UEFA Europa League Finale 2013

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Termin: 15.05.2013 - 20:15 Uhr | Sender: Kabel Eins

Beschreibung

Das Finale der UEFA Europa League findet am 15. Mai 2013 statt. Das Match wird in Amsterdam ausgetragen.

Kritik

Die Europa League wird unter satirischen Fans gerne mal "die Liga der Verlierer" genannt. Mannschaften, für die es international nicht für die Königsklasse reichte, gelangen in diese Liga. Etwa, wenn sie in den zahlreichen Qualifikationsrunden der Champions League nicht bestehen können, die vor der eigentlichen Gruppenphase ausgespielt werden. Auch die Mannschaften, die nach der langen Gruppenphase der Champions League auf dem dritten Rang landen, dürfen sich anschließend in der Europa League versuchen.

Dass dieser längjährige Pokal unter anderem aus vorgenannten Gründen so unattraktiv ist, änderte auch nicht die einstige Umbenennung. Noch vor einigen Jahren nach der Spielzeit 2008/2009 änderte die UEFA den Titel des "UEFA-Cups" zur "Europa League".

Auch die Kassen der Vereine klingeln in der europäischen Zweitliga längst nicht so laut, wie in der Königsklasse. Drei Millionen Euro Siegesprämie erhält der FC Chelsea mit seinem Sieg am 15. Mai 2013 über Benfica Lissabon. Womit wir nun beim Finalspiel der Europa League 2012/2013 angelangt wären:

Von Beginn an zeigte der eigentliche Underdog Benfica Lissabon den besseren Fußball. Trotz zahlreicher Großchancen und einer beachtlichen spielerischen Leistung beider Teams stand es nach der ersten Halbzeit noch 0:0. Erst in der zweiten Hälfte musste Lissabon trotz der eingangs erwähnten Stärke zunächst den kürzeren ziehen: In der 60. Minute sorgte Torres für die Führung der Engländer. Nur wenige Minuten später glichen die Portugiesen aus: Cardozo zauberte einen Elfmeter-Strafstoß in das Tor des gerade erwachten Gegners Chelsea. Die Zeichen standen eigentlich schon auf Verlängerung, wäre da nicht der Serbe Branislav Ivanović gewesen, der den aus einer Standardsituation heraus mit dem Kopf in das Tor von Benfica Lissabon beförderte.

Wie sehr die Europa League inzwischen abgewertet wurde, zeigen zwar nicht die Einschaltquoten der vergangenen Spielzeit aber die Ausstrahlungspolitik im deutschen Free-TV. Noch während der laufenden Spielzeit 2011/2012 versetzte man die Fußballübertragungen von Sat.1 hinzu Kabeleins. Hier bezog die Liga eine klare Nische im Programm, welche eigentlich nicht mit anderen Fußballübertragungen verglichen werden konnte.

Zum Finale war von dieser Nische nicht mehr viel zu spüren: In der ersten Halbzeit holte das Endspiel 2,58 Millionen Bundesbürger vor die Bildschirme. In der zweiten Halbzeit waren sogar 3,26 Millionen Zuschauer mit dabei. Reichweiten, die zum bevorstehenden Finale der UEFA Champions League immens überstiegen werden dürften.

Einen Vorteil dürfte dieses Finale sicherlich mit sich gebracht haben: Dank eines spannenden und unterhaltsamen Spiels hat die Europa League wieder verstärkt für sich geworben. Vielleicht reicht es dann im kommenden Jahr auch ohne deutsche Beteiligung oder dem Finale, um die Nische zu verlassen. (dl)