Geilermanns Töchter - Wenn Mädchen mündig werden

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Datum: 05.09.2009 | VÖ: 21.08.2009 | Herausgeber: WVG Medien | Kategorie: Film

Der Film "Geilermanns Töchter " Wenn Mädchen mündig werden" beginnt mit einem Kameraschwenk über einen Marktplatz, der mit Trompetenmusik untermalt ist. Nach einem Schnitt bekommt man eine sechsköpfige Stammtischrunde zu sehen, die guter Stimmung ist und es sich nicht nehmen lässt, auch einmal die junge Bedienung zu befummeln. Es folgt die Geschichte eines Stammtischbruders, wie er zu einer neuen, jungen Sekretärin gekommen ist, die der Zuschauer auch zu sehen bekommt. Diese Erzählung und auch das Versprechen eines weiteren Stammtischbruders, der Sportlehrer ist, einige seiner Schülerinnen für ein Abenteuer für die Stammtischrunde zu organisieren, macht den Stammtischbruder Josef so scharf, dass er in der Küche eine Aushilfe sexuell belästigt, die gerade ohne Höschen und im Minikleid den Boden putzt. Daraufhin wird er natürlich vom Wirt aus der Wirtschaft geschmissen. Sein Weg führt ihn in ein Bordell, das nur drei Häuser weiter ist. Jedoch hat er zu wenig Geld, was die Mädels dazu verleitet, ihn zu verschaukeln, in dem sie ihn im Dunkeln statt einer Prostituierte die korpulente und ungewaschene Putzfrau namens Berta ins Bett legen. Er flüchtet entrüstet aus dem Bordell und muss zu Hause feststellen, dass er keinen Hausschlüssel eingesteckt hat. Seine Frau ist derweil im Schlafzimmer mit dem Untermieter beschäftigt, der sich anschließend unter dem Bett versteckt, um sich erst nachts wieder aus dem Schlafzimmer zu schleichen, wenn Josef schon eingeschlafen ist...

Der Film plätschert die gesamten 80 Minuten weiterhin genau in diesem Stil vor sich hin. Obwohl es sich um eine zusammenhängende Geschichte handelt, wirken die einzelnen Szenen des Filmes mehr wie Beiträge eines Episodenfilmchens, die in diesem Genre sehr geläufig sind. Aber genau das ist der Punkt, der für sehr viel Unterhaltung sorgt. Denn die einzelnen Szenen sind fast immer mit witzigen Einfällen und unterhaltsamen Momenten versehen, sodass man als Zuschauer den kompletten Streifen über ganz gut unterhalten wird. Hinzu kommt, dass die Geschichte, anders als bei den besagten Episodenfilmen, nicht immer wieder unterbrochen wird, um eine neue Handlung zu erzählen, die erst wieder mühsam aufgebaut werden muss. Hier stolpern die Protagonisten von einer witzigen Begebenheit in die nächste, ohne dass es zu unnötigen Unterbrechungen und Längen kommt. Erst bei genauerer Betrachtung wird man merken, dass es sich um eine zusammenhängende Geschichte handelt, so bekommt man als Zuschauer später zum Beispiel zu sehen, wie der Sportlehrer es tatsächlich hin bekommt, seine Freunde vom Stammtisch mit einigen Schulmädchen zu verkuppeln.

Alois Brummer, dem Produzenten, Drehbuchautoren und Regisseur dieses Filmes ist es somit gelungen, einen absolut akzeptablen Sexfilm-Streifen zu inszenieren, der unterhält und Spaß macht, vorausgesetzt natürlich man mag freizügigen Klamauk. Mit von der Partie sind auch diesmal wieder bekannte Gesichter wie Josef Moosholzer, Konstantin Wecker, Ulrike Butz, Hasso Preiß oder Britt Corvin. Wer etwas genauer hinschaut entdeckt in den kleinen Rollen wieder so manch Münchner Komparsen aus dieser Zeit, wie zum Beispiel Ingeborg Moosholzer.

Die DVD wurde wieder wunderschön mit Hilfe von originalem Kinoartwork gestaltet. Minuspunkte gibt es diesmal nur einen, weil sich in der Inhaltsangabe auf der Rückseite wieder ein Tippfehler eingeschlichen hat. Während auf der Hülle die wichtigsten Informationen zum Film zusammengefasst sind, informiert das beiliegende Faltblatt ausführlich über die "Erotik Classics"-DVD-Reihe, zu der auch dieses Produkt gehört. Ausführliche Hintergrundinformationen bekommt man also nicht geboten, jedoch bedient diese DVD im Vergleich zu vielen anderen Sexfilmen, die meist sehr lieblos auf den Markt geschmissen werden, in jeder Hinsicht die Mindestanforderungen der potentiellen Kundschaft. Wie schon das Artwork ist auch wieder das Menü sehr schön und ansprechend gestaltet. Leider beschränken sich die Angebote auf der DVD lediglich auf den Hauptfilm und die Kapitelwahl. Gerade aufgrund der Tatsache, dass es bei den vorherigen "Erotik Classics" eine ausführliche Trailerschau gab, ist es besonders schade, diesmal komplett auf Bonusmaterial verzichten zu müssen. Wenn man berücksichtigt, dass der Film aus dem Jahr 1972 stammt, muss man die Bild- und Tonqualität als absolut zufriedenstellend bewerten.

Alles in allem kann man aber sowohl den Film als auch den Rahmen der Veröffentlichung als gelungen bezeichnen. Natürlich sollte jedem auch bewusst sein, was er sich zulegt, denn mit zu großen Erwartungen wird man auch hier enttäuscht werden. "Geilermanns Töchter " Wenn Mädchen mündig werden" ist ein typischer Klamauk-Sexfilm der frühen 70er Jahre, der sich durch seine gelungene Inszenierung von vielen anderen Sexstreifen abhebt. Trotzdem sollte man solche Filme mögen, um Gefallen daran finden zu können. Zumal dieser Film gerade am Ende die Grenzen des guten Geschmacks und des erträglichen Klamauks schwer tangiert, denn da bekommt man beispielsweise eine Szene zu sehen, in der ein kleinwüchsiger Mann halbnackt mit einem Dildo auf dem Kopf auf die Jagd nach Frauen geht. (sk)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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