Dem Tode entronnen

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Datum: 08.12.2008 | VÖ: 10.10.2008 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

Die "Classic Western Collection" von Koch Media konnte schon mit einigen großartigen, fast vergessenen, Western überzeugen. Auch wenn es sich bei diesen meist um B-Movies handelt, haben einige davon genau den gleichen Charme, den auch Western mit Filmgrößen wie John Wayne oder James Stewart haben. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. "Dem Tode entronnen" ist eine von diesen. Grundsätzlich ist der Film nicht schlecht, aber nichts an der Story ist neu oder im Geringsten so spannend und originell, dass man nicht den Handlungsverlauf und das Ende vorhersehen könnte. Es geht, wie so oft, um den Konflikt zwischen den Weißen und den Indianern. Die Kavallerie will eine Straße durch das Indianerland bauen, um auf der anderen Seite eine Siedlung zu errichten. Doch die Indianer wehren sich dagegen und drohen mit Krieg.

Was sich aber von all den anderen Western mit diesem Thema unterscheidet, ist, dass in diesem Film nicht nur eine, sondern auch die andere Seite beleuchtet wird. Es gibt keine Guten und Bösen, sondern vielmehr die Meinung, dass beide voneinander gelernt haben und auf beiden Seiten Fehler gemacht werden. Dies wirft auch ein wesentlich besseres Licht auf die Story, insbesondere da die Amerikaner sich normalerweise gerne selbst präsentieren und als große Helden darstellen. Dieser Fakt wertet den Film gewissermaßen auf, so dass er doch nicht ganz in der "0-8-15-Schublade" verschwindet. Man lernt Indianer kennen, die in die Kirche gehen, beten, ihre Kinder taufen lassen und ihnen biblische Namen geben. Man lernt aber auch Weiße kennen, die mit den Indianern zusammenarbeiten und von ihnen lernen wollen. Es existieren aber immer Ausnahmen auf der Welt, so dass es auch auf beiden Seiten Menschen gibt, die dieses Bündnis nicht wollen und nur auf sich selbst bedacht sind. So, wie es heutzutage leider auch noch der Fall ist. Letztendlich kommt jedoch bei beiden, ohne dass man zuviel verraten würde, die Einsicht, wie sinnlos dieser Krieg ist und dass man, nach einigen Toten, wieder in Frieden leben sollte. Zeitweise wirkt all dies, wenn man genauer darüber nachdenkt, doch sehr unglaubwürdig. Diesen plötzlichen, schier gänzlichen Frieden zwischen allen, gibt es wirklich nur im Film. Natürlich geht es aber auch noch um eine hübsche Frau, deren Herz es zu gewinnen gilt und die weitere Konflikte hervorruft. Damit bekommt das Ganze zusätzlich einen theatralischen Touch.
Ich möchte nicht sagen, dass die schauspielerische Leistung der Darsteller schlecht ist, aber sie hat auch nichts Besonderes und alles scheint schon einmal dagewesen und unspektakulär.

Einziger Glanzpunkt ist wieder die Bild- und Tonbearbeitung durch Koch Media. Man hat sich große Mühe gegeben und das merkt man insbesondere an den wunderschönen Farben. Die herrlichen Landschaftsaufnahmen sprechen für sich selbst. Auch das animierte Menü macht neugierig auf den Western. Aber die Western-Musik ist zu unprägnant, dass man den Film daran wiedererkennen würde.

Fazit: Ein Western, der insgesamt wenig überzeugen kann, aber trotzdem recht sehenswert ist. (sl)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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