Jutta von Alpen

  • Ich beginne jetzt mal mit einem, wie ich finde ziemlich spannendem Fall: der UFA-Schauspielerin Jutta von Alpen (geb. 1921), die -ares- schon mal bei den noch lebenden UFA-Stars angesprochen hatte. Diese Schauspielerin gibt immer wieder neue Rätsel auf: allein schon ihr Name (ist es ein Künstlername?) wirkt ziemlich seltsam. Dann wird überall von einer Rolle im Heesters-Film "Immer nur du" gesprochen. Dort spielt sie angeblich die Zofe der Loni Carell, gespielt von Dora Komar. Ich bekam den Film zufällig in die Hände, doch in der Fassung, die mir vorliegt, scheint diese Loni Carell gar keine Zofe zu brauchen, wenn schon, dann wird ihr von ihrer Managerin (Fita Benkhoff) geholfen. Mir scheint, dass es im gesamten Film keine einzige Zofe gibt :huh: ! Im Filmkurier ist sie gelistet, jedoch wird hier ihre Rolle nicht näher definiert.
    Wie dem auch sei, jedenfalls bin ich dann noch über folgenden Artikel gestolpert: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44435577.html. Sie muss wohl so populär gewesen sein, dass selbst in Indien Produzenten mit ihr drehen wollten. Aber in keiner Filmdatenbank ist ein einziger indischer Film mit ihr zu sehen. Was wurde nur aus ihr? Vielleicht hat ja jemand mehr Informationen zu diesem vielleicht immer noch lebendem "Mysterium" ...

  • Sehr interessant! Bzgl. ihres Auftretens in "immer nur du" würde ich sagen, dass ihre Szenen herausgeschnitten wurden und ihre Teilnahme weiterhin in den Presseunterlagen abgedruckt waren.


    Ich höre jedenfalls das erste mal von ihr. Mal schauen was man zu ihr noch so findet im Laufe der Zeit.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe nochmal nachgesehen. Der Film geht insgesamt 99 Minuten, die Fassung, die ich gesehen habe, dauerte gerade einmal 92 Minuten. Die Fassung, welche die Murnau-Stiftung besitzt, dauert 97 Minuten. Bleibt zu hoffen, dass sie in den restlichen 6 Minuten zu sehen ist :rolleyes: .

  • Ich habe sie gefunden! In der mir vorliegenden Fassung ist sie zu sehen, allerdings ohne Sprechrolle. Die Rollenbezeichnung "Zofe" kann allerdings wirklich nicht stimmen, wenn schon, dann ist sie eine Schauspielerin, die eine Zofe darstellt. Im Film sind nämlich in einer Szene Dreharbeiten zu einem Film zu sehen. Ich habe fleißig Screenshots gemacht, bei Gelegenheit stell ich sie dann hier rein. Ich glaube, ich habe noch eine Favoritin für einen Artikel auf Sebastians Seite gefunden :)

  • Super! Respekt! :) Diese falschen Rollenangaben gibt es ja auch öfter. Da könnten wir auch nach und nach Entgegenwirken.


    Hast Du eigentlich das Thema zu Frau Berger-Chanel gesehen?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ja, das ist auch ein spannender Fall! Sehr interessant.
    Bezüglich der Rolle in "Immer nur du" ist das wirklich eine etwas schlampige Rollenbezeichnung. Ich vermute, dass sie bei den im Film vorkommenden Dreharbeiten die Zofe spielt, die Szenen mit ihr aber wohl dem Schneidetisch zum Opfer fielen. Schade, dass selbst auf der Internetseite der Murnaustiftung und auch auf dem DVD-Cover diese Rollenbeichnung steht. In ihrem nächsten Film "Damals" mit Zahra Leander kam sie zum Glück viel besser raus. Auch die zwei letzten Filme "Sommernächte" (Regie: Karl Ritter) und "Der grüne Salon" (u.a. mit Immenhof-Oma Margarethe Haagen) boten ihr mehr oder weniger die Hauptrolle. Nur was aus dem indischen Engagement wurde, warum von ihr nicht mehr erhalten ist und ob sie noch lebt, das steht auf einem anderen Blatt. Aber wahrscheinlich eine ideale Person für Deine Seite ;) . Ich habe mir vorgenommen da mal wirklich was zu machen, allerdings werde ich wohl erst übernächstes Wochenende dazu kommen...

  • Die Daten der Dame sind sowieso sehr mysteriös. An verschiedenen Stellen (v.a. im Netz) findet man 1921 als Geburtsjahr. Piet Hein Honig und Hanns-Georg Rodek geben in "100001" den 12. Januar 1903 als ihren Geburtstag an. Das passt wiederum nicht zu den Rollenangaben in "Der grüne Salon". Allerdings habe ich den Film nie gesehen und weiß daher nicht, ob vielleicht bei der Zuordnung von Alpen=Enkelin und Babsi Schultz-Reckewell (*1930)=Tochter der Fehler liegen könnte. Vor ca. 10 Jahren erhielt ich mal die Auskunft, dass sie im Februar 1989 gestorben sei. Verifizieren konnte ich das aber bis heute nicht....

  • Also das mit Piet Hein Honig kannte ich auch schon, ich halte es aber für eine Fehlinformation, da sie in "Damals" noch sehr jung ist. Die Deutsche Digitale Bibliothek gibt ja auch 1921 als Geburtsjahr an, hab jedoch das genaue Datum nicht mehr im Kopf. Auch in "Immer nur du" und "Rumpelstilzchen" (1940, ihr Debütfilm) scheint sie blutjung zu sein. Bezüglich der Rollenangabe in "Der grüne Salon" spielt Jutta von Alpen hier die Enkelin Margarete Haagens, Babsi Schultz-Reckewell ist als Tochter Lieselotte Hesslers zu sehen, wenn man den Angaben im Lexikon "Deutsche Tonfilme" glaubt. Der Regisseur des Films, Boleslaw Barlog, hatte übrigens in seiner Autobiografie erwähnt, er sei froh darüber gewesen, Fräulein von Alpen für diese Rolle bekommen zu haben, da sie so wunderbar Klavier spielen konnte. Das passt hervorragend zu den Angaben im Spiegel, wo es hieß, sie sei nach dem Krieg als Pianistin durch Westdeutschland getourt.
    Bezüglich des Sterbedatums weiß ich auch nicht so recht... ist die Quelle denn verlässlich gewesen oder war es eher eine Ente so wie das mit Loni Nest? Wenn es verlässlich war dann ist das natürlich sehr schade ;( . Trotzdem ein großes Danke an Deine tolle Recherchearbeit ;) . Schön dass es immer wieder Leute gibt die sich auch für diese alte Zeit interessieren.

  • Sagen wir es mal so: Ich kann Fehler nicht ausschließen, aber über ein Dutzend der Daten, die ich aus derselben Quelle zur selben Zeit bekommen habe, wurden inzwischen definitiv bestätigt. Einen "Loni-Nest"-Fall habe ich darunter noch nicht gefunden. Trotzdem weiß ich nicht, wie und woher die Info zustande gekommen ist (journalistische Kontakte, Einwohnermeldeamtanfragen oder Infos von Weggefährten - ist alles möglich), also bin ich dennoch erstmal vorsichtig.