Die Todesreiter von Laredo

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Datum: 27.05.2009 | VÖ: 30.01.2009 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

"Die Todesreiter von Laredo" ist ein weiterer Teil der "Classic Western Collection" von Koch Media. Die Story handelt von den Banditen Lorn, Jim und Wahoo " drei durchaus charmante und gutmütige, aber berüchtigte Diebe des Westens. Als sie eines Tages das junge Mädchen Rannie vor Viehdieben retten, beschließt diese fortan bei ihnen zu bleiben. Die drei stellen viele Versuche an, um sie loszuwerden und bringen sie letztendlich auf eine Farm mitten in der Prärie, wo sie fortan bei einem alten Mann leben und arbeiten soll. Dann reiten sie weiter. Doch kurz darauf trennen sich gezwungenermaßen ihre Wege. Jim und Wahoo reiten gemeinsam in eine Richtung, Lorn in die andere. Es vergeht einige Zeit, bis sich die drei wiedersehen. Doch nun haben sich einige Dinge geändert: Jim und Wahoo sind den Texasreitern, die für Frieden und Ordnung im Land kämpfen sollen, beigetreten und Lorn führt immer noch als Bandit sein Unwesen. Auch Rannie ist eine erwachsene Dame geworden und Lorn und Jim kämpfen um ihre Gunst. Es geht um die Fragen von Ehre und Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Wie werden sich drei Freunde, die sich jetzt als Feinde gegenüberstehen müssen, verhalten?

Mit einer fabelhaft konzipierten Story und unerwarteten Ereignissen bietet dieser Western alles, was ein guter Film an Kreativität und schauspielerischer Leistung braucht. Auch wenn er doch etwas schleppend beginnt, wird die Spannung von Minute zu Minute gesteigert, bis sie schließlich am Ende ihren Höhepunkt findet. "Die Todesreiter von Laredo" besitzt eine Handlung, die in der Art nur selten in Western zu finden ist. Sie ist sehr mitreißend und man wird bis zu Letzt das Ende nicht durchschauen. Zwar geht es wieder um das klassische Thema des Kampfes zwischen "Gut" und "Böse", aber ganz anders, als man denkt. Besonders gefallen hat mir die Rolle des Lorn Reming, gespielt von Macdonald Carey, dem man durch seine lockere und charmante Art die Herzlosigkeit nicht auf dem ersten Blick anmerkt. Im Gegenteil: anfangs wird man ihn wohl für den großen Helden halten. William Holden, der die Rolle des Jim spielt und damit zum wahren Held der Gerechtigkeit wird, feiert sonst größere Erfolge als sein Kollege, steht aber hier, trotz Hauptrolle, von der schauspielerischen Seite gesehen eher im Hintergrund.

Man muss anmerken, dass sich der Titel doch etwas zu dramatisch anhört für die Männer, die eigentlich dahinter stecken. Die Banditen Jim, Lorn und Wahoo morden nämlich nicht, sondern bestehlen ihre Opfer nur. Im Prinzip sind sie auch keine typischen, brutalen Cowboys, wie man sie sich vorstellt. Erst im Verlauf der Handlung kristallisiert sich bei Lorn eine Kaltblütigkeit heraus, die dann aber nicht auf alle drei bezogen werden kann. Meint man jedoch, wie von Hank Schraudolph im Booklet beschrieben, mit den "Todesreitern" die im Film erwähnten "Texasreiter" bzw. "Texas Rangers", also die Polizei, wäre der Titel noch unpassender. So ist der Originaltitel "Streets of Laredo" (Straßen von Laredo) dagegen unspektakulärer, aber realitätsnaher.

Als Bonusmaterial gibt es ein vierseitiges Booklet mit der erwähnten Rezension über den Film von Hank Schraudolph sowie der Abbildung eines originalen Filmplakats. Auf der DVD befindet sich der Originaltrailer, eine Bildergalerie und seltenes Werbematerial. Für einen Film dieses Alters mehr als ausreichend. Die Filmlänge beträgt ca. 89 Minuten und der Ton liegt in Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 vor. Er bietet einen soliden, wenn auch stellenweise etwas dumpf wirkenden Klang. Etwas schade ist, dass man anfangs den eingeblendeten englischen Text nicht übersetzt hat, der doch einen gewissen Einstieg in den Film bietet. Auch das Bildmaterial hat man digital bearbeitet und ein tolles Ergebnis erzielt. Im Vergleich zu anderen Veröffentlichungen der "Classic Western Collection" sind die Störungen aber hier noch auffällig. Für das stolze Veröffentlichungsjahr von 1949, hat man aber das Beste aus diesem alten Juwel herausgeholt. (sl)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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