"Isnogud" gehört neben "Asterix" und "Lucky Luke" zu den beliebtesten und bekanntesten frankobelgischen Comicserien. Erdacht wurden die Geschichten von René Goscinny und Jean Tabary. Im Zentrum der Handlung steht Isnogud, ein kleiner, fieser Großwesir, der zusammen mit seinem faulen Handlanger Tunichgut immer wieder alles versucht, um "Kalif anstelle des Kalifen" zu werden. Doch natürlich gelingt dem kleinen Kerlchen nie einer seiner finsteren Pläne und so regiert nach wie vor der gemütliche und nie den Durchblick habende Kalif Harun al-Pussah über Bagdad. Und dieser hält seinen Großwesir sogar für einen ausgesprochen pflichtbewussten Dienstmann, da Isnoguds scheiternde Attentate immer wieder dazu führen, dass sie letzten Endes irgendwie dem Wohl des Kalifen dienen.

Die Comicreihe umfasst bislang 27 Bände, 12 davon wurden von Goscinny geschrieben. Die vorliegende Zeichentrickserie, die bei uns erstmals im "Tigerenten Club" lief, entstand im Jahr 1995 beim Medienkonzern Saban und schafft es erfreulich gut, die Atmosphäre der Comics einzufangen. Jede der 26 Folgen mit einer Laufzeit von je 23 Minuten umfasst zwei Geschichten, die auf Abenteuern aus den Comics beruhen.

In der ersten Folge versucht Isnogud unter anderem, den Kalifen mit einem Zauberhut abzusetzen, denn dieser soll angeblich bewirken, dass sein Träger den Verstand verliert - und laut Gesatz darf nur ein geistig klarer Kalif regieren. Doch es ist gar nicht so leicht, das Hütlein auch tatsächlich aufs Haupt des Monarchen zu bekommen ...

Um alle möglichen Verwandlungen geht es in den Geschichten der fünften Folge. Hier taucht ein Frosch auf, der behauptet ein verwunschener Prinz zu sein - und jeder, der ihn küsst, wird selbst zum Frosch. Da kommt Isnogud natürlich gleich wieder auf einen genialen Plan ... doch ob der Kalif tatsächlich einen Frosch küssen wird, dürfte ebenso zu bezweifeln sein wie die Frage, ob er wirklich den ekligen Zaubertrank zu sich nehmen wird, der Menschen in Holzwürmer verwandelt.

Extrem lustig - allein schon wegen der total bescheuerten Grundidee - ist Folge 12. Da findet Isnogud nämlich heraus, dass jeder den Kalifen zum Zweikampf herausfordern kann, wenn er ihn eine "Wassermelone" nennt. Verliert der Kalif, geht die Regentschaft an den bisherigen Großwesir. Jetzt müsste man nur noch jemanden finden, der Harun al-Pussah auch tatsächlich herausfordert.

Folge 15 zeigt uns unterdessen, was passiert, wenn ein neuer Kalif gewählt wird. Ist hier nun endlich Isnoguds große Chance gekommen? Nicht unbedingt, denn der einzige Wahlberechtigte ist nämlich der Kalif selbst. Aber vielleicht kann man ihn ja mit ein bisschen Hypnose dazu bringen, jemand anderen als sich selbst zu wählen...

Auch die restlichen Episoden halten für den Zuschauer viele unterhaltsame und sehr lustige Geschichten parat, die sowohl bei Jung als auch Alt für Vergnügen sorgen dürften. Präsentiert wird die Serie von FMKids verteilt auf drei DVDs, die in einem dicken Keepcase ohne Schuber daherkommen. Ein Wendecover sucht man vergebens, man muss also mit dem nicht wirklich schönen FSK-Logo auf der Frontseite leben können. Bonusmaterial ist leider ebenfalls nicht vorhanden.

Die technische Seite zeigt sich nicht spektakulär, aber auch nicht schlecht. Bei Bewegungen fallen gelegentlich Kompressionsartefakte auf, zudem sind immer wieder Verschmutzungen und analoge Defekte (weiße Blitzer u.".) sichtbar. Rauschen ist mal mehr, mal weniger stark vorhanden, wirkt aber meistens relativ dezent. Die Farben könnten einen Tick kräftiger sein, gefallen jedoch insgesamt trotzdem, genauso wie der Kontrast. Als Tonspur gibt es ausschließlich die deutsche Stereofassung, die ordentliche Arbeit leistet und keine Überraschungen bietet. Die Dialoge sind jederzeit klar verständlich. (jr)

Wertung: (7 von 10 Punkten)