die auch durchaus amüsant sind.


    Die DVD "Vintage Lesbian Erotica" ist von ähnlichem Kaliber, die Filmchen sind teilweise aber auch etwas moderner und scheinen wohl aus den Jahren von etwa 1920 - 1960 zu stammen und zeigen, wie der Titel schon vermuten lässt, allerbeste Freundinnen beim Nachmittagstee.:evil:


    Beide DVD's sind bei Jeff Bezos erhältlich.


    P.S.

    Ich bitte das nicht falsch zu verstehen, dass mein erster Beitrag in diesem Forum ausgerechnet zu "so einem" Thema ist. :D

  • Vielen Dank für die Ausführugen. Also ich finde die Themenbereiche auch sehr interessant, sowohl aus Filmhistorischer Sicht, aber auch weil ich hübsche Frauen sehr mag und sie mir gerne anschaue ;)


    Die DVD-Veröffentlichungen auf die Du Dich beziehst - das sind aber schon US-Filme? Oder gemischt bzw. man kann ggf. gar nicht mehr überall nachvollziehen woher die Filme stammen?


    Das sind die angesprochenen Veröffentlichungen:


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    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • man kann ggf. gar nicht mehr überall nachvollziehen woher die Filme stammen?

    Das ist allerdings leider so, aber das ist wohl auch dem Inhalt der Filme geschuldet, dass es nur so spärliche Informationen gibt.


    Bei den "Good Old Naughty Days", werden immerhin im Nachspann die Titel (aber englische Titel) und das Entstehungsjahr der Filmchen genannt, auch scheinen diese von einem französischen Filminstitut zu stammen. Woher die Filme allerdings tatsächlich stammen, wird nicht angegeben, am Ende der Filme steht aber immer das französische "Fin", auch Hinweistafeln und Zwischentexte sind in französisch, das trifft größtenteils auch auf die "Lesbian" zu.


    Zusammengefasst kann man sagen, dass die beiden DVD's nicht nur aus erotischer Sicht sehr interessant sind, fast immer ist die "Action" in eine kleine Rahmenhandlung eingebettet, die teilweise auch recht amüsant ist, sondern interessant sind die Filme auch deswegen, weil sie eben aus so alten Zeiten stammen und uns Nachgeborenen deutlich zeigen, dass auch unsere Vorfahren nur "das Eine" im Kopf hatten.:evil:


    Abgesehen davon sind einfach alle alten Filme interessant.:)


    Ich halte es übrigens für sehr wahrscheinlich, dass solche Filme früher in besonderen Buden auf Jahrmärkten, in den schmuddeligen Hinterzimmern von Kneipen, oder bei geselligen Herrenrunden gezeigt wurden, wobei sich mir in diesem Zusammenhang gerade die Frage stellt, wie groß die frühen Filmprojektoren eigentlich waren.

  • Gerade wenn die Filme eine Handlung haben, finde ich das besonders interessant. Weil dann der Spielfilmcharakter gegeben ist. Die ersten richtigen deutschen Pornos in den 70er Jahren haben Handlung gehabt (Hans Billian war da sehr gut drin), die dafür gesorgt hat, dass die Phantasie angeregt wurde und die Filme durch diesen Handlugsstrang erst ihren Reiz bekommen haben.


    Soweit ich mal gelesen habe, wurden eben bei jahrmärkten am letzten Abend, bevor man weiter gezezogen ist, solche Filme für Erwachsene gezeigt. Soweit ich weiss lag das wohl daran um mit der Polizei keine Probleme zu kriegen - also dass man dann schnell weg ist und keine Probleme mehr kriegen kann.

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    Konfizius

  • Vogel Specht Passt schon irgendwie in den Strang, jetzt wo du die 70er Jahre erwähnst..


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    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Mit Stummfilmen bin ich noch weniger verheiratet als mit Schwarzweißfilmen. Und nein, das "liegt nicht an stumm". Nein!!!^^ - Nee, das liegt an den verdammten Texten, die dazwischen gemogelt wurden. Das ist wie Wetter & Werbe & Verkehrslage Unterbrechung. Oder wie wenn sich jemand vor den Fernseher stellte und ich sagen musste: Geh mir außem Licht/War dein Vater Glaser.


    Doch warum ich jetzt hier was los lasse. Ich habe einen thematischen Stummfilm kürzlich erst gesehen. Und nein, ich darf den hier nun wirklich nicht zeigen sonst bekommt der Hausvater noch eins aufs Dach. Kann ihn nur hinweisen und ihr müsst bei Interesse selbst suchen.


    Filmtitel - Devoirs de Vacances von 1920 - 4 Minuten 26 (Ein weißer Hund ist involviert)

  • Sogenannte Herrenabendfilme gibt es auch beim Filmarchiv Austria im DVD-Programm: Saturn - Filme 1906-1910. Sind jetzt eher kleine harmlose Filmchen. Die DVD Sex in Wien dürfte wohl eine Neuauflage sein. Dazu passend das Buch Saturn. Wiener Filmerotik 1906-1910. Sind frei erhältlich.


    Ansonsten kenne ich noch einen für damalige Verhältnisse heftigen Film von 1920 aus Spanien, den ich ich hier nicht erwähnen kann. Da geht es dann auch ordentlich zur Sache. Die Regisseure heißen Ramón & Ricardo de Baños. Die DVD gibt es von Goldlight Film. Als kleiner Tipp, der deutsche Titel ist einfach das Gebäude in dem ein Anwalt arbeitet.

  • Warum sollte hier ein Filmtitel nicht genannt werden dürfen ?


    In dem Zusammenhang fällt mir ein, ich habe ein Buch aus den Siebzigerjahren aus der Emmanuelle-Reihe, "Emmanuelle oder die Kinder der Lust", das ist heute aus dem Verkehr gezogen und wird auch im Internet regelrecht totgeschwiegen ... nichts bei Wikipedia oder sonstwo, keinerlei Info bei Amazon (wo es es aber gebraucht noch gibt). Kinder und Lust geht halt gar nicht mehr.



  • Und das hier sind ein paar Bilder aus seinem Film Opium, die ich gerade im Netz gefunden habe. Das ist Hanna Ralph, die spätere Brunhild aus Die Nibelungen:
    http://www.filmportal.de/sites…_image/f024825_pic_02.jpg
    http://www.filmportal.de/sites…_image/f024825_pic_03.jpg

    Das möchte ich jetzt doch mal korrigieren. Mittlerweile kenne ich den Film gut. Das ist eine der Tänzerinnen im Film. Sehr sexy, aber definitiv nicht Hanna Ralph, auch wenn das kolportiert wird.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Das möchte ich jetzt doch mal korrigieren. Mittlerweile kenne ich den Film gut. Das ist eine der Tänzerinnen im Film. Sehr sexy, aber definitiv nicht Hanna Ralph, auch wenn das kolportiert wird.

    Das ist richtig. Die Darstellerin der Nacktänzerin ist aber genannt.

    Man bringt aber anhand der irrtümlichen Rollenbeschreibung "Opiummädchen", leicht die Darstellerin in Verwechslung mit dem eigentlichen Opiummädchen im Film.

    Und hier noch ein Bild zum Vergleich. Es zeigt die Tänzerin Sigrid Hohenfels, welche auch später noch in einigen Filmen der Mosch-Filmgesellschaft zu sehen war.

    Sie wird im Vorspann fälschlich als Opiummädchen genannt, spielt aber nur in den Traumsequenzen eine der nackten Tänzerinnen.


    Solche kleine Fehler oder Ungenauigkeiten in Vorspännen, kamen aber immer mal vor.

  • Das ist richtig. Die Darstellerin der Nacktänzerin ist aber genannt.

    Man bringt aber anhand der irrtümlichen Rollenbeschreibung "Opiummädchen", leicht die Darstellerin in Verwechslung mit dem eigentlichen Opiummädchen im Film.

    Das eigentliche Opiummädchen ist dann aber Sybil Morel, oder? Da hatte ich auch immer Probleme, die beiden Rollen auseinanderzuhalten.

    Ich finde es sehr schade, dass der Film von vielen so schlecht gemacht wird. Er hat nicht die Intensität der ersten Hälfte von "Nerven", hat aber trotzdem seine Qualitäten und ist sehr interessant. Gerade Sybil Morel finde ich phantastisch.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    2 Mal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Das eigentliche Opiummädchen ist dann aber Sybil Morel, oder? Da hatte ich auch immer Probleme, die beiden Rollen auseinanderzuhalten.

    Ich finde es sehr schade, dass der Film von vielen so schlecht gemacht wird. Er hat nicht die Intensität der ersten Hälfte von "Nerven", hat aber trotzdem seine Qualitäten und ist sehr interessant. Gerade Sybil Morel finde ich phantastisch.

    So ist es.

    "Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,
    Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten."


    Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

  • Das ist richtig. Die Darstellerin der Nacktänzerin ist aber genannt.

    Man bringt aber anhand der irrtümlichen Rollenbeschreibung "Opiummädchen", leicht die Darstellerin in Verwechslung mit dem eigentlichen Opiummädchen im Film.

    Und hier noch ein Bild zum Vergleich. Es zeigt die Tänzerin Sigrid Hohenfels, welche auch später noch in einigen Filmen der Mosch-Filmgesellschaft zu sehen war.

    Sie wird im Vorspann fälschlich als Opiummädchen genannt, spielt aber nur in den Traumsequenzen eine der nackten Tänzerinnen.

    Grete Ly: Es gab auch eine österreichische Tänzerin mit Namen Stella von Hohenfels. War das zufällig die Mutter von Sigrid Hohenfels? Weißt du da was?

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Grete Ly: Es gab auch eine österreichische Tänzerin mit Namen Stella von Hohenfels. War das zufällig die Mutter von Sigrid Hohenfels? Weißt du da was?

    Sie ist nicht verwandt. Später schreibe ich mal mehr dazu. Denn "Sigrid Hohenfels" hat eine berühmte Schwester.

    "Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,
    Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten."


    Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

  • Grete Ly, weißt du zufällig ob es in der Stummfilmzeit schon Hardcore Pornos gab? Also Filme, die wirklich alles gezeigt haben? Oder kamen die erst später auf?

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Grete Ly, weißt du zufällig ob es in der Stummfilmzeit schon Hardcore Pornos gab? Also Filme, die wirklich alles gezeigt haben? Oder kamen die erst später auf?

    Solche Filme gab es bereits. Frühe Beispiele schon um 1910. Wurden aber nur in speziellen Clubs gezeigt. Aus den 1920er Jahren sind dann wirklich sehr viele Beispiele bekannt von denen auch noch sehr viele erhalten sind.

    "Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,
    Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten."


    Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

  • Vielen Dank für die Info! Ich hatte nämlich heute eine Diskussion mit einem Nachbarn drüber, wollte meine Aussagen vorsichtshalber aber noch einmal absichern, weil ich mich konkret mit dem Thema Hardcore Porno noch gar nicht beschäftigt habe.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)