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Datum: 16.05.2009 | VÖ: 07.05.2009 | Herausgeber: Euro Vidoe | Kategorie: Film
Im Jahr 1985 befindet der Bankräuber Mike Roth in der JVA Rheinbach, um dort seine Strafe für einen begangenen Bankraub abzusitzen. Fünf Jahre muss er noch hinter sich bringen, bevor er wieder in die Freiheit kommt. Die Lage verschlechtert sich zusätzlich, als dann noch seine Freundin Katrin während eines Gefängnisbesuches mit ihm Schluss macht. In der darauf folgenden Zeit freundet er sich mit den Häftlingen Klaus Starck und Alex Greif an. Als Roth im Jahr 1990 wieder auf freien Fuß kommt, sucht er den Kontakt zu Starck und Greif, die schon seit einiger Zeit wieder in Freiheit sind. Beide betätigen sich mittlerweile wieder kriminell und versuchen Roth zu einer Zusammenarbeit zu animieren.
Dieser springt auf das Angebot der Beiden an und plant mit ihnen einen gemeinsamen Bankraub, den sie auch erfolgreich zu Ende bringen. Zu einem zweiten Coup des Dreiergespannes kommt es aber nicht mehr, da Greif an Krebs erkrankt und aus diesem Grund an weiteren Banküberfallen nicht mehr teilnehmen kann. Roth und Starck beschließen, alleine weiter zu machen. Um aber nicht erwischt zu werden, ändern sie ihre Strategie und schlagen nur noch zur Winterzeit zu. Außerdem stehen auf ihrer Liste nur noch kleine Banken, die in der Nähe von Waldgebieten liegen und zu denen die Polizei eine längere Anfahrt hat. Die Sommerzeit nutzen die Zwei um ihre Taten Detailgenau zu planen. Im Laufe der Jahre perfektionieren sie ihre Vorgehensweise, was den Ermittlern der Polizei natürlich gar nicht passt. Durch ein ausführliches Fitnessprogramm versuchen die Gangster fit zu bleiben, damit sie viel jünger wirken und die Polizei nach ganz anderen Tätern sucht. Außerdem fälschen sie Nummernschilder, organisieren sich unterschiedliche Fluchtfahrzeuge und verstecken sich nach jedem Bankraub erst einmal eine Weile in den Wäldern, bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat. Diese Herangehensweise sorgt dafür, dass Roth und Starck über elf Jahre hinweg ohne Probleme unzählige Banken ausrauben können.
Mittlerweile hat die Polizei jedoch eine eigene Sonderkommission namens "EK Winter" gegründet, um den Tätern auf die Schlichte zu kommen. Da die Gangster noch von einigen Raubüberfällen abhängig sind, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel. Die Polizei weiss davon, dass sich Roth und Starck absetzen möchten und versuchen alles, die Bankräuber noch rechtzeitig zu fassen...
Der Film "12 Winter" wurde im Frühjahr 2008 im Auftrag vom WDR gedreht und feierte am 30. April diesen Jahres Premiere im Kino Babylon in Berlin. Jedoch handelt es sich dabei nicht um einen Kinofilm, sondern um eine Fernsehproduktion, die der breiten Masse das erste Mal am 1. Mai 2009 um 21:00 Uhr auf ARTE und dann noch einmal am 6. Mai um 20:15 Uhr in der ARD zugänglich gemacht wurde. Die komplette Geschichte basiert auf eine wahre Begebenheit und erzählt von einer Bankräuber-Serie die von 1988 bis in das Jahr 2001 hinein nicht zu stoppen war. Mit Darstellern wie Jürgen Vogel, Axel Prahl oder Wotan Wilke Möhring konnte man für eine erstklassige Besetzung sorgen. Der Tatort-Regisseur Thomas Stiller übernahm nicht nur die Spielleitung, sondern verfasste auch das Drehbuch zu diesem packenden Kriminalfilm. Die durchweg positiven Meinungen, die ich im Vorfeld gelesen habe, sorgten für viel Vorfreude auf "12 Winter" und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Nach zwanzig Minuten Vorlaufzeit beginnt sich die Spannungskurve immer mehr nach oben zu arbeiten. Der Zuschauer fiebert auf beiden Seiten mit, er ist einerseits fasziniert von den genialen Gangstermethoden, aber andererseits auch von der kriminalistischen Arbeit der Beamten, deren Darstellung und Herangehensweise mich immer wieder in absolut positiver Weise an den Fritz Lang Klassiker "M" erinnert hat.
"12 Winter" ist ein Film, der es schafft, bis zur letzten Minute spannend zu bleiben. Die Tatsache, dass sich die Geschichte auf eine wahre Begebenheit stützt, macht den Streifen noch spannender und brisanter. Die Schauspieler spielen allesamt hervorragend und der dramaturgische Bogen funktioniert perfekt. Lediglich das Finale, das ebenfalls gefällt, hätte noch ein bisschen mehr Würze vertragen können.
Nur einen Tag nach der ARD-Ausstrahlung des Filmes kam dieser schon bei der Firma "Euro Video" auf DVD heraus. Das Artwork des Produktes ist hervorragend gelungen. Es ist sauber, übersichtlich, reichlich bebildert und stimmt durch diese gelungene Mischung wunderbar auf den Hauptfilm ein. Selbst die Innenseite der durchsichtigen DVD-Hülle wurde wunderbar genutzt. Lediglich drei Textzeilen dienen sehr dezent als Werbung. Bei anderen DVDs wird gerne die komplette Innenseite der Hülle mit Werbung zugekleistert.
Was bei dieser DVD aber fehlt ist ganz klar das Beiheft und das Bonusmaterial. Zwar bekommt man auf der Rückseite der Hülle die nötigsten Informationen zu diesem Film aufgelistet, doch weiterführende Texte fehlen komplett. Auf der DVD findet man nur den Trailer des Films und eine Programmvorschau zu einigen anderen Produktionen. Ebenso wie eine Kapitalauswahl sollten auch Untertitel standardmäßig auf jeder DVD zu finden sein. Anstatt aber neben den selbstverständlichen deutschen Untertiteln auch englische anzubieten, findet man bei dieser DVD nur englische Untertitel, was gerade für schwerhörige Menschen äußerst ärgerlich ist.
Diese erheblichen Mängel bei der DVD-Veröffentlichung lindern zwar nicht den Spaß an diesem großartigen Film, dafür werden sie für viel "rger bei den ehrlichen Kunden sorgen. Schließlich möchte man bei dem Kauf einer DVD auch etwas geboten bekommen. Gerade bei aktuellen Filmen und Geschichten die auf wahre Begebenheiten beruhen, bietet es sich wunderbar an, durch Interviews, Making Ofs oder weiterführende Texte den Zuschauern einen tieferen Einblick in die Materie zu bieten.
Unterm Strich bleibt ein großartiger Kriminalfilm, der sich nicht vor Kinofilmen und erst recht nicht vor den zahlreichen anderen Fernsehkrimis zu verstecken braucht. "12 Winter" ist ein spannender und brisanter Stoff, an den auch Fritz Lang seinen Spaß gehabt hätte. Leider hat die DVD-Veröffentlichung neben einem sehr schönen Artwork leider nichts erwähnenswertes zu bieten. (sk)
Wertung: (6 von 10 Punkten)
Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.