Nightmare Detective 2

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Datum: 07.12.2009 | VÖ: 16.10.2009 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Der Albtraumdetektiv Kyochi findet einfach keine Ruhe, denn die nur für ihn hörbaren Gedanken der anderen Menschen wollen einfach nicht verstummen. So rennt er gequält hin und her wie ein gejagtes Tier auf der Suche nach einem Fluchtweg. Doch Menschen gibt es eben fast überall " und damit auch ihre Gedanken. Außerdem bedrängen ihn noch die Erinnerungen an den Selbstmord seiner Mutter. Als daher plötzlich die 15jährige Yukie ihn anfleht, ihm zu helfen, gibt er sich abweisend, weil er nicht glaubt, anderen helfen zu können, wenn er nicht einmal für sich selbst eine Lösung finden kann. Yukie hat nämlich seit einigen Tagen eine panische Angst davor, einzuschlafen, denn in den Träumen erscheint immer wieder eine Mitschülerin und bedroht sie.

Allerdings ist Yukie an dieser Situation nicht ganz unschuldig, denn sie hatte mit ein paar Freundinnen einer überängstlichen Mitschülerin einen absolut verwerflichen Streich gespielt: Sie sperrten das Mädchen Kikukawa, welches extreme Platzangst hatte, in einen engen Wandschrank ein. Seitdem ist Kikukawa verschwunden. Und eben sie ist es, die Yukie in ihren Träumen bedroht. Yukie selbst hat inzwischen selbst erkannt, wie geschmacklos und sogar gefährlich der Scherz gewesen war, den sie und ihre Freundinnen dem Opfer gespielt haben. Ihre Mutter kann sie nicht erreichbar, die ist viel zu beschäftigt, um sich um die vermeintlichen Launen ihrer Tochter zu kümmern. Als nach und nach ihre Freundinnen umkommen, hat Yukie verständlicherweise Angst, ebenfalls im Traum den Tod zu finden.

Als Kyochi sich dank der Yukies enormer Hartnäckigkeit schließlich doch dem Mädchen zuwendet und versucht, ihr zu helfen, erkennt er mit der Zeit, dass ihm vieles bekannt vorkommt. Es sind nicht nur Yukies "ngste, sondern auch Kikukawas "ngste, die ihn in vielen Punkten an die "ngste seiner Mutter erinnern. Und die seine Mutter in den Tod getrieben hatten. Damit ändert sich nach und nach auch seine Rolle in dieser Situation, denn damit wird er quasi in die Rolle eines Therapeuten gedrängt und ist nicht mehr länger nur ein Jäger, der die dunklen Gedanken bekämpft. Er sieht darin sogar eine Chance, sich selbst helfen zu können...

Anfangs ist die Kameraführung noch ruhig und für den Zuschauer nachvollziehbar, an welchen Stellen die Realität endet und die Traumwelt beginnt. Doch nach und nach, während sich Kyochi immer tiefer in die Gedankenwelt und "ngste von Yukie und Kikukawa einlässt, werden die Bilder immer verwirrender. Leider bleibt der Zuschauer dabei gelegentlich auf der Strecke, denn der kann nicht immer sofort folgen. Da der Film aber zusätzlich auch noch über etliche Längen verfügt, weil sich die Handlung nur quälend langsam entwickelt, kann der Zuschauer den Film immer wieder einholen. Der ganze Handlungsort der realen Welt wie auch der Traumwelt werden in bedrückenden, fast schon depressiven Bildern und Farben gezeigt. Es wird zwar deutlich genug auf die Folgen hingewiesen, wenn Eltern ihre Kinder vernachlässigen, aber das ist schon fast so platt gemacht, dass man es ignorieren möchte. Man versteht auch verstandesmäßig die "ngste der Kinder vor dem Alleingelassenwerden, vor der Isoliertheit, der Klaustrophobie einsamer Orte, doch irgendwie kann man sich nicht wirklich darin hinein versetzen. Dazu fehlt dem Film noch etwas, was das Gefühl im Zuschauer anspricht.

Was an Bilderflut, oder besser: Bilderrausch, auf den Zuschauer einwirkt, ist durchaus beeindruckend, um die "ngste innerhalb der Traumwelt sichtbar zu machen. Man tut sich auch sehr schwer, sich mit einer der handelnden Personen zu identifizieren, man bleibt eigentlich immer nur ein Beobachter, der eigentlich gar nicht wirklich sehen will, was man ihm zeigt, weil es einfach so beängstigend und unangenehm ist. Klar, deswegen sieht man sich ja diese Filme an, aber dennoch möchte man sich den psychedelischen Bildern gelegentlich entziehen. Gefühlsmäßig gewinnt man daher den Eindruck, der Film würde länger als 99 Minuten dauern. Und leider hat man am Ende auch das Gefühl, dass das Drehbuch für diesen zweiten Teil einfach zu schnell geschrieben wurde, denn manches erscheint einfach unfertig, unausgegoren, bemüht. Es bleibt im Endeffekt für Genre-Fans ein durchaus sehenswerter Film übrig, andere werden sich mit dem Film schwer tun. Der Längen wegen kommt der Film daher kaum über eine durchschnittliche Wertung hinaus.

Die DVD enthält den Film im 16:9-Format mit deutschem DTS-Ton, deutschem DD-5.1-Ton und japanischem DD-5.1-Ton, für Hörgeschädigte können deutsche Untertitel aktiviert werden. Diese helfen gelegentlich auch, unverständliche Passagen zu verstehen " diese sind aber nicht sehr oft vorhanden, denn der Ton ist meist klar und verständlich. Making Of und Trailer sind die einzigen Extras, die auf der Scheibe mit enthalten sind. Die DVD ist in einem Standard-JewelCase, welches wiederum in einem Hochglanzkarton-Schuber steckt. Die DVD-Ausstattung ist damit nur durchschnittlich. (gh)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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