Die Ratte

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 06.04.2009 | VÖ: 20.02.2009 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

Sven (gespielt von Thomas Kretschmann) ist im Hamburger Rotlicht- und Kleinkriminellen-Millieu unterwegs. Er ist ein schmieriger, unangenehmer, dreister und skrupelloser Kerl. Er beklaut seine Liebschaften, randaliert in Bars und ist unter anderem in Drogenschmuggel verwickelt. Sein kleiner Bruder Ricki (dargestellt von Marco Heinz) ist da das genaue Gegenteil " er ist deutlich jünger, erst 15 Jahre alt, ein ruhiger, eigentlich vernünftiger Kerl, der von seinem Bruder häufig wie ein Stück Dreck behandelt wird.

Trotzdem zieht Ricki eines Tages mit seinem großen Bruder mit durch die Hamburger Szene. Er möchte ihm gefallen, befolgt seine teils absurden Aufforderungen und erledigt Botengänge für ihn. Ricki lässt sich dabei immer weiter mit in die kriminellen Machenschaften hineinziehen und verselbständigt nach und nach sein Handeln. Dabei übernimmt er immer mehr die Eigenschaften seines Bruders, er wird schroff und unbequem, denkt er sei der König von Hamburg. Bei einem Koksdeal ist Ricki unvorsichtig und sein Bruder vermöbelt ihn im Gegenzug, macht ihn außerdem vor einer seiner Liebschaften lächerlich. Als Racheakt zerstört Ricki den Porsche, den Sven eigentlich noch am Nachmittag käuflich erwerben wollte und als sein Traumauto bezeichnet. Es kommt zum Versteckspiel unter Brüdern.

"Die Ratte" ist ein durchaus passender Titel " nicht nur für den Film sondern insbesondere auch für Sven. Sehr gut und überzeugend wird dieser fiese Charakter von Routinier Thomas Kretschmann dargestellt. Absolut authentisch sind manche Szenen im Film dagegen nicht " zwar bleibt immer das Hamburger Flair und das möglicherweise tatsächlich sso tattfindende Kleinkriminellen-Leben in seiner Glaubhaftigkeit immer erhalten " zuweilen übertreibt man es aber mit Klischees. Insgesamt stört das aber kaum, denn wie schon gesagt behält der Film seine gesamten 82 Minuten lang sein besonderes Flair, welches auch hauptverantwortlich für die durchaus gute Qualität des Streifens ist.

Ein kleines Problem stellen dir Darsteller dar " außer Thomas Kretschmann und einigen wenigen Nebendarstellern kann hier teils nur wenig überzeugende Arbeit abgeliefert werden. Natürlich ist dabei aber zu bedenken, dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt " und wirklich schlecht oder gar lächerlich agiert keiner der Darsteller. Somit kann ich insgesamt von einem gelungenen Film sprechen, der es schafft zu unterhalten, teilweise zu schockieren, teilweise aber auch witzige Szenen bereit zu halten. Am ehesten lässt sich der Film als Drama bezeichnen, das den Alltag einer kriminellen Szene gut widerspiegelt. Als Extras gibt es einen Audiokommentar von Regisseur Klaus Lemke, Interviews, Trailer und einiges mehr " hier hat man nicht gegeizt und ein sinnvolles sowie ausführliches Bonusmaterial zur Verfügung gestellt. Verpackung und mögliches Beiheft etc. kann ich leider nicht beurteilen, da mir diese nicht vorliegen. (bf)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.