Der Leihopa

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Datum: 06.04.2009 | VÖ: 15.01.09 | Herausgeber: Euro Video | Kategorie: Serie

Bei "Der Leihopa" handelt es sich um eine Koproduktion des österreichischen Senders ORF mit dem bayrischen Fernsehen. Die Serie mit Hauptdarsteller Alfred Böhm wurde zwischen 1985 und 1989 in Österreich produziert. Ab dem 8. Januar 1986 waren in Deutschland die ersten Folgen zu sehen.

Im Alter von 63 Jahren wird Waldemar Herzog (Alfred Böhm) in Pension geschickt. Dabei fühlt der frischgebackene Rentner sich noch viel zu vital, um einfach Zuhause rum zu sitzen, und auch das Schachspiel mit seinem besten Freund Franz (Hans Holt) wird auf Dauer langweilig, vor allem, da er das Spiel ohnehin nie gemocht hat. Familie hat Waldemar in Österreich nicht, seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben, und sein Sohn lebt mitsamt Frau und Kindern in Amerika. Im Park trifft Waldemar auf eine nette ältere Dame, die dort mit ihrem vermeintlichen Enkel unterwegs ist. Im Gespräch stellt sich jedoch heraus, dass der nette Junge gar nicht der Enkelsohn der Dame ist, sondern diese sich als Leihoma etwas zu ihrer schmalen Rente hinzuverdient. Sie gibt Waldemar die Adresse der Omaagentur. Waldemar gefällt der Gedanke, als Leihopa zu arbeiten, doch kostet es ihn einiges an Überzeugungsarbeit, bis Agenturchefin (Claudia Martini) ihn in ihre Kartei aufnimmt.
Nachdem er jedoch gleich bei seinem ersten Einsatz den Opernbesuch eines Ehepaares rettet, indem er das aufgrund einer missratenen Färbung grüne Haar der Frau unter einem eleganten Turban versteckt, vergibt die Agentur auch weiterhin Aufträge an ihn. Dabei betreut er Kinder unterschiedlichen Alters und trifft unter anderem auf eine verbitterte alleinerziehende Mutter und eine Hippie-WG, deren Erziehungsprinzipien Waldemar reichlich seltsam erscheinen.

"Der Leihopa" ist eine durchaus sehenswerte Serie. Waldemar Herzog geht die Herausforderungen als Leihopa mit einer gehörigen Portion Humor und viel Herz an, kann bei Bedarf aber auch sehr resolut werden. Im Verlauf der Serie trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen mit ihren jeweils ganz eigenen Problemen, die alle sehr realitätsnah gehalten sind. Dies macht neben den guten Darstellern den besonderen Reiz der Serie aus.

Die DVD-Box enthält sechs DVDs mit insgesamt 26 Folgen im Bildformat 4:3 und Tonformat Dolby Digital 1.0. Eine Folge dauert ca. 50 Minuten, was eine Gesamtspielzeit ca. 1270 Minuten ergibt.
Dass die Serie aus den Achtzigern stammt, sieht man dem Bild natürlich an. Die Farben wirken blasser als bei neueren Produktionen, außerdem ruckelt das Bild manchmal ein wenig und ist nicht immer gestochen scharf. Abgesehen von gelegentlichem leichten, aber nicht weiter störendem Rauschen ist der Ton gut. Es wird viel im österreichischen Dialekt gesprochen, jedoch so, dass die Dialoge durchweg auch für Nichtösterreicher verständlich sind. Untertitel oder Extras gibt es bei dieser DVD-Box nicht.

Insgesamt macht "Der Leihopa" einen guten Eindruck. Die Serie ist warmherzig und humorvoll und aufgrund der realitätsnahen Geschichten annähernd zeitlos, was für die darin getragene Kleidung der Achtziger zum Glück nicht gilt. Ein wenig Abstriche muss der Zuschauer bei Bild- und Tonqualität machen, was bei älteren Produktionen aber meist der Fall ist. Ich kann diese DVD-Box durchaus empfehlen. (ck)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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