Kabel Deutschland möchte CI-Module teilweise aussperren

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Datum: 07.05.2010 | Kategorie: Technik

Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland bietet zum Empfang seiner digitalen Programmpakete seit je her spezielle Receiver an. Bisher ist es aber auch möglich gewesen, einen beliebigen Kabelreceiver bzw. einen beliebigen Fernseher mit integriertem digitalen Kabeltuner zu nutzen, wenn dieser einen CI-Schacht hat. Mit Hilfe eines CI-Moduls können die Smartcards in diesen Receivern bzw. Fernsehern genutzt werden. Jedoch in Geräten mit der sogenannten CI-Plus-Schnittstelle sollen nach dem Willen des Kabelnetzbetreibers die CI-Module zukünftig nicht mehr funktionieren, zur Zeit ist dies noch möglich. Ein zusätzlich ausgesendetes Signal soll in diesen Geräten die Entschlüsselung in herkömmlichen CI-Modulen unterbinden. Die Entschlüsselung soll dann nur noch mit einem CI-Plus-Modul, das von Kabel Deutschland seit einigen Tagen offiziell angeboten wird, möglich sein. In Geräten mit der herkömmlichen CI-Schnittstelle sollen die CI-Module aber weiterhin funktionieren.

Mit dem CI-Plus-Modul von Kabel Deutschland können darüber hinaus auch die Programme des Bezahlfernsehanbieters Sky nicht entschlüsselt werden, da dieser den Standard noch nicht freigegeben hat. Auch das Pay-per-View-Angebot "Kino Select" kann mit diesem Modul nicht genutzt werden.

Die CI-Plus-Schnittstelle, die im Übrigen als nicht der DVB-Norm entsprechend gilt, steht in der Kritik, da diese Restriktionen zu Ungunsten der Fernsehzuschauer, z. B. ein Aufzeichnungsverbot, technisch ermöglicht. Ein großer Teil der Geräte, die heute in Deutschland auf den Markt kommen, werden nur noch mit CI-Plus-Schnittstelle angeboten. Für Digitalfernsehkunden von Kabel Deutschland, die weder die offiziell zertifizierten Receiver noch einen Gerät mit CI-Plus-Schnittstelle nutzen wollen, wird es daher schwieriger werden, noch geeignete neue Geräte zu finden. (jh)

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