Beschreibung

Am Donnerstag, den 18. Dezember wird live auf ProSieben das große Finale der 7. Staffel von Popstars gesendet. Bis dahin werden die Juroren Detlef Soost, Luna und Sido drei Mädchen ausgesucht haben, die es in die neue Band "Queensberry" geschafft haben. In der letzten Sendung wird das Publikum das vierte und somit letzte Bandmitglied in die Girlband wählen.

Moderiert wird die Sendung von Oliver Petszokat und Charlotte Engelhardt. In der letzten Sendung treten die Mädchen noch einmal in verschiedenen Formationen auf und werden eigens für "Queensberry" komponierte Songs darbieten.

Kritik

Um die gesamte Stimmung und das Drumherum von Popstars zu erleben, muss man natürlich live vor Ort sein. Gemeinsam mit vier Freunden ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und schaute mir das Popstars-Finale im Mediapark Hilversum (Niederlande) live an. Da ein solches Event nicht tagtäglich live verfolgt wird, werde ich meine Ausführungen ausführlich gestalten, um einen möglichst breiten Überblick über die gesamte Veranstaltung und die damit verbundenen Highlights im Hintergrund vermitteln zu können.

Nach gut zweistündiger Fahrt kamen wir an und wunderten uns zunächst darüber, dass es scheinbar keinen großen Andrang gab - nirgends kreischende Teenies oder sonstige Fanatiker. Am Studioeingang angekommen, sahen wir aber beim Einlass eine erste Schlange - wir waren also nicht die einzigen Zuschauer. Schnell noch die Jacken an der Garderobe abgegeben und rein ins Studio.

Hier wurden wir direkt von einer persönlichen Betreuerin angesprochen, wir erfuhren hier, dass wir nicht wie gedacht sitzen könnten, sondern Stehplätze hätten und wurden sogar an eine bestimmte Stelle des Stehplatzbereiches geleitet. Die Anweisung ignorierend, dort stehen zu bleiben, begaben wir uns auf die Tribüne und stellten fest, dass überall noch Plätze frei waren. Wir setzten uns also auf gut Glück in einen der Blöcke und wurden prompt vom Stimmungsmacher als "die besten Freunde von Patricia" angekündigt. Glücklicherweise blieb es nicht bei diesem kleinen "Zwischenfall", Detlef D! Soost persönlich näherte sich sehr entschlossen unserer Sitzreihe. Er kam immer weiter auf uns zu und sprach uns dann auch darauf an, dass wir leider diese Plätze räumen müssten, da sie für seine Frau und Freunde reserviert seien - nicht schlecht, seit fünf Minuten im Studio und schon den ersten Anschiss vom Meister persönlich abgeholt.

Also sind wir dann die Tribüne weiter hoch gegangen und stellten fest, dass die letzten beiden Reihen noch nicht besetzt waren. Hier prangerten aber auch Reservierungsschilder auf den Sitzen: "Aggro Berlin" wurde hier erwartet. Trotzdem setzten wir uns, da die Jungs noch nicht vor Ort waren. Fünf Minuten später trafen sie ein, es blieben trotzdem genügend Plätze frei, jedoch wurden wir nun wieder von einer der "Betreuerinnen" gedrängt, in den Stehplatzbereich zurück zu gehen. Langsam waren wir schon genervt, da man ja schließlich auch 20,- Euro gezahlt hatte und sich trotzdem hin und her scheuchen lassen musste. Letzten Endes verfolgten wir dann die gesamte Live-Show vom Stehplatzbereich an der Bühne aus.

Zur Show an sich: Für mich war es das erste Mal, dass ich eine Live-Sendung direkt vor Ort verfolgt habe. Alles wirkte natürlich viel kleiner und einfacher, als es im Fernsehen der Fall ist. Das Studio war nicht sonderlich groß, es waren nicht all zu viele Menschen dort (vielleicht knapp 1000), alles wirkte etwas unprofessioneller als ich es mir vorgestellt hatte.

Inhaltlich war die Sendung in Ordnung, die Gesangs- und Musikparts konnten sowohl von den Kandidatinnen als auch bei den Gastauftritten überzeugen. Zunächst gab es nach etwa einer halben Stunde das Ergebnis zum Albumverkauf: Wer hatte die meisten Alben in der letzten Woche verkauft, Anonella, Patricia oder Kay Kay? Das Ergebnis war nicht sonderlich überraschend, das Stimmungsbild welches man im Vorfeld immer wieder wahrnehmen konnte sprach ganz klar dafür, dass Antonelle es in die Band schaffen würde. Eine erste Tendenz gab die Tatsache, dass sie die meisten Alben verkauft hatte und somit zumindest in diesem Bereich die meisten Stimmen sammeln konnte. Zusätzlich konnten die Zuschauer an den Bildschirmen sich telefonisch und per SMS an dem Voting beteiligen.

Als erste musste Kay Kay die große Showbühne verlassen. Sie hatte bei der ersten Verkündung die wenigsten Stimmen sammeln können und musste sich damit geschlagen geben. Tränen flossen, auch bei D! und Loona, die wenige Meter von uns entfernt auf einer Couch saßen.

Nun entschied sich das Finale also zwischen Patricia und Antonella. Patricia, deren Vater übrigens der berühmte ehemalige HSV-Kultstürmer Valdas Ivanauskas ist (war auch vor Ort) hatte allenfalls Außenseiterchancen, wenn man sich die schon angesprochene Stimmung im Vorfeld der Veranstaltung vor Augen führt. Beide konnten bei ihren Auftritten überzeugen, allerdings kam es dann am Ende doch so, wie es kommen musste: Antonella konnte sich den vierten und somit letzten Platz in der Band "Queensberry" sichern, der Jubel im Studio war groß.

Highlights waren sicherlich auch die Auftritte von Sido und Detlef D! Soost, die in ihren Performances voll und ganz überzeugen konnten - D! mit kraftvoller Choreo und Sido mit lustigem Text und engagiertem Auftritt.

Insgesamt haben sich die 5 Stunden Fahrt (Hin- und Rückfahrt zusammen) durchaus gelohnt, es war ein sicherlich einmaliges Erlebnis. Klar wurden einem auch die Augen noch einmal weiter geöffnet in Bezug auf die Art und Weise der Produktion einer solchen Sendung - es kommt halt nur darauf an, das Ganze gut zu verkaufen. Spaß gemacht hat es uns aber auf jeden Fall. (bf)