Bloodsport - The Red Canvas

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Datum: 02.06.2009 | VÖ: 08.05.2009 | Herausgeber: Savoy Film | Kategorie: Film

Was macht man als DVD-Verleih, wenn man einen billigen Noname-Film veröffentlichen möchte, den eigentlich niemand freiwillig sehen will? Ganz klar, man bringt ihn irgendwie mit einem bekannten Genrevertreter in Verbindung und hofft darauf, dass möglichst viele Zuschauer darauf reinfallen. Dass "The Red Canvas" (so der Originaltitel) überhaupt rein gar nichts mit dem Van-Damme-Actionklassiker zu tun hat, ist dabei ja eher nebensächlich ...

"The Red Canvas" kann leider in absolut keiner Hinsicht punkten, das fängt schon beim unsäglich schlechten Drehbuch an ... Harbin Rask (John Savage) ist ein fieser Gefängnisdirektor, der die Insassen seiner Anstalt in One-on-One-Fights gegeneinander antreten lässt. Warum macht er das? Ganz einfach: In Vietnam war er Gefangener von General Krang (George Takei) und hat mit diesem noch eine Rechnung offen. Krang betreibt die erfolgreiche Kampturnierreihe "Red Canvas", die Rask übernehmen kann ... wenn er es schafft, jemanden aufzutreiben, der Krangs Champion Torch (Gray Maynard) schlägt. Als Spitzenkandidat für diesen Job stellt sich der ehemalige Straßenkämpfer Johnny Sanchez (Ernie Reyes jr.) heraus. Er schafft es in kürzester Zeit, der Champ im Gefängnis zu werden, und braucht noch dazu dringend Geld für seine Familie.

Hier zeigt sich schon ein riesiges Problem der Story: Das Drehbuch ist heillos konfus und die Handlung einfach nur wirr. Viel zu viele überflüssige Nebenfiguren, die keine wirkliche Relevanz für die Geschichte haben, tauchen auf und der Konflikt zwischen Rask und Krang bleibt für den Zuschauer ein Rätsel, da es in die besagte Vietnam-Zeit keinerlei Rückblenden o.". gibt.

Dass Kampffilme nicht immer sonderlich viel Tiefgang bieten, ist ja nichts Neues. In der Regel können dann aber zumindest die Actionszenen noch einiges rausreißen. Doch auch das trifft auf "The Red Canvas" nicht zu. Die Kämpfe orientieren sich mehr oder weniger an den Vollkontakt-Fights der UFC (Ultimate Fighting Championship) und finden in einem Käfig statt. Wirkliche Action bekommt man allerdings nicht geboten. Wer aufgrund der FSK-18-Freigabe erwartet, hier blutige Fights, gebrochene Knochen und herumfliegende Körperteile zu sehen, wird nur ungläubig die Stirn runzeln, denn die Kämpfe in "The Red Canvas" bescheren ihren Gladiatoren nicht mal nennenswerte Verletzungen.

Dazu kommt dann noch die Tatsache, dass das Ganze unglaublich stümperhaft inszeniert wurde. Wo soll denn Dynamik aufkommen, wenn jede einzelne Kampfsequenz durch unsinnige Zooms, unzählige Schnitte und unnötige Zeitlupen zerstört wird? Jedem Tritt oder Schlag folgt ein Schnitt, manche werden nicht mal zu Ende gezeigt. Und was das schnelle Vorspulen innerhalb einiger Kämpfe soll, wird für den Zuschauer auch nicht wirklich schlüssig.

So ist dann letztlich auch egal, wie die Story ausgeht, denn bis zum Ende des Films wird wohl kaum jemand durchhalten. Die Charaktere berühren einen einfach nicht, die Darsteller erwecken keine Sympathien. Da hilft es nicht mal, dass man George "Sulu" Takei aus seinem Star-Trek-Ruhestand geholt hat ...

Zumindest technisch bietet die DVD aber annehmbare Qualität. Der Transfer ist klar und sauber, bietet kräftige Farben und gute Schärfe. Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch in Stereo vor, die deutsche Fassung gibt es zudem als 5.1-Upmix. Dialoge sind gut verständlich, bei der Abmischung wird aber schnell klar, dass man hier keinen nativen Mehrkanalton zu hören bekommt, sodass alles relativ unspektakulär klingt. In der deutschen Fassung fehlen zudem - warum auch immer - sämtliche Bemerkungen der Ringkommentatoren.

Als Bonusmaterial bietet die DVD neben dem Trailer eine belanglose Behind-the-Scenes-Featurette, die mit knapp vier Minuten nicht nur extrem kurz ist, sondern noch dazu keinerlei interessante Informationen bietet. Eine einzige entfallene Szene bekommt man ebenfalls zu sehen, falls man denn wirklich will ... Und wem die Musik gefällt, der kann sich den kompletten Soundtrack des Films auch noch mal im Bonusmaterial anhören. Gegen die riesige FSK-Kennzeichnung auf der Front gibt es übrigens ein Wendecover. (jr)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

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