Der Typ

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Datum: 30.03.2009 | VÖ: 09.10.2008 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

"Der Typ" schildert die Geschehnisse einer Nacht von Fabian (Stipe Erceg), der sich allerhand einstecken und seinem Körper einiges zumuten muss. Neben dem exzessiven Alkoholkonsum möchte ihn ein Transfestit adoptieren, er wird von einem Krankenwagen angefahren und von einem der Pfleger zusammengeschlagen. Dies sind nur einige der Ereignisse, die in dieser Nacht passieren, es geht also Schlag auf Schlag, denn der Film ist in die Kategorie "Kurzfilm" einzuordnen und stellt die Diplomarbeiten des Regisseurs Patrick Tauss ("Kahlschlag") und des Kameramannes Lars Liebold ("Kammerflimmern") dar.

Umso überraschter war ich von der Gesamtqualität der Produktion. Sowohl erzählerisch als auch technisch wird dem Zuseher hier ein Kurzfilm auf hohem Niveau geboten. Die Darsteller sind größtenteils aus anderen Filmen oder Serien bekannt und machen ihre Aufgabe allesamt gut, allen voran Hauptdarsteller Stipe Erceg, (unter anderem bekannt aus "Der Baader Meinhof Komplex") der in jeder der beschriebenen Situationen glaubwürdig erscheint. Die auftretenden Figuren sind zwar allesamt auch leicht klischeebehaftet, wirken aber nicht übertrieben oder gar unrealistisch. Vor allem der mysteriöse Horst (gespielt von Wolfgang Packhäuser) bleibt von den Nebenrollen in Erinnerung.

Den Machern gelingt in "Der Typ" das, was oft ein Problem in Filmen darstellt: Der Mix aus Tragik, leicht überzogener Darstellung, Ironie und Ernsthaftigkeit ist hier im einzelnen einfach glaubwürdig und realitätsnah, in der Gesamtheit zwar schwer vorstellbar, aber keinesfalls undenkbar. Vielleicht hat der ein oder andere Zuseher Teile dieser Nacht auch schon einmal durchlebt, die Situationen können trotz ihrer teils heftigen Darstellung durchaus nachempfunden werden.

"Der Typ" ist einer der wenigen Kurzfilme, die ich mir sicherlich auch ein zweites und drittes Mal ansehen werde. Die Laufzeit liegt bei 50 Minuten, die es aber in sich haben. Technisch gibt es nichts zu beanstanden, das Bild und der Ton sind ordentlich und nicht zu beanstanden. Als Bonusmaterial gibt es einen Audiokommentar und Interviews mit Patrick Tauss, Lars Liebold und Stipe Erceg sowie ein "Making of Horst" - auch hier kann man also nicht meckern. Kurzfilmfreunden kann ich diesen Film ohne Bedenken ans Herz legen, aber auch jeder andere sollte dem Werk eine Chance geben und ihn sich einmal ansehen! (bf)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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