Verschwundene Stars

  • Der Sohn von Vally von Küstenfeld war der Alpinist und Filmemacher Wolfgang Gorter (1908-1989), der u.a. mit Luis Trenker zusammenarbeitete. Vielleicht lohnt sich mal ein Blick auf einen Bad Tölzer Friedhof :/

    Nostalgie Fan Wolfgang Gorter drehte auch "Franzl", den ersten deutschen Hochgebirgsfilm der Nachkriegszeit. Die Hauptrolle spielte der elfjährige Hansi Vorderthans [sic]. Das ist wahrscheinlich Hans Vonderthann.

  • Hier sind die beiden Karten :) Besser erhalten als ich gedacht hatte. Offenbar haben beide Zitate ihrer Rollen mit draufgeschrieben. Bei Gelegenheit muss ich mal nachschauen, was Klein Dorrit für ein Theaterstück ist.

  • Mich würde sehr interessieren was mit dem charismatischen Filmschauspieler Heinrich Heilinger passiert ist und mit Lien Deyers...

    Lien Dreyers war mit einem Herrn Lawrence Adlon verheiratet und ist in den USA verstorben.


    Heinrich Heilinger, eigentlich Karl Heinrich Heilinger, spielte 1944 am Renaissance-Theater in Wien im dem Stück "13 Hufeisen". Im Juli war die 50. Aufführung.

  • Lien Dreyers war mit einem Herrn Lawrence Adlon verheiratet und ist in den USA verstorben.

    Hast du da zufällig irgendwelche Quellen? Bei Lien Deyers kursieren nämlich verschiedene Todesdaten zwischen 1966 und 1982.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Hmm... :/ Ich bin mir nicht sicher ob die Angabe wirklich so stimmt. Im Wikipedia-Artikel steht, dass ihr letztes Lebenszeichen eine Geburtstagskarte an Heinz Rühmann zu seinem 80. Geburtstag war. Der war am 7. März 1982. Und in deiner Quelle wird pauschal der März 1982 angegeben. Ich glaube eher, dass da was vermischt wurde :/ Der Ort wird wohl stimmen, aber bei dem Datum habe ich meine Zweifel :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Hmm... :/ Ich bin mir nicht sicher ob die Angabe wirklich so stimmt. Im Wikipedia-Artikel steht, dass ihr letztes Lebenszeichen eine Geburtstagskarte an Heinz Rühmann zu seinem 80. Geburtstag war. Der war am 7. März 1982. Und in deiner Quelle wird pauschal der März 1982 angegeben. Ich glaube eher, dass da was vermischt wurde :/ Der Ort wird wohl stimmen, aber bei dem Datum habe ich meine Zweifel :/

    Hinter der Paywall gibt es vermutlich ein genaueres Datum.

  • Ich habe gestern Gerhard Lamprechts Unter der Laterne (1928) angesehen. Eigentlich wollte ich endlich mal Eva Speyer sehen 😅 Entdeckt habe ich sie aber nicht, genausowenig wie Sybil Morel. Ich habe den Verdacht, dass beide nur Statistenrollen hatten - Eva Speyer in einem Kameraschwenk als Prostituierte und Sybil Morel als alte Frau im Hintergrund in der Wohnung einer Prostituierten.

    War Gerhard Lamprecht nicht jemand, der die Tendenz hatte, selbst kleinste Rollen hochwertig zu besetzen? :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ein nur halb verschwundener Star ist Albert Krafft-Lortzing, bzw. er droht zu verschwinden ;) Eigentlich übernahm er nur kleine Rollen im Film und war hauptberuflich Sänger und Intendant. Trotzdem war er einer der ersten Namen, den ich vom deutschen Stummfilm gelesen habe :) Am 14. Mai 1974 starb der Urenkel des Komponisten Albert Lortzing 81jährig in Braunschweig.

    Nachdem ich eben gerade ein Autogramm von ihm gekauft habe, habe ich plötzlich gesehen, dass sowohl Wikipedia als auch imdb ihn als Alfred Krafft-Lortzing bezeichnen - aus welchem Grund auch immer. Ich habe auf jeden Fall keinen "Alfred" Krafft-Lortzing im Internet gefunden :rolleyes: Sollte sich da gerade ein Rechtschreibfehler im Netz verbreiten?

    Nachdem er sich im Film meines Wissens nach aber nur als Krafft-Lortzing bezeichnete - ohne Vornamen - ist die Gefahr des völligen Verschwindens allerdings schon wieder geringer, weil der Fehler nicht so gravierend ist ^^

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ein nur halb verschwundener Star ist Albert Krafft-Lortzing, bzw. er droht zu verschwinden ;) Eigentlich übernahm er nur kleine Rollen im Film und war hauptberuflich Sänger und Intendant. Trotzdem war er einer der ersten Namen, den ich vom deutschen Stummfilm gelesen habe :) Am 14. Mai 1974 starb der Urenkel des Komponisten Albert Lortzing 81jährig in Braunschweig.

    Nachdem ich eben gerade ein Autogramm von ihm gekauft habe, habe ich plötzlich gesehen, dass sowohl Wikipedia als auch imdb ihn als Alfred Krafft-Lortzing bezeichnen - aus welchem Grund auch immer. Ich habe auf jeden Fall keinen "Alfred" Krafft-Lortzing im Internet gefunden :rolleyes: Sollte sich da gerade ein Rechtschreibfehler im Netz verbreiten?

    Nachdem er sich im Film meines Wissens nach aber nur als Krafft-Lortzing bezeichnete - ohne Vornamen - ist die Gefahr des völligen Verschwindens allerdings schon wieder geringer, weil der Fehler nicht so gravierend ist ^^

    Albert Lortzings Enkel Albert Kraft-Lortzing feierte am 2. Oktober 1943 sein 30jähriges Bühnenjubiläum.

  • Organoeda, ich habe gerade zwei Aufnahmen von Lisa Weise auf YouTube gefunden: "Pauline geht tanzen" mit Oscar Sabo (offenbar aus dem Jahr 1912, z.B. hier) und "Die Männer sind alle Verbrecher" mit Josefine Dora. Vielleicht ist das auch für deinen Artikel interessant.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Albert Lortzings Enkel Albert Kraft-Lortzing feierte am 2. Oktober 1943 sein 30jähriges Bühnenjubiläum.

    Gerade eben ist sein Autogramm angekommen :)

  • Als weitere Unbekannte möchte ich dann auch noch einmal an Iven Andersen erinnern :) Mein Eindruck ist, dass sie mit der Erotik-/Exotikfilmwelle 1918 hochgespühlt wurde und zusammen mit dem Abkühlen dieses Hypes auch wieder abgetaucht ist.

    Es ist fraglich ob überhaupt Filmmaterial von ihr überlebt hat, aber von ihrem bekanntesten Film, Das Mädchen aus der Opiumhöhle (1918), gibt es einige äußerst anregende Fotos im Netz :) Sie deuten auf eine Mischung aus Asien-/Drogen-/Zwangsprostitutions-Klischees der damaligen Zeit hin.

    Es ist natürlich die Frage ob die Filme das dann auch halten, was sie versprechen. In den meisten Fällen war das bei diesen Filmen nicht der Fall. Nachdem diese Produktion allerdings am Anfang ihrer Karriere stand, spricht doch einiges dafür, dass es sich lohnen könnte, den Film anzusehen.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe eben noch einmal Wenn die Abendglocken läuten (1930) angesehen, ein Heimatfilm von Hanns Beck-Gaden, der bei imdb ziemlich schlecht wegkommt. Bei mir kam er das ursprünglich auch, aber jetzt sehe ich das etwas anders. Sonst hätte ich mir den Film nicht dreimal in den letzten eineinhalb Jahren angesehen. Eine der Hauptdarstellerinnen ist Emmy Kronberg, die eine phantastische Leistung als verschlagene und ränkeschmiedende "Zigeunerin" bietet. Sie war etwas kräftig, hatte dunkle Locken und wurde ganz offensichtlich für diese Rolle ausgewählt, um ein optisches Gegenstück zur gertenschlanken, blonden Maria Minzenti zu bieten. Ich habe meine Zweifel, dass Hanns Beck-Gaden damit gerechnet hat, dass sie so eine hervorragende Leistung bieten würde, denn sie steht geradezu im Zentrum des Films, einen Part, den Hanns Beck-Gaden als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller mit Sicherheit für sich selbst vorgesehen hatte.


    Leider ist über Emmy Kronberg absolut nichts herauszufinden außer der Tatsache, dass sie in diesem Film mitgespielt hat (und in einem zwei Jahre früher erschienen Film mit dem schrecklichen Titel Wo die Alpenrosen blüh'n (mit Gritta Ley), bei dem Hanns Beck-Gaden auch Regie führte, das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle übernahm). Das kann aber nicht alles sein. Es ist ganz offensichtlich, dass Emmy Kronberg eine professionelle Schaupielerin war, die Filmerfahrung hatte. Sie spielt sehr zurückhaltend und akzentuiert und weiß ihre Mimik und Gestik genau einzusetzen, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Sie steht kein einziges Mal auch nur ansatzweise in der Gefahr, zu chargieren.


    Wenn ich den Vergleich zu den anderen "jungen" Darstellern von Wenn die Abendglocken läuten ziehe, die alle schon ein bisschen in die Jahre gekommen waren, vermute ich, dass Emmy Kronberg ca. 1895 (vielleicht ein oder zwei Jahre später) geboren wurde. Das passt auch optisch zu ihr.


    Es ist natürlich die Frage, ob sie diesen klangvollen Namen nur für ihre Filmarbeit angenommen hat. Das würde eine Recherche natürlich noch einmal erschweren :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Hier zwei signierte Karten von Iven Andersen und Ria Alldorf. Von der habe ich ein Vergleichsautogramm auf einer russischen Seite gefunden 😅

    Von Emmy Kronberg habe ich bis jetzt noch nicht einmal unsignierte Karten gesehen :(

  • Uschi Elleot und Leontine Kühnberg sind zwei weitere tolle Beispiele, Respekt!
    Bei Leontine Kühnberg hab ich mal Aufarbeitungsarbeit geleistet: ihren Film "So rächt sich die Sonne" von 1915 kann man sich hier ansehen, ich hoffe, auf Filmportal kommt bald noch mehr zum Vorschein ;) .
    Gilda Länger hat Hutter ja hier schon ganz am Anfang erwähnt, die hat ja eine gute Präsenz im Internet, sogar eine eigene Webseite :thumbup: . Ich würde mir wünschen, dass es so eine Präsenz auch bei Eva May oder Grete Weixler gäbe :rolleyes: .

    Nach vier (!) Jahren habe ich mir den Film endlich mal angesehen. :) Ganz nett, auch als Zeitdokument finde ich. Leontine Kühnberg hatte ein sehr markantes Gesicht. Da lohnt sich durchaus ein Nachforschen :)

    Wikipedia bricht ihre Biografie 1924 ab. Allerdings, wenn ich das richtig entziffere, ist die Karte im Anhang erst 1929 signiert :/ Sie ist auch definitiv original. Wer so eine Unterschrift fälscht, setzt sichtbarer ab.