Kennt jemand von euch diese Tracht?

  • Diese Karte aus dem Jahr 1906 habe ich vor ungefähr einem Jahr ersteigert, aber eigentlich nur, weil ich zufällig grad am Computer saß und keiner meine ein oder zwei Euro überboten hat:

    Dank Vogel Spechts "Google-Trick" mit den Anführungsstrichen, weiß ich jetzt auch einiges mehr über die abgebildete Frau, die Schauspielerin Paula Wewerka: Sie wurde am 1.4.1883 in in Kolin/Böhmen geboren und erhielt ihre Ausbildung zur Schauspielerin in Prag. 1902 debütierte sie in Troppau und hatte dort ein Engagement bis 1903. 1903-1905 war sie am Stadttheater in Klagenfurt und 1905/06 in Salzburg. Ab dann taucht sie in den Bühnenjahrbüchern nicht mehr auf. Möglicherweise hat sie geheiratet.
    Ursprünglich war die Karte nur ein "Mitnahmeobjekt", und trotz Signatur bin ich wirklich nachlässig damit umgegangen.
    Nachdem ich es mir jetzt aber mal genauer angesehen habe, gefällt es mir zunehmend besser, zum einen, weil es wirklich gestochen scharf ist, und vor allem wegen dem Motiv. Eine Bekannte hat gesagt, die Tracht, die Paula Wewerka auf dem Foto trägt, erinnere sie an die Schwarzwaldtracht, aber die sieht etwas anders aus.
    Deshalb meine Frage: Kennt jemand von euch zufällig die Tracht, die Paula Wewerka auf dem Foto trägt?

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • In meinen Augen ist das ein normales Kleid. Es erinnert zwar an eine Tracht ist - glaube ich - aber keine. Bin da aber auch kein Experte. Vielleicht wars auch ein Kostüm in einem Film oder Theaterstück.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich hätte nicht direkt an den Schwarzwald gedacht, auch wenn die Bäume im Hintergrund darauf schließen lassen. Für mich sieht es auch weniger nach einer Tracht aus, sondern vielmehr nach einem gewöhnlichen Sonntagnachmittag-Ausflugskleid. Das Bild ist ja schon ziemlich alt, ich kenne mich mit Mode jetzt auch nicht so gut aus, aber vielleicht war es ja damals gängig, solche Kleider zu tragen. Ansonsten ein schönes Bild, die Frau ist jetzt nicht hässlich aber mein Typ auch nicht wirklich. Auf jeden Fall finde ich den Hut toll wie er so eine Einheit mit der Frisur bildet. Sehr hübsch anzusehen ;) .

  • Vielleicht wars auch ein Kostüm in einem Film oder Theaterstück


    Das würde ja dann auch die Brille erklären, die sie in der Hand trägt. Die passt ja eigentlich nicht wirklich zu einer Tracht.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • die Frau ist jetzt nicht hässlich aber mein Typ auch nicht wirklich


    An den Blick musste ich mich ein wenig gewöhnen. Sie sieht schon wirklich sehr ernst aus ;)


    @ Vogel Specht: Dein Hinweis mit den Anführungsstrichen war wirklich sehr hilfreich! Auf diese Weise konnte ich jetzt einige "Wissenslücken" schließen.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Der Name ist ja recht gut zu lesen. Und auf der Rückseite steht auch, dass das "Frl. Wewerka" war. Der Rest war dann "Google-Arbeit".
    Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass sie gestorben ist, allerdings hat man damals ja auch in dem Alter geheiratet. Ich könnte mir vorstellen, dass sie dann unter einem anderen Namen aufgetreten ist oder ganz aufgehört hat. "Fräulein Wewerka" heißt ja auch, dass sie zu der Zeit noch unverheiratet war.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Das finde ich auch. Aber das fällt noch in die Zeit, wo Bühnenschauspieler den Film gemieden haben. 'Stadttheater Klagenfurt' hört sich ja nicht so großartig an, aber ich schätze, dass das damals anders war. Die Theaterjahrbücher sind aber ganz spannend. Da stehen teilweise sogar die Adressen der Schauspieler dabei.
    Aber mir geht es auch so: Nachdem die Informationen über sie 1906 abbrechen, würde ich auch gern mehr wissen, aber da wird man wohl nichts rauskriegen können.
    Ich habe mir auch lange überlegt ob das wirklich eine Signatur ist oder bloß jemand ihren Namen draufgeschrieben hat. Aber der steht ja schon auf der Rückseite. Und da ist außerdem ein Stempel von einer Agentur drauf, von der auch andere Karten stammen, die ich damals ersteigert habe. Und da sind die Signaturen eindeutig Autogramme.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)