Shopaholic – Die Schnäppchenjägerin

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Datum: 21.07.2009 | VÖ: 16.07.2009 | Herausgeber: Touchstone | Kategorie: Film

Ich gebe zu: Ich bin wohl die denkbar schlechteste Frau, die diesen Film rezensieren sollte. Denn Shopping hasse ich abgrundtief und den Schuh- und Handtaschentick vieler Frauen kann ich kein bisschen nachvollziehen. Für mich tun es eine gut sitzende Jeans, ein nettes T-Shirt und Turnschuhe. Aber um Objektivität bemüht, wende ich mich dem Film "Shopaholic " Die Schnäppchenjägerin" zu.

In dieser Komödie geht es um Rebecca Bloomwood (Isla Fisher). Sie shoppt für ihr Leben gern und kommt an "Schnäppchen" (wenn man auch nach Preisnachlass überteuerte Designerprodukte so nennen darf) einfach nicht vorbei. Sie genießt ihr Leben in der glamourösen Metropole New York. Sie geht davon aus, dass Geld zum Ausgeben da sei und ist daher auch chronisch pleite und so mancher Gläubiger auf ihren Fersen. Ihr großer Traum ist es, eines Tages Karriere bei einem bekannten Modemagazin zu machen. Doch stattdessen landet Becky durch Zufall bei einem Wirtschaftsmagazin desselben Verlages.
Ihr attraktiver Chef Luke Brandon (Hugh Dancy) ist begeistert von ihr und bietet ihr eine Finanz-Kolumne an, welche tatsächlich ein großer Erfolg wird. Mit einem Mal scheint das Leben auf der Überholspur in greifbarer Nähe, als Rebecca von ihrem überzogenen Bankkonto eingeholt wird. Mit allerlei Tricks und verrückten Einfällen versucht Becky ihre Fehler der Vergangenheit auszubügeln und ihre Kaufproblem in den Griff zu bekommen " und erkennt dabei, dass man die wichtigen Dinge im Leben nicht mit einer Kreditkarte bekommt.

Ganz objektiv und oberflächlich betrachtet ist "Shopaholic" ein nettes Filmchen über Frauen und die Großstadt. Das Timing der Gags ist gut, man schmunzelt oder lacht auch mal über die liebevoll inszentierten Hauptfiguren und die Handlung an sich ist temporeich in Szene gesetzt. Man würde jedenfalls nicht unbedingt Jerry Bruckheimer als Produzent vermuten, der eher für viel Action und Bombastkino steht. Denkt man an Filme oder Serien wie "Der Teufel trägt Prada" und "Sex and the City" reiht sich der Film ganz gut ein.
Doch ich persönlich finde es schon fast erschreckend, wie lapidar in diesem Film " und sicherlich auch schon in den als Vorlage dienenden Romanen "Die Schnäppchenjägerin" der Bestsellerautorin Sophia Kindella " mit einem ernstzunehmenden Thema umgegangen wird: Kaufsucht. Diese Erkrankung wird hier verharmlost, verniedlicht und zum Teil auch lächerlich gemacht. Kaufsucht ist eine psychische Störung, in der der Erkrankte einfach nicht anders kann als zwanghaft einzukaufen.
Immerhin kommt es auch im Film am Rande zu tragen, dass diese psychische Störung eine Persönlichkeitsstörung als Ursache hat. In Beckys Fall rührt es vom Elterhaus und einer schweren Zeit als Teenager. Dies verursachte, dass Becky ein geringes Selbstwertgefühl hat und dies durch Kaufen kompensiert. Doch ich muss nochmal betonen, dass der Film diese Thematik zu lächerlich nimmt und als Spinnerei abtut.
Nimmt man diesen Aspekt mal außen vor ist der Film eine nette, sehr belanglose Komödie und erfreut mit Sicherheit das eine oder andere Frauenherz, die sich auch bei "Sex and the City" schon köstlich amüsierte. Ein Klischee jagt jedenfalls das andere und führt in eine Welt, in der Schein mehr wert ist als Sein. Natürlich mit einem moralischen Hollywood-Zeigefinger und einem kitschigen Happy End.

Die DVD selbst enthält nettes Bonusmaterial wie zum Beispiel Pannen vom Dreh. Doch leider ist das Menü wahnsinnig schlecht zu bedienen, da die Farbwahl ungünstig gewählt wurde und man daher schlecht erkennt, wo man sich denn gerade im Menü befindet.

Mein Fazit: Kurzweiliges Filmchen, das man aber schon kurz nach dem Sehen wieder vergessen hat. Um sich wirklich über die darin enthaltenen Klischees oder den Aspekt der lächerlich gemachten Kaufsucht zu ärgern, ist der Film einfach zu harm- und auch belanglos. (sak)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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