Irgendwo im fernen Finnland liegt das Mumintal und darin leben ihre Bewohner, die kleinen, drolligen, nilpferdartigen Fabelwesen - Mumins genannt. Jedenfalls waren sie einmal die mit unter niedlichsten Figuren, die es gibt. Für die Produktion von "Verrückte Sommertage im Mumintal", "entwickelte" man die knuffigen Wesen neu. Dabei ging man aber weit in die Evolution der Filmtechnik zurück. Aus den liebevoll gezeichneten 2D-Trollen, wurden nun aufgrund der überholten Stop-Motion-Technik, altmodische 3D-Wesen in einer viel zu schlichten 2D-Welt. Die Mumins sind jetzt starre Puppen, deren Bewegungsabläufe man Schritt für Schritt inszenieren und aufnehmen musste. Durch diese merkbaren ruckartigen Bewegungen, geht schon ein Großteil des Charmes verloren. Bewegungsabläufe wirken nicht flüssig und weit Rückständig für die heutige Zeit. Man hätte in diesem Punkt mit der typischen, aber beliebten 2D-Animation mehr Glück gehabt. Auch wenn diese Technik heutzutage auch schon wieder überholt ist, bietet sie doch viel mehr Liebe zum Detail, weichere Linienführungen und schönere Farben. Allein schon durch die mühevollen Zeichnungen per Hand, haben 2D-Trickfilme eine speziellere Wirkung, als andere Techniken dieses Genres. Besonders, wenn man in der neuen Version den Hintergrund betrachtet, wird der Gegensatz zu den Mumins-Puppen ganz klar deutlich. Er wirkt dunkel, unscharf und verwaschen und auch die Farben leiden unter diesen Faktoren. Der Hintergrund ist für die aufwendigeren, plastischen Mumins viel zu simpel und wirkt dagegen lächerlich.

Die Story ist schnell erzählt: in der Nähe des Mumintal beginnt ein Vulkan zu brodeln. Dieser bringt eine gigantische Hitze und aufkommende Flutwellen mit sich. Die Mumins müssen in ihre Häuser fliehen, doch da können sie aufgrund des ständig steigenden Wassers nicht mehr lange bleiben. Sie wollen das Tal evakuieren und davonziehen. Plötzlich sehen sie ein verlassenes Haus, das auf dem Wasser schwimmt " es entpuppt sich als Theater. Die Mumins lassen sich dort nieder und lernen die Vorzüge und Vielfältigkeit dieses Ortes kennen und lieben. Dort haben sie viel Spaß miteinander.

Leider wirkt auch die Handlung etwas träge, das liegt aber vor allem an den Mumins selbst. Ihre gemütliche, naive Art ist manchmal kaum zum aushalten. Ein Beispiel: ihr Haus versinkt langsam im Wasser, aber die Mumins haben nichts anderes zutun, als gemütlich zu frühstücken und sich darüber aufzuregen, dass ihre Frisur völlig durcheinander ist. Für Kleinkinder mag die Handlung noch belustigend sein, aber größere Kinder werden an dem Gesamtcharakter nicht mehr soviel Freude haben.

Zur DVD kann ich leider nicht viel sagen. Die Kaufversion mag in Ordnung sein. Tatsächlich ist es aber so, dass mir nur die reine DVD ohne Menü, Original-Label und Bonusmaterial vorliegt. Bild- und Tonqualität sind okay. Beides wird aber durch die unpassenden Stimmen und die disharmonischen Darstellungen noch mehr getrübt. Der Erzähler klingt viel mehr nach einem Dokumentationssprecher, als einem Erzähler. Achtung: Recherchen zufolge handelt es sich hierbei auch nicht, wie beschrieben, um ein neues Abenteuer der Mumins, sondern nur um eine Neuauflage eines bestehenden Mumins-Films, der in der Mumins-Box enthalten war. Die Synchronisation wurde geändert, so dass auch nicht mehr Hans Clarin als Erzähler zu hören ist " diese Tatsache spricht eigentlich schon für sich selbst. Schade kann man nur sagen!

Lediglich anhand des Covers aus dem Internet, kann man zumindest die Gestaltung der Hülle erahnen. Sie erscheint recht farbenfroh und ansprechend. Auch der Hintergrund harmoniert hier viel mehr mit den Figuren, als im Film selbst.

Fazit: Einen Punkt gibt es für das Cover, den zweiten für die recht gute Bild- und Tonqualität. Der Rest ist weniger empfehlenswert oder kann nicht eingeschätzt werden. "Mumins"-Fans sollten doch eher auf die Zeichentrick-Version zurückgreifen. (sl)

Wertung: (2 von 10 Punkten)