Neandertal

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Datum: 13.03.2009 | VÖ: 05.02.2009 | Herausgeber: Renaissence Medien | Kategorie: Film

Der siebzehnjährige Guido hat mit all den bekannten und oft vorhandenen Problemen eines Teenagers zu kämpfen: das Abitur steht vor der Tür, es gibt Probleme in der Liebe, das Elternhaus macht Stress und hat selbst eigene große Probleme, der Abkapselungsprozess von zuhause beginnt langsam. Zu alledem besteht das größte Hindernis für Guido aber in Form seiner Erkrankung: er hat Neurodermitis in einer schlimmen Form, bei einem starken Schub landet er im Krankenhaus.

Neben der für Jugendliche typischen Alltagsbewältigung besteht für Guido also auch noch dieses zunächst unüberwindbare Problem. Er hat schon alles versucht, um die Krankheit loszuwerden oder zumindest zu lindern, nichts hat geholfen. Über seinen älteren Bruder, der zu Beginn der Geschichte von zuhause in eine Wohngemeinschaft zieht, lernt er den charismatischen Kleinkriminellen Rudi kennen. Guido fühlt sich frei, losgelöst von zuhause und seinen Problemen. Bald verschwindet auch seine Krankheit und Guido ist danach einfach nicht mehr derselbe.

"Neandertal" stammt aus der neuen Filmreihe "Neue deutsche Filme"und ist ein sehr gelungenes Werk, das die Probleme bei der Schwelle zum erwachsen werden auf eindringliche Art und Weise beschreibt. Die dabei verwendete Metapher, Guidos Krankheit, wird dabei sehr intensiv in die Geschichte integriert und spielt eine wichtige Rolle, sie steht für all die Probleme und die Beengung, die Guido empfindet und eines Tages völlig unerwartet los wird.

Spannend ist hier weniger die Erzählweise an sich, sondern die Vermischung von Ernsthaftigkeit und Unterhaltung, die nie als absolutes Drama und nie als totaler Spaß präsentiert wird. Manche Szenen schockieren zunächst, kurze Zeit später kann man darüber schmunzeln. Die Mischung stimmt einfach und kann auf ganzer Linie überzeugen, da sie den Zuschauer fesselt. Auch die Darsteller erledigen ihre Aufgabe gut bis sehr gut, das ein oder andere bekannte Gesicht dürfte Filmfreunden auch auffallen.

"Neandertal" bietet bei einer Laufzeit von etwa 107 Minuten gute, anspruchsvolle Unterhaltung, die auch auf technischer Seite überzeugen kann. Das Bild liegt im Format 16:9 vor und hat eine ordentliche Gesamtqualität. Der Ton liegt in DD 2.0 vor, was für einen solchen Film vollkommen ausreichend ist, da hier nicht auf großartige Soundeffekte Wert gelegt wird. Auch die Extras wissen zu überzeugen, es gibt geschnittene Szenen zu sehen, außerdem einen Audiokommentar und ein Making of sowie diverse Trailer. Somit kann von einem gelungenes, sehenswertes Gesamtwerk gesprochen werden. (bf)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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