Rohtenburg

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Datum: 05.11.2009 | VÖ: 25.09.2009 | Herausgeber: Universum Film | Kategorie: Film

Wer erinnert sich heutzutage noch an den Namen Armin Meiwes? Gleichwohl der Mann bei vielen deutschen Bundesbürgern in Vergessenheit geraten ist (Stefan Raab witzelte vor kurzem über ihn, nur vereinzelt hat das Publikum die Zusammenhänge verstanden), so erinnern sich wohl die meisten, wenn man den Titel "Kannibale von Rotenburg" hört. Unter genau diesem Namen wurde Armin Meiwes deutschlandweit bekannt. Im Jahre 2004 wurde er vom Landgericht Kassel wegen Totschlags zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Mann hat im Jahre 2001 einen Mann auf dessen Einwilligung getötet und anschließend vereinzelte Körperteile verspeist. 2005 kam es zu einer Neuverhandlung. Damals wurde Meiwes zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt. 2006 sollte der entsprechende Kinofilm zu den Ereignissen unter dem Titel "Rohtenburg" anlaufen. Aufgrund einer einstweiligen Verfügung von Meiwes wurde dies jedoch unterbunden. Erst im Mai 2009 hob der Bundesgerichtshof diese Entscheidung auf, sodass der Film nun auf dem DVD-Medium im Handel erhältlich ist.

Im Mittelpunkt des Films steht die Studentin Katie Armstrong, die für ihre Abschlussarbeit zu einem Mordfall recherchiert. Dazu beschäftigt sie sich intensiv mit dem Täter Oliver Hartwin, dessen Umfeld sowie dessen Vergangenheit. Schließlich gelangt sie an ein Video, das die grausame Tat detailgetreu zeigt.

Die Hauptrolle des Oliver Hartwin übernahm Thomas Kretschmann, der bereits in zahlreichen internationalen Produktionen wie etwa "Blade II", "Resident Evil: Apocalypse" oder "Twenty Four" zu sehen war. Weitere Rollen wurden an Keri Russell ("Mission: Impossible III"; "Wir waren Helden") und Thomas Huber ("Der Schattenmann"; "Lindenstraße") vergeben. Als Regisseur fungierte der Berliner Martin Weisz, der bereits mit "The Hills Have Eyes 2" ein verstörendes und grausames Werk erschaffen hat.

Negativ aufgefallen ist die wirklich bis ans Maximum ausgedehnte Langatmigkeit, die durch stumpfe, trockene und zudem noch belanglose Dialoge geschaffen wird. Alle, die sich an dieser Stelle ein wenigstens ausgewogenes Maß an Brutalität in dem Streifen wünschen, muss ich leider enttäuschen. Von den eigentlichen Tathandlungen, von denen der Film erzählt, ist kaum etwas zu sehen.

Der Film selbst eine Spieldauer von rund 84 Minuten und liegt im flachbildfreundlichen 16:9-Format vor. Die Bildqualität ist, selbst für das DVD-Medium, nicht überragend. So ist zwischenzeitlich ein leichtes Rauschen zu vernehmen. Auch der Kontrast ist nicht gut ausbalanciert. Die Farben wirken zumeist recht matt und lieblos. Der Sound ist auf einem soliden Niveau. Hier kann man zwischen einer deutschen und einer englischen Fassung wählen. Beides steht im Dolby Digital 5.1-Format zur Auswahl. Als Bonus wird der Zuschauer mit einem trockenem, aber dennoch interessantem Making-of versorgt. Weiterhin ist ein Interview mit Thomas Kretschmann zu finden.

Im Großen und Ganzen ist der Film wirklich nur etwas für diejenigen, die einen Einblick in die Psyche des Täters erleben wollen und nicht zwangsläufig auf spannende oder unterhaltsame geschweige denn gruselige Szenen angewiesen sind. (dl)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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