Das SWR Fernsehen möchte ein jüngeres Publikum erreichen

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Datum: 04.07.2009 | Kategorie: TV-Szene

Der Südwestrundfunk, der 1998 durch die Fusion des Südwestfunks und des Süddeutschen Rundfunks entstand und somit zur zweitgrößten Rundfunkanstalt innerhalb der ARD wurde, konnte seinen Finanzhaushalt im Jahr 2008 sogar mit einem kleinen Gewinn von ca. 48 Mio. Euro abschließen. Im Gegensatz dazu schloss z. B. der Hessische Rundfunk den Haushalt des vergangenen Jahres mit 12,5 Mio. Euro Schulden ab. Dennoch rechnet man beim SWR in naher Zukunft mit finanziellen Engpässen. Daher sind die Mittel, die für eine geplante Qualitätsoffensive des SWR zur Verfügung stehen, begrenzt.

Der SWR-Intendant Peter Boudgoust plant unter dem Motto "Qualität für alle" eine Umgestaltung des Angebots, das vor allem das SWR Fernsehen betreffen soll, da man mit der Entwicklung der Hörfunkprogramme positive Erfahrungen gemacht hat. Das dritte Programm aus dem Südwesten der Republik, das in den achtziger Jahren noch "S 3" und danach "Südwest 3" hieß, nach der Fusionierung der Rundfunkanstalten als "Südwest Fernsehen" und schließlich heute als "SWR Fernsehen" bezeichnet wird, ist z. Zt. vor allem bei den älteren Zuschauern beliebt. Nun plant man, zum einen vor allem mehr Zuschauer aus der sogenannten "bürgerlichen Mitte" zu erreichen, aber auch die Zuschauer im Alter zwischen 14 und 29 Jahren sollen stärker angesprochen werden. Darüber hinaus soll auch die Berichterstattung unter dem Motto "Nachrichten für alle" forciert werden.

Wegen der bereits angesprochenen angespannten finanziellen Situation beim SWR wird jedoch die geplante Umformatierung des SWR Fernsehens, die insgesamt auf eine Verjüngung des Programms hinauslaufen soll, nur dann durchführbar sein, wenn man die Investitionen in Programme für "traditionsverwurzelte Milieus" zurückfährt. Einige Sendungen und Projekte, die jedoch nicht benannt wurden, wird man außerdem auslaufen lassen. (jh)

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