60 Jahre ARD �" Die große Geburtstagsshow - Show 2

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Termin: 17.04.2010 - 20:15 Uhr | Sender: ARD

Beschreibung

Am 5. Juni 2010 jährt sich die Gründung der ARD zum 60. Mal. Der erste Teil der großen Geburtstagsshow wird bereits am 15. April gezeigt. Auch im zweiten Teil, der am 17. April ausgestrahlt wird, schaut Reinhold Beckmann zusammen mit vielen prominenten Gästen auf über fünf Jahrzehnte Programm des ersten bundesdeutschen Fernsehsenders zurück. Zuvor konnten die Zuschauer bereits über das Internet über die besten Momente aus der Geschichte der ARD abstimmen.

An diesem Abend werden unter anderem folgende Gäste erwartet: Joachim Fuchsberger, Anne Will, Kurt Felix und Paola, Iris Berben, Friedrich Nowottny, Dieter Hallervorden, Karl Dall, Jan Fedder, Fritz Wepper, Janina Hartwig und Ulrich Wickert.

Kritik

Parallel zum großen "Deutschland sucht den Superstar"-Finale sendete die ARD heute die zweite Jubiläumsgala zu ihren 60. Geburtstag. Nachdem ich von der ersten Geburtstagsshow am Donnerstag sehr enttäuscht war, erwartete ich von der heutigen Sendung keine sonderlichen Verbesserungen. Glücklicherweise wurde ich dann doch sehr positiv überrascht. Diesmal wirkte die Sendung nahezu durchgehend rund und konnte mit vielen tollen Gästen aufwarten und die nervigen Studioaktionen, die man sonst nur von den privaten Sendern kennt, fielen diesmal weniger ins Gewicht und waren nicht ganz so langweilig wie beim letzten Mal.

Nachdem die Sendung diesmal mit zahlreichen Menschen auf der Bühne begann, die jeweils einen Jahrgang der vergangenen sechs Jahrzehnte vertraten, ging es mit dem Thema weiter, das der Abschluss der ersten Show war, nämlich den ARD-Showmaster. Nach einem Beitrag über die beliebtesten Showmaster war jeweils eins der Kinder von Rudi Carell, Hans-Jochaim Kulenkampff und Peter Frankenfeld zu Gast und erzählten etwas über ihre berühmten Eltern.

Danach gab es einen Beitrag zur wohl wichtigsten Samstagabend-Show in der ARD, nämlich "Verstehen Sie Spaß?". Aufgrund seiner Krankheit konnte Kurt Felix mit seiner Frau Paola leider nicht ins Studio kommen, dafür war neben Frank Elstner, der die Show von 2002 bis 2009 moderierte, auch Karl Dall, der 80er-Jahre-Sidekick bei "Verstehen Sie Spaß?", anwesend und legte als Filmvorführer noch einmal einen Film ein mit den fünf "Verstehen Sie Spaß?"-Lieblingsbeiträge von Kurt Felix.

Nach einem Beitrag über Tierpannen in der ARD ging es weiter mit einige Ausschnitte aus der Sendung "Dingsda". Besonders hervorgehoben wurde das Kind Andreas Turriff, das als "Der Professor" in die Geschichte der Show einging, weil er bereits in sehr jungen Jahren sehr genau über viele Dinge bescheid wusste. Die ARD konnte den mittlerweile erwachsenen Andreas Turriff ausfindig machen, der in der Geburtstagsshow anwesend war.
Weiter ging es mit den beliebtesten Volksschauspieler, passend dazu waren Jan Fedder und Peter Millowitsch zu Gast, die zusammen ein kleines Spiel spielten, wo sie Nahrungsmittel anhand von ihnen fremden, regionalen Bezeichnungen zuordnen mussten.

Danach gab es einen Rückblick auf die ereignisreiche Karriere von Joachim "Blacky" Fuchsberger, der natürlich anschließend als Gast ins Studio kam und für einige heitere Augenblicke sorgte. Passend dazu gab es noch einmal einen Rückblick auf Raucher-Kultur in der ARD, die in der heutigen Zeit nur noch von Altkanzler Schmidt gepflegt wird.
Natürlich wurden in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Fernsehserien in der ARD ausgestrahlt, die ebenfalls einen gebührenden Platz in der Sendung bekommen haben. Am Ende kam man auf die aktuelle Erfolgsserie "Um Himmels Willen" zu sprechen. Als Gäste kamen dann die Hauptdarsteller Fritz Wepper und Janina Hartwig ins Studio. Nach einigen Gesprächen kamen auch die restlichen Nonnen herein, um einen "Sister Act"-Gospel-Klassiker zu singen, der beim Publikum sehr gut ankam.

Mit der ARD ist natürlich auch der "Tatort" fest verbunden. Die Folge "Reifezeugnis" mit Nasstasja Kinski aus dem Jahr 1977 wurde als besonderes Beispiel für einen "Tatort"-Film gezeigt. Für Kinski, die damals im Alter von 15 Jahren ihre erste große Hauptrolle spielte, war dieser Film das Sprungbrett für eine große Karriere. Auch sie war im Studio zu Gast und hat ein wenig mit dem Moderator Reinhold Beckmann geplaudert.

Als besonders dramatisches Ereignis in der Bundesdeutschen (Fernseh-)Geschichte ging das Grubenunglück in Lengede im Jahr 1963 ein. Die Bilder der dramatischen Rettungsaktion wurden noch einmal gezeigt und anschließend kamen mit Claus-Wilfried Ritzel und Adolf Herbst sowohl ein Retter als auch ein Geretteter von damals ins Studio.
Der nächste Gast war Iris Berben, zu der es ebenfalls einen filmischen Rückblick gab. Nach einem kurzen Gespräch warf man ein Auge auf das komische Fach, das natürlich auch in der ARD seit langer Zeit gepflegt wird. Unter dem Titel der sogenannten "Comedy"-Serien gab es einen Rückblick auf Sendungen wie "Sketchup" oder "Harald und Eddi" mit so grandiosen Komikern wie Diether Krebs oder Harald Juhnke. Wenn es um Satire und Komik geht, dann kommt man natürlich nicht an Dieter Hallervorden vorbei, der ebenfalls Gast in der Sendung war. Zusammen mit seinem Sketch-Partner Harald Effenberg inszenierte er noch einen kleinen Sketch, bevor man dann auf das Thema Politiker und Politsendungen kam. Einerseits war es sehr schade, dass die Gäste der Show jeweils sehr schnell das Studio wieder verließen, toll war dagegen, dass Hallervorden beim Thema Politik sitzen blieb, was ihm in Hinsicht auf seine Tätigkeit als politischer Kabarettist sehr gerecht wurde. Nach einigen Beiträgen zu den politischen Themen und Sendungen, spielten Anne Will, Friedrich Nowotnny und Ulrich Wickert zusammen mit Hallervorden und Frank Elstner noch eine Runde Montagsmaler. Dass es ausschließlich Titel von ARD-Sendungen zu erraten gab, ging an diesem Abend natürlich in Ordnung.

Langsam neigte sich die Sendung dem Ende zu. Bevor man einen Rückblick auf die legendäre Historie des "Grand Prix" wagte, ging man noch einmal auf die "Sportschau" ein. Die Fußball-Legende Klaus Fischer gab sich dann noch einmal die Ehre und legte im Studio einige Fallrückzieher hin. Dann gab es noch einmal einen Rückblick auf den "Grand Prix", bevor dann Vicky Leandros im Studio ein passendes Medley zum Abschied sang.
Im Vergleich zur letzten Show war diese zweite Sendung bei weiten unterhaltsamer. Die Gäste waren toll, die Spiele weitestgehend in Ordnung und das ganze Programm war für eine Samstagabend-Show sehr würdig gestaltet. Natürlich hätte man noch mehr bieten können, gerade was die Rückblicke angeht, jedoch hat man für eine solche Show auch nur eine begrenzte Sendezeit zur Verfügung (dafür wird in diesen Tagen Nachts sehr viel aus der ARD-Geschichte gesendet). Unterm Strich war diese Sendung bei weitem besser als die erste Geburtstagsshow vom Donnerstag. (sk)