Californication - Die erste Season

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Datum: 18.09.2009 | VÖ: 10.09.2009 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Serie

Jeder Schauspieler, der über mehrere Jahre in einer Serie eine bestimmte Rolle verkörpert hat, ist gewissermaßen ein Stalkingopfer seiner selbst. So werden die Darsteller oftmals auch Jahre nach ihrem Mitwirken an einer Serie mit ihrer Rolle identifiziert und verglichen. Einst sagte Matthew Perry, der über zehn Jahre Chandler Bing in der Sitcom "Friends" spielte, dass er gerne einen Gastauftritt in der Mysteryserie LOST hätte, dass dies aber nicht möglich sei, weil sich die Zuschauer fragen würden: "Was macht denn Chandler bei Lost?". Genau so ist es bei vielen anderen Schauspielern. Zach Braff wird ewig John Dorian sein, Sarah Jessica Parker immer Carrie Bradshaw und James Gandolfini wird ewig ein Soprano bleiben.

Unter diesem Problem leidet auch David Duchovny, der von 1993 bis 2002 Fox Mulder in "Akte X" verkörperte. Dennoch stieg er 2007 für den Pay-TV-Sender Showtime in eine neue Serie ein und mimt seither den sexsüchtigen Protagonisten Hank Moody.

Hank lebt, getrennt von seiner Frau und seiner Tochter, in Los Angeles. Dort versucht er, die verschiedenen Komponenten in seinem Leben unter einen Hut zu bekommen. An erster Stelle stehen bei ihm die Frauen, mit denen er seine ausgeprägte Sexsucht ausleben kann. Danach kommen seine Tochter und seine Exfrau, in die er immer noch hoffnungslos verliebt ist. An letzter Stelle steht für ihn sein Job. Der Schriftsteller hat bereits seit längerer Zeit keinen brauchbaren Text mehr verfasst, weshalb er sich ständig vor seinem Agenten rechtfertigen muss.

Bereits während den ersten paar Folgen merkt man als Zuschauer, dass die Serie keinesfalls schlecht ist, jedoch Schwierigkeiten hat, langfristig spannende und fesselnde Storylines aufzubauen. So kommt es schon früh zu einer kritischen Betrachtungsweise und der Frage, wohin die Serie überhaupt geht. Die eigentlichen Storylines sind allesamt so dünn, dass sie bei anderen Serien oftmals nur als Zweithandlung oder wiederkehrendes Element verwendet werden.

Auch einer typisch hochwertigen Produktion, wie man sie aus dem US-amerikanischen Pay-TV gewohnt ist, wird die Dramedy nicht gerecht. Gerade diese gelten nämlich insbesondere in Expertenkreisen als besser, sowohl was die Produktion als auch das Drehbuch angeht. Allen voran können hier Serie wie "The Sopranos" oder "Sex and the City" als Paradebeispiel genannt werden.

Die Bildqualität (16:9) der zwei Silberlinge überzeugt mit sehr guter Qualität, viel Schärfe und wenig nerviges Rauschen. Nur in dunklen Szenen tut sich ab und an ein leichtes Knistern hervor. Beim Sound, der ebenfalls ein akzeptables Ergebnis abliefert, kann man wie gewohnt zwischen Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround) und Englisch (Dolby Digital 5.1) wählen.

Unterm Strich erhält der Käufer eine durchaus unterhaltsame Serie, die aufgrund der langsamen und belanglosen Erzählweise zeitweise zum Ausschalten animiert. Wer jedoch Fan David Duchovny's ist und sich auch an Serien wie "Weeds" oder "Desperate Housewives" erfreut, wird sicherlich auch mit "Californication" seinen Spaß haben. (dl)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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