Unser Song für Deutschland - Das Finale

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Termin: 18.02.2011 - 20:15 Uhr | Sender: ARD

Beschreibung

Unter dem Titel "Unser Song für Deutschland" kooperierten ProSieben und die ARD auch im Jahre 2011, um auf die Suche dem deutschen Grand Prix-Lied für den Eurovision Song Contest in Düsseldorf zu gehen.

Bei den Sendern freute man sich gleichermaßen auf die insgesamt drei Shows. "Stefan Raab, Das Erste und ProSieben bündeln alle Kräfte: Die besten Leute suchen den besten Song für eine ganz besondere Künstlerin, die uns in diesem Jahr ein echtes Frühlingsmärchen geschenkt hat", so der ProSieben-Geschäftsführer Thilo Proff.

Im Finale der kleinen Showreihe haben die Zuschauern nun die Möglichkeit, sich für einen der sechs ausgewählen Songs von Lena zu entscheiden. Zur Auswahl stehen die Songs "Taken by a Stranger", "Maybe", "What Happened to Me", "Push Forward", "Mama Told Me" und "A Million and One". Als klarer Favorit wird derzeit "Taken by a Stranger" gehandelt. Ob dieser letzten Endes der deutsche Grand Prix-Song 2011 wird, wird sich schließlich am 18. Februar entscheiden. Alle Informationen zum deutschen Vorentscheid finden Sie nach der Ausstrahlung auf dieser Seite.

Kritik

Nichts gegen Lena Meyer-Landrut, aber eine ganze Sendung mit ein und derselben Sängerin ist schon eine etwas seltsame Idee, insbesondere da die Songs für viele Zuschauer nun ja auch nichts Neues mehr waren. Schließlich präsentierte Lena die sechs Titel, die in den Halbfinalrunden die meisten Anrufer erhalten hatten. Los ging es mit "Maybe", einer eingängigen Popnummer, die allerdings recht durchschnittlich daher kam. Dies kritisierte auch Barbara Schöneberger, die neben Stefan Raab und Adel Tawil von "Ich & Ich" in der Jury sag, die allerdings nur eine kommentierende Funktion ohne jegliche Entscheidungsgewalt einnahm.

Bei Lenas zweitem Auftritt durfte sie mit "What Happened To Me" einen Song präsentieren, den sie selbst zusammen mit ihrem Mentor Stefan Raab geschrieben hatte. Dass sie Spaß an dieser Nummer hatte, merkte man ihr deutlich an, allerdings war der Titel an sich nicht sonderlich überzeugend. Den ersten wirklich starken Song gab es also erst im dritten Anlauf: Die sehr schöne, aber kein bisschen kitschige Ballade "Push Forward", die einmal eine andere Facette von Lena zeigte. "Mama Told Me", der zweite Titel von Lena und Raab, sah dagegen wieder relativ blass aus. "A Million And One" war mit einer Mischung aus gesprochenen und gesungenen Passagen zwar außergewöhnlich, allerdings wohl nicht das Richtige für einen Song Contest, da der Titel zu den Stücken gehört, die man sich wohl mehrfach anhören muss, um einen richtigen Zugang dazu zu finden. Als letztes präsentierte Lena das bereits als Favorit gehandelte "Taken By A Stranger", das sich in der anschließenden Endrunde nochmals mit "Push Forward" messen musste und letztendlich gewann. Inwiefern die Hochstilisierung zum aussichtsreichsten Titel, die auch von Stefan Raab während der Sendung betrieben wurde, die Entscheidung beeinflusste, sei dahingestellt. Jedenfalls waren die beiden Songs im Finale, die sich am deutlichsten von den anderen abhoben und Lenas Stärken am besten zur Geltung brachten. Dass "Taken By A Stranger" als haushoher Favorit galt, ist angesichts des Potentials von "Push Forward" dennoch nicht ganz verständlich. Dies soll keineswegs bedeuten, dass der Titel den Sieg nicht verdient hätte, die Entscheidung der Zuschauer war jedoch nicht so alternativlos, wie im Vorfeld behauptet wurde. "Unser Song für Deutschland" ist jedenfalls ein interessantes Musikstück, mit dem Lena vielleicht den einen oder anderen überraschen kann, was beim Eurovision Song Contest sicherlich von Vorteil ist.

Für den nächsten Vorentscheid wäre aber dennoch mehr Abwechslung zu wünschen. Das Konzept von "Unser Song für Deutschland" sorgte dafür, dass man nicht richtig mitfiebern konnte, da die Siegerin des Abends ja bereits feststand. Persönlichkeiten bieten nun einmal mehr Identifikationsfläche als Musiktitel, weshalb "klassische" Casting-Entscheidungen wie bei "Unser Star für Oslo" auch besser funktionieren als der diesjährige Vorentscheid. Daran kann auch die persönliche Note nichts ändern, die Lenas Kommentare zu den einzelnen Titeln der Sendung verliehen. Von Langeweile zu sprechen, wäre übertrieben, Spannung sieht allerdings anders aus. (ck)