Sterben als Medienereignis

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Datum: 02.03.2009 | Kategorie: Leute

Die 27-jährige Britin Jade Goody hat sich dazu entschlossen, ihren eigenen Tod an die Medien zu verkaufen. Bekannt geworden ist Goody als Bewohnerin des britischen Big-Brother-Containers, wo sie durch ihr proletenhaftes Verhalten auffiel. In der auf "Channel 4" ausgestrahlten Sendung sorgte sie im Jahr 2007 für einen Skandal, als sie die indische Bollywood-Schauspielerin Shilpa Shetty rassistisch beleidigte. Die aus schwierigen Verhältnissen stammende Goody war seit ihrer Zeit im Big-Brother-Container immer wieder regelmäßig in der britischen Klatschpresse aufgetaucht. Im August letzten Jahres wurde bei ihr Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Die Einnahmen aus der Vermarktung ihres eigenen Ablebens möchte Goody ihren beiden Söhnen zur Verfügung stellen, damit diese ihr späteres Leben finanzieren können. Zu diesem ungewöhnlich Schritt sagt sie: "Ich habe mein Leben vor der Kamera gelebt. Und vielleicht werde ich auch vor der Kamera sterben." Bisher hat Goody mit dem Verkauf ihres Leids schon umgerechnet über eine Million Euro verdient.

Sogar die britische Regierung hat sich inzwischen mit dem Fall Jade Goody beschäftigt. Der Premierminister Gordon Brown hat in seiner Pressekonferenz Goodys Vorhaben, mit der Vermarktung ihres Sterbens ihre Kinder zu unterstützen, begrüßt. Verantwortlich für die mediale Inszenierung von Goodys Ableben ist der PR-Experte Max Clifford, der erst vor kurzem ihre Hochzeit zu einem Medienereignis machte. (jh)

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