Olympische Winterspiele 2010 - Die Eröffnungsfeier

Zurück zur Übersichts-Seite

Termin: 13.02.2010 - 03:00 Uhr | Sender: Das Erste

Beschreibung

Sportfans aufgepasst! Im Februar 2010 finden die XXI. Olympischen Winterspiele statt. Grund genug, das Fernsehprogramm in diesem Monat umso genauer unter die Lupe zu nehmen. Insgesamt 221 Stunden werden die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF während den 17 Olympia-Tagen direkt aus Vancouver übertragen. Allerdings werden die wahren Sportfans auf diverse "Night Sessions" einstellen müssen, da es eine neunstündige Zeitverschiebung bis nach Mitteileuropa geben wird.

Wer sein Programm nicht nur nach ARD und ZDF planen möchte, kann zudem auf die Digitalsender Eins-Festival und ZDF-Infokanal zurückgreifen. Dort werden zusätzliche 250 Stunden Live-Sport angeboten.

Kritik

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ist normalerweise ein freudiges Ereignis. Leider wurde der erste Tag der Olympischen Winterspiele in Vancouver von einem tragischen Ereignis überschattet, als der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili bei einem Trainingsunfall ums Leben gekommen war. Somit waren die Veranstalter der Eröffnungsfeier in einer schwierigen Situation, da sie den Zuschauern in aller Welt eine beeindruckende Show bieten, aber auch dem verstorbenen Olympioniken gedenken wollten.

Mit einer Länge von über drei Stunden fiel die Eröffnungsfeier länger als geplant aus und fand im überdachten Stadion statt, was nicht die einzige Besonderheit dieser Feier sein sollte. Die ganze Präsentation war perfekt ausgeklügelt und auch das Publikum war Teil der Show. Einheitlich in weiß gekleidet diente es als Projektionsfläche und mit Leuchtkerzen ausgerüstet sorgte es in den richtigen Momenten für die geeignete Beleuchtung. Bereits im Vorfeld hatten die Veranstalter angekündigt, auch Kanadas "First Nations", den indianischen Ureinwohnern ein Forum bieten zu wollen. In der Tat spielten die Ureinwohner aus der Region Vancouver bei der Feier eine wichtige Rolle, ziemlich zu Anfang formierten sich zahlreiche von ihnen um eine große Trommel mitten im Stadion, eingerahmt von vier riesigen Totempfählen aus Eis. Dann fand auch schon recht frühzeitig der Einmarsch der Nationalmannschaften statt, im Gegensatz zu bisherigen Feiern, wo dieser wichtige Programmpunkt sonst gegen Ende kam. Der Jubel war besonders groß, als ganz am Ende die recht große kanadische Mannschaft einzog und auf den eigens reservierten Sitzreihen Platz nahm.

Mit einem Duett von Nelly Furtado und Bryan Adams wurde die Feier fortgesetzt und sie sollten nicht die einzigen musikalischen Gäste des Abends sein. Unter dem Motto "Panorama der Träume" wurde den Zuschauern eine effektreiche Multimedia-Show geboten, die eine Reise durch die Jahreszeiten und die kanadische Landschaft symbolisierte. Schließlich kam es zum offiziellen Teil, als der IOC-Präsident Jacques Rogge und John Furlong, Chef des kanadischen Organisationskomitees, in ihren Reden an einen positiven Verlauf der Spiele appellierten, was im Publikum für reichlich Beifall sorgte. Dabei wurde außerdem dem verstorbenen Sportler Nodar Kumaritaschwili in einer Schweigeminute gedacht. Schließlich wurden die Spiele offiziell von der kanadischen Generalgouverneurin Michaelle Jean eröffnet.

Die technisch aufwendige Show lief bisher absolut reibungslos. Doch ausgerechnet im entscheidenden Moment, dem Entzünden der Olympischen Flamme, kam es zu einer Panne. In der Mitte des Stadions sollten sich vier Eissäulen erheben, auf denen das von den Fackelträgern entzündete Feuer hin zur Flamme transportiert werden sollte. Leider erhoben sich nur drei Säulen, jedoch die Entzündung des Feuers funktionierte problemlos. Insgesamt war die Eröffnungsfeier eine technisch sehr aufwendige Show, die stark auf visuelle Effekte setzte, aber dennoch nicht zu pompös wirkte.

Mit den Olympischen Spielen in Vancouver beginnt nun auch der offizielle Regelbetrieb von Das Erste und ZDF in HDTV. Somit bekam man auch die Eröffnungsfeier im hochauflösenden Format zu sehen. Auch wenn man speziell am Anfang der Feier, als das Video mit dem Snowboarder gezeigt wurde, den Eindruck hatte, dass schnelle Bewegungen nicht ganz flüssig liefen, so war die Bildqualität der Live-Übertragung insgesamt doch recht gut. Das Bild war scharf und die Farben kräftig. Diese Eröffnungsfeier war für das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland ein netter, wenn auch relativ später Einstieg in das hochauflösende Zeitalter.
(jh)