Wenn's juckt - wird gejodelt

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Datum: 12.02.2009 | VÖ: 13.02.2009 | Herausgeber: WVG Medien | Kategorie: Film

Manche Filme machen es einem nicht leicht, wenn man eine Inhaltsangabe schreiben will. Dazu gehört auch das Werk "Wenn's juckt " wird gejodelt" von 1974, dessen alternativer Name "Zwei Rebläuse auf dem Weg zur Loreley" passender ist, denn in diesem Film wird weder gejodelt, noch hat jemand eine Lederhose an. Anders als die meisten Sexfilme dieser Zeit spielt die Geschichte ausnahmsweise mal nicht in München oder in den Bergen, sondern im Rheinland. Das einzige bajuwarische, was man hier zu sehen bekommt, ist der Kapitän Sepp Brunnhöfer (Willi Harlander), der nach zwanzig Jahren wieder zurück auf das Schiff "Heidewitzka" kommt, das er damals gefahren ist. Zu dieser Zeit hat er sich mit mehreren Frauen verlobt. Um den "rger zu entkommen, der folgen würde, wenn dies heraus kommt, hat er die Gegend verlassen. Jetzt ist er wieder zurück um seine drei Söhne zu suchen, die er damals gezeugt haben soll.

Nachdem sich Brunnhöfer seinen alten Dampfer noch einmal angeschaut hat, besucht er zwei alte Kameraden. Während eines gemütlichen Umtrunks erzählt er ihnen von seinem Vorhaben. Am nächsten Tag besuchen sie die Söhne der beiden Freunde. Diese heißen Jupp (Olli Maier) und Conny und werden von ihren Vätern losgeschickt, um den Brunnhöfer-Nachwuchs zu suchen. Es folgt eine Odysee der Jungs, bis es am Ende zum lang erwarteten Finale kommt. Dann muss sich Josef Brunnhöfer seiner Vergangenheit stellen, indem er seine ehemaligen Liebschaften wieder begegnet. Und dann stellt sich auch noch heraus, dass es sich bei den drei Söhnen eigentlich um Töchter handelt...

Dadurch, dass sowohl Jupp und Conny als auch ihre Väter als Trottel angelegt sind, wird der Film mit sehr vielen Witzen angereichert, die ganz und gar nicht zum lachen sind, auf die man aber nicht verzichten kann, da "Zwei Rebläuse auf dem Weg zur Loreley" sonst kaum noch nennenswerte Faktoren vorzuweisen hat. Die Tatsache, dass der Film im Rheinland spielt, sorgt zumindest schon einmal für viel Abwechslung und lokalem Colorit, obwohl man schon merkt, dass mit TV 13 eine Münchner Filmfirma für die Produktion verantwortlich ist. Nicht umsonst sind wieder altbekannte Gesichter mit von der Partie. Der einzig richtige Bayer ist dabei aber nur Willi Harlander. Ansonsten bekommt man Leute wie Elisabeth Volkmann, Marie Luise Lusewitz, Elke Boltenhagen, Eva Garden, Alexandra Bogojevic, Heinz Kopitz und Olli Maier zu sehen. Natürlich wird auch wieder reichlich nackte Haut gezeigt, was gerade bei der Auswahl an weiblichen Schauspielerinnen nicht verwunderlich ist.

Während man Harlander nur am Anfang und am Ende des Films zu sehen bekommt, sorgt Olli Maier im Mittelteil mehr schlecht als recht für Unterhaltung. Der Film "Dirndljagt am Kilimandscharo" von 1983 ist das beste Beispiel dafür, dass Olli Maier einfach schon von Natur aus zu trottelig aussieht und er aufgrund von fehlender Ausstrahlung und komödiantischem Können es einfach nicht schafft, auch in Filmen die gewollte Komik herüber zu bringen.

Einen gewissen Reiz kann man dem Ganzen aber ehrlich gesagt nicht abstreiten. "Wenn's juckt " wird gejodelt" verbindet in interessanter Form die Filmgenres Trash-Komödie und Sexfilm. Durch das Flair der frühen 70er Jahren bekommt man auch ein bisschen das Feeling der alten Schlagerfilmchen, die zu jener Zeit mit Roy Black oder Chris Roberts noch angesagt waren. Von daher ist diese Produktion für Genre-Interessierte und Liebhaber des deutschen Films schon irgendwie zu empfehlen.

Mit der DVD-Veröffentlichung im Rahmen der "Erotik Classics"-Reihe bekommt die Produktion in jedem Falle eine würdige Plattform, sich im neuem Jahrtausend noch einmal neu zu zeigen. Das Cover, dass wieder einmal erfreulicherweise Original-Artwork verwendet, sowie die Ansprechende restliche Aufmachen machen die DVD zu etwas besonderem. Zu viel darf man sich natürlich nicht erwarten. Individuelles Material ist leider keines vorhanden. Wie bei den anderen DVDs der Reihe gibt es wieder ein Faltblatt mit Informationen zu den anderen Filmen, die schon erschienen sind oder noch erscheinen werden, außerdem findet man wieder eine Hand voll Trailer, die einen Einblick in andere "Erotik Classics"-Filme gewähren.

Abschließend bleibt zu sagen, dass man sich, wie bei den meisten Filmen dieser Art, einfach nicht zu viel erwarten darf. Man muss sich einfach auf das gebotene einlassen und dann wird man auch seinen Spaß haben. (sk)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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