Die Ludolfs - Staffel 5

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Datum: 18.11.2009 | VÖ: 23.10.2009 | Herausgeber: Polyband | Kategorie: TV-Sendung

Dernbach im Westerwald beheimatet deutsche Fernsehprominenz. Gleich vier Quotenhelden wohnen in diesem beschaulichen Örtchen: die vier Ludolf-Brüder Peter, Günni, Manni und Uwe.
Eigentlich führen die Ludolfs nur ihren Familienbetrieb, eine Autoverwertung, doch seit sie in einem Feature erstmals über deutsche Schirme flimmerten sind die vier Originale feste Größen der deutschen TV-Landschaft. Der Männersender DMAX hat die Doku-Serie um die Ludolfs zum Stammspieler im Programm gemacht und das Interesse an dem Alltag der Schrottkönige ist seither konstant, sodass die Folgen auch auf DVD herausgegeben werden, was sich nunmehr mit der bereits fünften Staffel der Fall ist.

Das Konzept ist seit jeher einfach und trägt nach wie vor die Sendung: die Ludolfs gehen ihren Tagesgeschäften nach und die Kamera ist stets dabei. Das Führen des Betriebs ist nicht der große Aufhänger, sondern die Eigenheiten der vier Brüder und deren Art, ihrer Arbeiten nachzugehen.
Da wäre zunächst Kopf der Bande und Lagerist Peter, der eigentlich den gesamten Tag nur dösen könnte - gesetzt den Fall, dass er satt ist, denn Hunger macht Peter missmutig. Wenn er mal keine Verdauungsschläfchen hält, ist Peter der Mann mit dem Durchblick und dem ganz eigenen Haufensystem. In Bergen von Schrott, die alle nach seinem ganz eigenen System funktionieren, findet er mit nur wenigen Handgriffen, stets genau das Gesuchte. Mehr als genug Anfragen kommen rein. Diese nimmt Günni entgegen. Er ist der "Rezeptionist", beantwortet das Telefon und führt Kundengespräche an der Tür.
Gibt es mal nichts zu tun, sitzen Peter und Günni einträchtig am Tisch und lassen die Zeit vergehen oder Peter entwickelt mal wieder eine seiner Ausführungen, denn Peter schwadroniert gern über das Leben und Günni ist der geborene Zuhörer.
Die anderen beiden Brüder sind die Handwerker der Familie. Manni und Uwe demontieren, zerlegen und zerteilen munter Auto um Auto und geraten dabei in typisch brüderlicher Manier von einem kleinen Streit in den nächsten. Vorrangig geht es um Autos, Autoteile, Autodesign, Autogeschichte und alles drumrum.

So setzt sich das Leben der vier Brüder kontinuierlich fort und geht seinen Gang. Um die Serie nicht in eine Endlosschleife zu verwandeln, gibt es immer wieder mal besondere Ereignisse.
Die Folge "Der runde Baron von Dernbach" dreht sich darum, dass Peter von einer Stubenfliege inspiriert Träume vom Fliegen bekommt. Die Besteigung eines Schrotthaufens verstärkt Peters Wunsch nach Höhenluft und so findet er sich schon bald auf dem nächstgelegenen Flugfeld wieder und erwartet den ersten Flug seines Lebens.
In einer anderen Folge treiben es Manni und Günni mal wieder so weit mit ihren Streitigkeiten, dass sie es auf ein Duell ankommen lassen: Golf GTI gegen Kadett GSI.
Ansonsten gibt es Skurrilitäten wie einen Trainer für Yoga und Entspannung, der die Ludolfs seelisch regenerieren will oder Manni auf dem Fitness-Trip. Für Fans ist jedoch das wohl größte Schmankerl die Sichtung der alten Familienfilme, die eines Tages ausgegraben werden.

Auch wenn es bereits die fünfte Staffel der Serie sein mag und man ab und an stark vermutet, dass gewisse Impulse von außen an die Ludolfs gezielt herangetragen wurden, hat die Serie nach wie vor ihren kultigen Charme. Das Herz der Sendung ist nach wie vor erhalten: die nonchalante, unverfälschte Art der Ludolfs, sich in jeder Situation einfach so zu geben, wie man ist. Wirre Fachsimpelei von Manni trifft auf altkluges Abwinken von Uwe. Vorzeige-Phlegmatiker Günni lauscht geduldig der Schwadroniererei von Freigeist Peter. Der Laden läuft und jeder hat seine Rolle in Betrieb und Familie voll verinnerlicht.
Spannend oder aufregend ist das wahrlich nicht, aber dafür bieten die Ludolfs ihre typische Art, die dank der ganz eigenen familieninternen Gruppendynamik immer wieder zu origineller Situationskomik führt.

Die DVD-Box ist eine nette Verpackung zum Ausklappen, die man hübsch in einem Schuber verstauen kann. Leider umfasst Staffel 5 nur acht Folgen, denen eine zusätzliche "Best of"-Folge beigegeben wurde. Letztere kann durch ihre Raffungen und das deutlich stringentere Konzept etwas mehr Faszination ausstrahlen als die eher sachte dahinplätschernden regulären Folgen.
Zusätzliches Material ist nicht vorhanden. Man bekommt auf drei DVDs solide aufbereitet die Folgen serviert, ein spezielles Bonbon findet sich leider nicht.

Dass Fans der Sendung nichts falsch machen können, ist glasklar. Doch leider wird der ein oder andere ein wenig betrübt sein, dass im Vergleich zur vorigen Staffel ganze acht Folgen weniger enthalten sind. (mp)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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