Das Dschungelbuch

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Datum: 10.06.2009 | VÖ: 20.05.2009 | Herausgeber: Concorde Video | Kategorie: Film

Viele Jahre bevor sich Walt Disney der Verfilmung des legendären "Dschungelbuchs" von Rudyard Kipling aus dem Jahr 1894 annahm, produzierte man 1942 eine Realverfilmung der Urwaldgeschichte. Hauptdarsteller war der indische Kinderstar Sabu. Aber nicht nur vom Produktionsjahr, auch von der Handlung unterscheidet sich die Verfilmung von der späteren Zeichentrick-Fassung. Die Geschichte beginnt damit, dass die Menschen im Dschungel eine Stadt erbauen und künftig dort leben wollen. Doch im Dschungel lauern viele Gefahren gegen die es sich zu wehren gilt. Eines Tages verschwindet der kleine zweijährige Nathoo und bei der Suche nach ihm wird sein Vater vom brutalen Killer Shir Khan, dem Tiger, angefallen und umgebracht. Nathoo dagegen kann sich retten und läuft unwissend in eine Wolfhöhle, wo er fortan als junger Wolf angesehen und von den Wolfeltern großgezogen wird. Die Wölfe nennen ihn Mowgli, was übersetzt "kleiner Frosch" bedeutet. Mowgli wird älter und erkundet den Dschungel auf eigene Faust. Er hat viele Freunde, wie den Bären Balu und den Panther Bagheera. Doch Shir Khan bleibt sein ewiger Feind und auch die anderen Dschungeltiere fürchten den Tiger. Eines Tages trifft Mowgli zufällig auf die Menschensiedlung und wird von den Bewohnern entdeckt. Ein paar Leute wollen Mowgli umbringen, doch dann wird vermutet, dass er der Junge ist, der vor vielen Jahren im Dschungel verschwand. Seine Mutter kommt dazu, erkennt ihn im ersten Moment zwar nicht als ihr Kind, nimmt den verängstigten Jungen aber trotzdem bei sich auf. Im Dorf lernt Mowgli das Arbeiten und die Sprache der Menschen, doch es zieht ihn immer wieder in den Dschungel. Er kauft sich ein Messer, um irgendwann den großen Shir Khan töten zu können, was ihm später auch gelingt. Als er eines Tages einer gleichaltrigen Dorfbewohnerin die Geheimnisse des Dschungels zeigen möchte, entdecken die beiden eine verlassene Stadt und deren Schatzkammer, die von einer alten Schlange bewacht wird. Mowgli findet heraus, dass sie schon lange keine Giftzähne mehr besitzt und somit für sie ungefährlich ist. Sie ist enttarnt, warnt die beiden aber, dass dieser Schatz großes Unheil bringt. Sie lassen ihn zurück, nehmen sich zum Andenken aber ein Goldstück mit. Dieses wird am nächsten Tag von den Dorfbewohnern entdeckt und schnell entwickelt sich Hass und Gier zwischen ihnen. Der Schatz bringt, wie die Schlange sagte, Tod und Unglück. Mowgli hilft den Bewohnern, hat aber inzwischen selbst durch sie sehr viel Unheil erfahren und leiden müssen. Er verlässt sie für immer, um wieder zu seinen Freunden in den Dschungel zu gehen.

Anders als in der bekannten Disney-Verfilmung, trifft Mowgli hier zuerst auf die Menschen und merkt am Ende, dass er in den Dschungel gehört. In der anderen Version sieht man Mowgli bei seinen Freunden im Dschungel und erst am Ende lernt er die Menschen kennen und bleibt bei ihnen. Welche Version des Endes besser ist, ist wohl Geschmackssache. Hier wurde jedenfalls die Kritik an den Menschen als Schwerpunkt gesetzt und somit ist dieses Ende auch sehr stimmig und lehrreich. Die Kulisse ist sehr realitätsnah und zieht den Zuschauer schnell in ihren Bann. Der besondere Reiz an der Realverfilmung ist hauptsächlich auch der Dreh mit echten Tieren und im Dschungel. Viele Szenen sehen wirklich sehr gefährlich aus und sind daher auch spannend. Die guten Schnitte und Kamerapositionen tragen dazu bei. Der Hauptdarsteller Sabu sieht genauso aus, wie man sich Mowgli vorstellt.

Die Bild- und Tonqualität ist für das Alter des Films sehr gut. Man merkt auch, dass beides bearbeitet und nicht einfach als VHS-Kopie auf DVD gebracht wurde. Bonusmaterial ist leider nur wenig enthalten. Einige geschnittene Szenen sind vorhanden, jedoch seltsam zusammengestellt und nur mit deutschen Untertiteln unterlegt. Auf ein Beiheft mit weiterführenden Informationen hat man wieder einmal komplett verzichtet. (sl)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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