Unser Star für Oslo - Das Finale

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Termin: 12.03.2010 - 20:15 Uhr | Sender: ARD

Beschreibung

Aus über 3500 Bewerbern schafften es 20 Teilnehmer in die Ausscheidungsshows von ProSieben und der ARD. Nun begrüßen die Moderatoren Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich das große Finale, in der "Unser Star für Oslo" gekürt wird.

Auch ProSiebenSat.1-Vorstandsmitglied Andreas Bartl freut sich auf das Finale: "So wird der Grand Prix wieder zu einem echten nationalen TV-Erlebnis - Entertainment at its best!". Ob der Gewinner allerdings beim "Eurovision Song Contest" am 29. Mai 2010 in Oslo eine reelle Chance hat, bleibt abzuwarten. Eine ausführliche Kritik zum Finale der Castingshow finden Sie nach der Entscheidung an dieser Stelle.

Kritik

Die große Überraschung blieb am Ende des Abends übrig: Für Deutschland wird Lena Meyer-Landrut am Eurovision Song Contest 2010 teilnehmen. Vom Publikum wurde ihr das Lied "Satellite" ausgewählt, worüber sie sichtlich enttäuscht war. Aber so ist das nunmal in einer demokratischen Sendung: Manchmal gewinnt man und manchmal eben nicht.

In der Entscheidungsshow wurde den beiden Kandidatinnen Lena und Jennifer mehr abverlangt wie in den Sendungen zuvor: Um die Zeit zu füllen mussten sie nämlich nicht nur einen Song jeweils singen, sondern gleich zwei, wobei die Lieder dieses mal keine Cover eines bekannten Hits waren, sondern eigens für USFO (jede Castingshow braucht ihre Abkürzung!) geschriebene. Darunter eben auch "Satellite", das dann vom Publikum zum Gewinnerlied gekürt wurde.

Beide Kandidatinnen mussten die Lieder jeweils interpretieren, was vor allem für den Zuschauer interessantwar. hier konnte er entdecken, wie Künstler Lieder sich zu eigen machen und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, da sie jeweils zwei Versionen der Lieder hörten.

In der Jury saßen an diesem Abend neben Stefan Raab Stefanie Kloosmann von Silbermond, die erstaunliche "hnlichkeit mit Kandidatin Jennifer hatte, und Xavier Naidoo, der beinahe wegschmachtete vor lauter Harmoniebedürfnis.

Schon während der Sendungen zuvor fiel auf, dass die Juroren kaum Kritik an den Kandidaten übten und sich alle Teilnehmer der ganzen Sendung fürchterlich lieb hatten. Natürlich ist es lobenswert, dass die Musiker nicht á la DSDS fertig gemacht werden, dennoch war auch den Zuschauern der "Friede, Freude, Eierkuchen" etwas zu viel, was sich an den Zuschauerzahlen der letzten Wochen sehen lässt.

Doch der Kuschelkurs der Juroren hat auch im Finale nicht abgenommen. So mancher Zuschauer hätte sich sicherlich ein wenig mehr Kritik an den Kandidanten gewünscht. Raab, wo ist der Bohlen in dir?

Ein wenig unfreiwilligen Schwung in die ganze Sache brachte wieder einmal Moderatorin Sabine Heinrich, die den Austragungsort des Eurovision Song Contest für dieses Jahr einfach mal nach Stockholm verlegte.

Wirklich sehenswert war dann noch die völlig aufgelöste Lena, als nach dem Voting feststand, dass sie nach Oslo (Achtung, nicht nach Stockholm) fahren darf. In Tränen aufgelöst und puterrot musste sie dann auch nochmal das Siegerlied trällern. Ihren Sieg quittierte sie mit einem herzhaften: "Verdammte Scheiße!"

Raab und das ZDF haben es zumindest geschafft, aus dem Grand Prix bzw. der Phase davor ein Fernseherlebnis zu machen und auch die Jugend wieder für dieses Event zu begeistern. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem Privatsender Pro7 und dem öffentlich-rechtlichen Urgestein ZDF ist eine Neuheit und sicherlich ausbaufähig. Im großen und Ganzen fehlte aber sowohl im Verlauf dieser Sendung als auch beim Finale der große Kracher. Da hätte man sich ein bisschen mehr Raabinesse gewünscht. (sak)