Grimme-Preis-Nominierungen: Raab und "Tatort" mit guten Chancen

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Datum: 30.01.2014 | Kategorie: TV-Szene

Der renommierteste Fernsehpreis Deutschlands, der Grimme-Preis, hat gestern, bereits zum 50. Mal, die in diesem Jahr 62 Nominierten bekannt gegeben. Neben der ARD-Krimireihe "Tatort" haben auch Stefan Raab, der ZDF-Mehrteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" und der kleine Privatsender Tele 5 Chancen auf die begehrte Trophäe, die immer noch als Qualitätssiegel innerhalb der Fernsehbranche gilt. Dank der Nominierung für "Angezählt" (ORF) und "Borowski und der Engel" (NDR) sind gleich zwei "Tatort"-Ausgaben in der engeren Auswahl. Zudem wird der inzwischen 44 Jahre alten Kultkrimireihe die Besondere Ehrung des Stifters, der Deutsche Volkshochschulverband, zuteil: Verbandsdirektor Ulrich Aengenvoort zur Entscheidung: "Die Reihe ist das letzte Fernseh-Lagerfeuer im deutschen Fernsehen." Es spiegelte die hiesigen Befindlichkeiten und Entwicklungen hervorragend wider. "Dadurch ist es seit vier Jahrzehnten ein Stück deutsche Kulturgeschichte."

Trotz dieses starken Formats haben die privaten Sender fast die Vorherrschaft der Öffentlich-Rechtlichen durchbrochen. Allein acht der 17 Nominierungen können sie für sich verbuchen. Gleich drei Mal überzeugte Nischensender Tele 5 mit seinen Außenseiterproduktionen wie bspw. "Nichtgedanken", in der sich Oliver Kalkofe kritisch und humorvoll mit den Leben und Leiden Prominenter und Pseudo-Stars beschäftigt. Ebenfalls in die Endausscheidung hat es Stefan Raab - diesmal mit einer Einzelleistung - geschafft. Im Kanzlerduell 2013 habe sich Raab als Moderator für ProSiebenSat.1 nach amerikanischem Muster unterhaltend und informativ zugleich gezeigt, lobte die Kommission. Die Stärken der öffentlich-rechtlichen Sender sieht Grimme-Direktor Uwe Kammann in selbstironischen Formaten. Wenn sich die Sender wie in "Lerchenberg" (ZDF) oder bei Olli Dittrichs "Frühstücksfernsehen" (WDR) den Spiegel vorhielten, dann seien sie am stärksten. Bekanntgegeben werden die Preisträger im März, überreicht werden die Auszeichnungen dann am 4. April in Marl. (ap)

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