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Die Entwicklung des hochauflösenden Fernsehens geht in Deutschland nur sehr schleppend voran. Momentan gibt es kaum frei empfangbare HDTV-Sender und diese häufig auch nur über Satellit. Der Bezahlfernsehanbieter Sky (ehemals Premiere) bietet einige verschlüsselte HD-Sender an, den vollen Umfang gibt es jedoch an den meisten Orten auch nur über Satellit, im Kabel ist das Angebot meistens stark eingeschränkt. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden erst ab Anfang nächsten Jahres den HDTV-Regelbetrieb aufnehmen, dafür aber selbstverständlich unverschlüsselt.

Seit etwas mehr als einem Monat ist bekannt, dass auch RTL und Vox ab Herbst ihre Programme in HDTV ausstrahlen wollen. Allerdings nur über Satellit und vor allem verschlüsselt und wahrscheinlich langfristig auch nur gegen Gebühr. Die beiden Privatsender werden Bestandteil der neuen und umstrittenen Plattform HD+ sein und werden auf den geplanten HD-Kanälen das gleiche Programm senden, was auch in herkömmlicher Auflösung ausgestrahlt wird. Dabei werden nur ausgewählte Sendungen in echter HDTV-Auflösung zu sehen sein. Besonders umstritten ist aber, dass für die Plattform HD+ spezielle zertifizierte Receiver verwendet werden sollen, die auf den Entschlüsselungsstandard CI-Plus setzen. Kritiker sehen im CI-Plus-Standard die Gefahr der Entmündigung und Kontrolle der Zuschauer, u. a. durch Kopierschutzmaßnahmen.

Kürzlich wurde bekannt, dass der Pay-TV-Anbieter Sky und die vom Satellitenbetreiber SES Astra betriebene Plattform HD+ über eine Kooperation nachdenken. Ziel einer möglichen Zusammenarbeit wäre, dass die Kunden von HD+ auf ihren speziellen Receivern auch die Programme aus dem Angebot von Sky freigeschaltet bekommen können und umgekehrt. Ob die Ausstrahlung von RTL und Vox in HDTV in einem stark spezifizierten Verschlüsselungsstandard, der den Zuschauer weitgehend einschränkt, ein Erfolg wird, erscheint fraglich. Möglicherweise wird auf diese Weise wieder einmal eine Chance vertan, das hochauflösende Fernsehen in Deutschland voranzubringen. (jh)