Welch lange Durststrecke mussten Sherlock-Fans überstehen, bis sie nach einem ungewohnten, allerdings bestens inszenierten Intermezzo "Die Braut des Grauens" eine neue Staffel geboten bekommen haben. Und die drei neuen Episoden in Spielfilmlänge spalten die Gemeinde. Während die eine Partei kritisiert, dass sich die Geschichten und Charaktere zu sehr von der literarischen Vorlage Conan Doyles entfernen, lobt die Gegenseite die vielen Wendungen und wahnsinnigen Ideen.

Letztlich wäre eine bessere Balance wünschenswert. So ist die Hauptfigur - von jeher genial und weltentrückt inszeniert - nun dermaßen "übernatürlich", dass die Glaubwürdigkeit mancherorts auf der Strecke bleibt. Ebenfalls muss man sich darauf einstellen, dass die vierte Staffel recht düster ist und sich Mary, Watson und Holmes stark weiter entwickeln - nicht zum Geschmack eines jeden Fans.

Um nicht zu spoilern, wird an dieser Stelle nicht auf die Inhalte der drei Filme eingegangen, die handwerklich natürlich wieder auf höchstem Niveau sind. Erfreulich ist zudem das dicke Paket an Bonusmaterial, das uns Polyband bietet: Über 100 Minuten werden Informationen zu Cast, Crew und Produktion geboten.

Einmal mehr steckt "Sherlock" voller Details, Verschachtelungen und Anknüpfungspunkte zu vorangegangenen Episoden, dass sich mehrmaliges Ansehen definitiv lohnt. Aber auch, weil die Box den englischen Originalton beinhaltet (welcher der deutschen Synchronisation definitiv zu bevorzugen ist!) kann auch ein jeder zugreifen, der die Folgen bereits im TV gesehen hat. (bv)

Wertung: (9 von 10 Punkten)