Fight Club

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Datum: 22.10.2007 | VÖ: 1999 | Herausgeber: David Fincher | Kategorie: Film

Zu einem 3-Mann Fernsehabend schleppte einer diesen Film an. Bei dem Titel "Fight Club" war ich felsensfest davon überzeugt, dass es sich um einen langweiligen, stumpfsinnigen Prügelfilm handeln würde und schlug vor, lieber einen anderen Streifen zu schauen. Ich wurde 2 zu 1 überstimmt. Zum Glück. War ich doch nun im Begriff einen der besten Filme zu sehen, die je produziert wurden.

Das Intro des Films zeigt eine imposant mit Musik unterlegte Gehirnfahrt, steigt in etwa am Ende des Films ein, um die Hauptfiguren Jack (Edward Norton) und Tyler Durden (Brad Pitt) in einer prekären Lage zu zeigen, macht dann einen riesen Schritt zurück, um Robert "Bob" Paulsen (Meat Loaf), den Mann mit den Frauenbrüsten vorzustellen und fängt erst dann von vorne an, um beinahe den gesamten Film in einer Rückblende zu erzählen.

Jack leidet an einer chronischen Schlafstörung. Der Arzt will ihm aber keine Medikamente verschreiben und rät stattdessen zu natürlichem Schlaf. Schlaf findet Jack nur dadurch, sich in die verschiedensten Selbsthilfegruppen zu schmuggeln, in denen es Menschen schlechter geht als ihm selbst. Bis ihm die merkwürdige Marla Singer (Helena Bonham Carter) auffällt, die ebenso verschiedenste Selbsthilfegruppen aus ganz anderen Gründen besucht.

Jack's Wohnung gleicht einem Ikea-Katalog. Er hat so ziemlich alles, was man bestellen kann. Nein, das stimmt nicht ganz. Es gibt ja noch so viele Dinge, die er bestellen könnte. Die Liste ist endlos und Jack hat noch genug Zeit, in seinem Leben als Konsument sämtliche überflüssige Artikel zu kaufen. Doch eines Tages geht seine Wohnung und all die schönen Sachen einfach in die Luft. Unterkunft findet er bei Seifenproduzent Tyler Durdon, der im Gegenzug nur verlangt, mal so richtig geschlagen zu werden. Die beiden verwickeln sich in einen Kampf und beschließen, das zu wiederholen. Kurz darauf gründen sie einen geheimen Fight Club, der dann langsam zu einer anarchistischen Untergrundorganisation heranwächst. Tyler weiß nicht nur wie man mit Seife viel Geld machen kann, er weiß auch genauestens Bescheid, wie man mit Haushaltsartikeln Sprengstoff bastelt und wie er in seinem Haus eine eigene Armee heranzüchtet. Jack spielt eine Weile mit und findet sich dann in einem Chaos wieder, in dem unter anderem die pseudosuizidgefährdete Marla und der dicke Bob mit Frauenbrüsten eine Rolle spielen. Auf einmal verschwindet Tyler, merkwürdige Gerüchte gehen über ihn um. Jack scheint immer mehr den Verstand zu verlieren, alles gerät außer Kontrolle. Was ist passiert, wo führt das noch hin und wer ist überhaupt Tyler Durdon? Nur langsam realisiert Jack, welches Ausmaß die Organisation angenommen hat und dass er mehr dafür verantwortlich ist als er dachte.

Ein anarchistischer, bizarrer, düsterer, aber unweigerlich komischer Psychothriller der Spitzenklasse. "Fight Club" spielt gekonnt mit Aggression, Verwirrung und Ekel. Dieser Film steckt voller absurder Ideen und Situationen, regt zum Lachen und zum Nachdenken an und definiert den Begriff "Happy End" gänzlich neu. Dazu kommt ein großartiger Soundtrack, der auch dem Pixies-Song "Where is my mind?" endgültig zu absolutem Kultstatus verhalf. (mg)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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