Der Film "Powder Blue" stammt von Timothy Linh Bui und ist ein vielschichtiger Episodenfilm. "hnlich wie in "L.A. Crash" versucht der Regisseur das Schicksal verschiedener Menschen in einem Episodenreigen miteinander zu verbinden. Das gelingt ihm zwar nicht immer so effektiv, weil nicht jeder der Hauptfiguren unbedingt viele Berührungspunkte mit den anderen hat, aber dabei hat er recht außergewöhnliche und auf seine Art besondere Charaktere geschaffen. Timothy Linh Bui hat bei "Powder Blue" auf bekannte Darsteller gesetzt wie z.B. Patrick Swayze (übrigens sein letzter Film), Jessica Biel, Ray Liotta, Forest Whitaker, Eddy Redmayne und Kris Kristofferson.
Der Film erzählt vier Geschichten ganz unterschiedlicher Menschen die auf wundersame Weise miteinander verknüpft werden. Wir befinden uns in Los Angeles einige Tage vor Weihnachten.

Jack hat 25 Jahre im Gefängnis verbracht. Er hat eine tödliche Diagnose gestellt bekommen: Magenkrebs. Aber er hat noch etwas Wichtiges zu erledigen. Als er frei kommt macht er sich auf die Suche nach seiner Tochter. Er erhält die Adresse von dem Striptease-Club "Wild Velvet" wo er auf die Tänzerin Rose stößt die nicht weiß was sie von Jack halten soll. Er kann mit ihr nicht darüber sprechen warum er so ein großes Interesse an ihr hat.

Charlie hat ein traumatisches Erlebnis hinter sich was er einfach nicht vergessen kann und was ihm zu dem Entschluss bringt mit allen Mitteln sterben zu wollen. Er hat 50.000 Dollar und sucht jemanden, der ihn tötet, aber die Suche stellt sich als schwierig heraus. Niemand ist bereit, ihm diesen Gefallen zu tun. Der ehemalige Priester hat es nie überwinden können, dass seine Frau bei einem von ihm verursachten Autounfall ums Leben gekommen ist.

Rose arbeitet im Nachtclub "Wild Velvet" als Stripperin um das Geld für die kostspielige Behandlung ihres Sohnes Billy zusammen zu bekommen der im Koma liegt. Sie ist total unglücklich und dazu noch drogenabhängig. Der Nachtclubbesitzer verlangt, dass Rose den Kunden jeden Wunsch erfüllt, aber da spielt sie nicht mit. Sie versucht sich ständig einen reichen Mann zu "angeln", doch ihre Versuche sind alle zum Scheitern verurteilt.

Owerty ist ein junger Bestatter dessen Unternehmen vor dem Bankrott steht. Er hat den Hund von Rose angefahren und kümmert sich liebevoll um ihn. Eines Abends taucht Charlie bei ihm auf und bietet ihm Geld dafür, dass Owerty ihm mitten ins Herz schießt. Damit wären seine Geldprobleme aus der Welt geschafft, aber er kann ihm diesen Wunsch nicht erfüllen.

"Powder Blue" ist bei vielen auf negative Kritik gestoßen die aber wie ich finde so nicht ganz berechtigt ist. Ich finde, es ist zwar nicht immer so perfekt gelungen die einzelnen Geschichten miteinander zu verknüpfen und auch von der Handlung her ist der Film zum Teil etwas lahm, aber trotzdem hat der Regisseur es geschafft den Zuschauer in die Geschichten mit "hineinzuziehen". Die Wahl der Darsteller finde ich sehr überzeugend und passend. Vor Allem Forest Whitaker beherrscht die Rolle hervorragend. Aber auch Jessica Biel kann hier mit einer eher anspruchsvollen Rolle überzeugen. Auch Ray Liotta hat seine Figur toll rübergebracht. Leider hat mich hier die Figur des Zuhälters, gespielt von Patrick Swayze weniger überzeugt. Was aber mehr am Drehbuch als an den schauspielerischen Leistungen von Swayze lag. Die Figur kommt zu "überdreht" daher und auch die Dialoge finde ich persönlich nicht immer so passend und ein wenig störend. Alles in Allem für mich ein mittelmäßiger Film.

Die Gesamtlaufzeit der DVD beträgt ca. 102 Minuten. Als Extras findet man Audiokommentare, ein Making of, eine Fotogalerie und einen Trailer. Die Hülle ist weniger interessant und einfallsreich gestaltet. Da hätte man mehr draus machen können. Leider liegt auch kein Booklet bei. Dafür ist der Soundtrack und die musikalische Untermalung interessant und abwechslungsreich. (cf)

Wertung: (6 von 10 Punkten)