Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!

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Termin: 17.01.2014 - 22:15 Uhr | Sender: RTL

Beschreibung

Am 17. Januar startet RTL in die achte Staffel der Erfolgsshowreihe. Dabei dürften auch in diesem Jahrdas Interesse an der Show ungebrochen sein. Welche Stars an der zweiwöchigen Reality teilnehmen werden, ist offiziell noch nicht kommuniziert worden.






Die Teilnehmer der achten Staffel:

Mola Adebisi, Ex-Viva-Moderator
Marco Angelini, Sänger
Gabby de Almeida Rinne, Sängerin
Jochen Bendel, Moderator
Corinna Drews, Schauspielerin
Winfried Glatzeder, Schauspieler
Larissa Marolt, Model
Melanie Müller, "Bachelor"-Teilnehmerin
Tanja Schumann, Komikerin
Julian F. M. Stöckel, Designer
Michael Wendler, Schlagersänger

Kritik

Was bisher geschah, war vorhersehbar

Das Fernsehen besteht zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Wiederholungen. Kein Wunder also, dass auch Sonja Zietlow in der Auftaktshow ganz besonders betont hat, dass die am Freitagabend begonnene achte Staffel "Ich bin ein Star " Holt mich hier raus!" auf RTL bereits ein quasi zehnjähriges Jubiläum darstellt (zweimal wurde pausiert). So lange schon kennen wir Doktor Bob, die böswitzigen Kommentare des Moderatorenduos (auch wenn ein Daniel Hartwich, und das weiß er selbst, einem Dirk Bach nicht das Wasser reichen kann), die Spinnen, die Mehlwürmer, den Schleim und den Känguruhoden, ach und natürlich die Dschungelköniginnen und -könige. Selbst wenn die Halbwertzeit wie bei jeder vergleichbaren Reality-TV-Castingshow rasant mit jeder fortlaufenden Staffel abnimmt. Wurde das Format im Jahr 2004 noch furchtbar kritisiert, entpuppte es sich alsbald darauf zum Liebling des Feuilleton. Inzwischen rieselte es Auszeichnungen, und endlich hat RTL auch die Preise für Werbekunden erhöht.

Bereits zum achten Mal also werden eher weniger prominente Figuren des öffentlichen Lebens in den australischen Dschungel geschickt, der sich noch jetzt zur Überraschung einiger Teilnehmer gar nicht in einem Fernsehstudio befindet. Auffällig und enttäuschend zugleich ist wohl, dass es eben keine Überraschung bei der Kandidatenauswahl gab, die bereits vor Wochen so gut wie feststand. Nach Formaten wie "Promi Big Brother", die sich immerhin David Hasselhoff und Pamela Anderson einkaufen konnten, wiegt die Bekanntheit der vornehmlich Ex-ex-ex-Frauen, bzw. -moderatoren und -kandidaten von Schlagerstars, Fernsehsendungen und Castingshows in dieser Staffel so gut wie gar nicht, denn schwer. Nicht jeder Angefragte wird sich trotz hoher Gagen auf dieses Experiment einlassen " zu gut weiß man, was einen dort erwartet. Vielleicht werden die Produzenten in drei Jahren gar ausschließlich auf Exfußballfrauen und Nicht-Teilnehmer von Castingshows zurückgreifen. Aber das eben spielt ja keine Rolle, denn die uns im Camp vorgegebenen und inszenierten Rollen kennen wir nur allzu gut, besonders dank Sarah Dingens Erschaffung der Obernervzicke vor ein paar Jahren.
In diesem Jahr wird die Dingens von Larissa aus Österreich gegeben, die es versteht neben Dialekt, Zickerei, Nölerei, Dauergeplappere und Nervtötung, Überforderung und Weigerung auch noch Dummheit zu vereinen " und das zu einem bisher unbekannten Maße. Und genau darin, so zeichnet sich bereits während der Auftaktsendung ab, könnte diese Staffel ihre Stärke finden: Steigerung des Altbewährten. Vielleicht sogar eine so deutliche Steigerung, dass man auf etwas Neues hoffen kann. Nicht nur das Fernsehen, wir, die Zuschauer, die Macher und Moderatoren erinnern sich an bisherige Staffeln des Dschungelcamps " auch eine Mehrzahl der Kandidaten in diesem Jahr scheinen bestens gerüstet und vorbereitet, um den Moderatoren gar die böswilligen Kommentare vorwegzunehmen, die Rolle der Beobachter und damit der Zuschauer einzunehmen, gleichwohl sie mit am Lagerfeuer, eingezäunt und dauerüberwacht von Kameras und abgehört von Mikrofonen sitzen und selbst Teil der Show sind. Allen voran DDR-Schauspiellegende Winfried Glatzeder (der Quantität statt Qualität hervorhebt und die Quote des Fernsehens über die eines Kinofilms preist), Melanie Müller ("The Bachelor"), Jochen Bendel ("Ruck Zuck") und Gabby ("Popstars"). Das, was sich in früheren Staffeln innerhalb einer ganzen Woche vollzog, hat sich in diesem Jahr allein innerhalb einer Folge abgespielt " klare Konfliktfronten haben sich etabliert, Ausstiegsdrohungen wurden ausgesprochen (der Wendler hat sich darüber beschwert, dass man ihm in Anschluss an seine Dschungelprüfung nicht seine Campkleidung zurückgetragen hatte). Das alles ist bekannt, nichts Neues. Aber der Umgang einiger Kandidaten mit diesem Bekannten erscheint frisch und transparent zugleich.

Interessant wäre also, wenn der Zuschauer doch über seinen Schatten springen könnte und Larissa in der ersten Woche eben nicht, wie alle bereits jetzt schon wissen, jeden Tag in die Prüfung schickt. Mit dem Oberego-Wendler hat sie immerhin keine unwesentliche Konkurrenz " natürlich bekam neben ihr auch er gestern sein erstes "Vielleicht" in der Entscheidungsrunde.
Es wäre spannend, wenn der Quotenhomo Julian Stöckl auf die Bestätigung der Klischees verzichten könnte, auch wenn sie ihn auszeichnen (der Sprung aus dem Heli war ein guter Anfang gestern), um damit Brechungen des Bekannten zu evozieren " andernfalls steht er weit vorn, wenn es darum geht, zu wenige Zuschauerstimmen zu erhalten und als erster zu fliegen " ähnlich wird es dem an den Rand gedrückten zweiten Österreicher Marco Angelini und der angepassten, aber bisher stillen Corinna Drews und der merkwürdig deplatzieren Tanja Schumann gehen. Nett und leise zieht nicht und wird es sicher auch nicht diesmal. Ob ein neunmalkluger Schlichtungs-Adebisi mehr Glück hat, ist fraglich. Unterhaltsam wird das Ganze, ob der ganzen bekannten und leicht abgewandelten Dschungelprüfungen durch die Reflexionsfähigkeit und Unterhaltsamkeit der Kandidaten. Ob das trotz mangelnder Ernährung so bleibt, denn Larissa Dingens muss ja für das Essen sorgen, erfährt man in den nächsten Tagen immer um 22:15 Uhr bei RTL.
(ap)